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Medienkonferenz
«Die Bank ist stabil»: SNB-Chef Jordan spricht über seinen Rücktritt

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Zinssenkung im März?

Eine letzte Frage: Gibt es zum Abschied eine Zinssenkung? Er spreche heute nicht über die Geldpolitik. «Das ist heute nicht der richtige Rahmen», sagt er mit einem Schmunzeln.

Wirklich keinen Plan…

Immer wieder kommt die Frage nach seinen Plänen für die Zukunft. Wolle er an eine Uni als Professor? Oder Fischen? Nein, er habe wirklich keinen Plan für die Zukunft, so Jordan.

Er habe eine Abkühlungsphase von sechs Monaten, zu einer systemrelevanten Grossbank darf er erst nach 12 Monaten wechseln.

Viele Wünsche zur CS-Rettung

Die Ordnungspolitik ist ein Grundpfeiler für den Erfolg der Schweiz. Dann könne sich die Wirtschaft gut entwickeln. Das erlaubt den Wohlstand in der Schweiz, so Jordan. Er erwähnt hier wieder die CS. Viele Wünsche seien an die SNB herangetragen worden, die die SNB gar nicht erfüllen könne. Welche Wünsche waren das? Die SNB hätte mit einem «Whatever it takes», die CS retten zu können. Die SNB könne keine Bank übernehmen, so Jordan. «Die Schweiz hat immer davon profitiert, dass wir uns an die Regeln gehalten haben», sagt Jordan. 

Unabhängigkeit der SNB sei wichtig

Die Unabhängigkeit der SNB wird von der Politik respektiert, so Jordan. Klar gibt es politische Ideen - von allen Seiten. Doch die Unabhängigkeit der SNB werde gewahrt. Das sei für eine erfolgreiche Geldpolitik entscheidend. «Wir haben ein intelligent formuliertes Mandat», so Jordan. Es sei eng formuliert. Das sei gut, weil es keine falschen Experimente erlaube.

Es gab keine ruhige Phase

Viele Entscheide seien schwierig gewesen. «Praktisch seit 2007 hatten wir keine ruhige Phase mehr», so Jordan. Er hoffe nun werde es ruhiger. Doch das könne man sich nicht aussuchen. Er glaubt nicht, dass sein Abgang die SNB destabilisieren könnte. Die Bank ist gut aufgestellt. «Die Bank ist stabil», so Jordan. Die Leute bei der SNB seien exzellent. Die SNB könne daher ihr wichtiges Mandat weiter ausüben.

Gesundheit kein Rücktrittsgrund

Jordan hatte 2021 eine Herz-OP. Er fühle sich fit und könnte noch lange auf seinem Posten bleiben. Die CS-Krise habe ihm gesundheitlich nicht zugesetzt.

Chairman of the Swiss National Bank (SNB BNS) Thomas Jordan looks on arriving to a press conference on March 1, 2024 in Zurich, after the surprise announcement that he will will step down in September after 12 years in charge. (Photo by Fabrice COFFRINI / AFP)

Kein Einfluss auf Nachfolge

Er kann sich nicht zu seiner Nachfolge äussern. Der Bundesrat wählt den Kandidaten oder die Kandidatin auf Basis eines Vorschlags des Bankrates. Darauf habe er keinen Einfluss.

Rücktritt hänge nicht mit CS-Ende zusammen

Die Untersuchung zum CS-Untergang habe keinen Einfluss auf seinen Entschluss zum  Rücktritt gehabt. Der Bundesrat und die SNB seien nicht immer gleicher Meinung. Doch dass es am Ende so schnell eine Lösung gegeben habe, zeige, wie gut der Bundesrat, die SNB und die Finanzmarktaufsicht zusammenarbeiten.  

Er habe noch keine Pläne, was er in Zukunft machen wolle. Er wolle erst sein Mandat bei der SNB abschliessen.

SNB stehe gut da

Die Unabhängigkeit der SNB ist ein zentraler Pfeiler des Erfolgsmodells Schweiz. Er sei froh, dass das in der Politik verstanden werde. Er bedankt sich bei dem Bankrat, dem Aufsichtsgremium der SNB, und den Mitarbeitenden der SNB. Die Bank sei für ihre zukünftigen Aufgaben gut gerüstet. 

Zahlreiche Krisen und Schocks

Er war fast drei Jahrzehnte bei der SNB, 12 Jahre als Präsident. Dabei erlebte er zahlreiche Krisen und Schocks. Die Finanzkrise oder die Euro-Schuldenkrise. Die Aufhebung des Mindestkurs zum Euro, darauf folgten die Negativzinsen. Die Corona-Krise. Im Nachgang der Pandemie und angeheizt durch den Krieg in der Ukraine stieg die Inflation rasant an. Und zuletzt der Untergang der CS. Die SNB half dabei, die Übernahme durch die UBS sicherzustellen. Dadurch trug sie zur Finanzstabilität bei, so Jordan.

Guter Zeitpunkt für Rücktritt

Jordan begrüsst die Medienschaffenden. Er entschuldigt sich für seine Stimme. Sie ist angeschlagen, da er erkältet sei. Er sagt: «Wenn man ein Amt länger ausgeübt hat, ist es richtig, sich über den Zeitpunkt des Rücktritts Gedanken zu machen.» Doch die vielen Krisen der letzten Jahre hätten das nicht zugelassen. Die Teuerung sei im Griff, die Lage auf dem Finanzplatz ruhig. Nun sei daher der Zeitpunkt für den Rücktritt gekommen. Er geht nun die wichtigsten Etappen seiner Ära durch.

Ausgangslage

Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank tritt nach zwölf Jahren zurück. Der Abgang von Thomas Jordan per Ende September 2024 ist überraschend. Der 61-Jährige wird um 14 Uhr seine Beweggründe an einer Medienkonferenz erklären.

Zum ausführlichen Artikel: Überraschung bei der Nationalbank – Thomas Jordan kündigt Rücktritt an

Analyse: Der erfolgreichste Notenbanker der Welt tritt ab

Mindestkurs, Inflation, CS-Debakel: Der Chef der Nationalbank stand im Zentrum der Schweizer Wirtschaftspolitik. Experten loben seine Geldpolitik – und kritisieren seine Machtfülle.

Lesen Sie hier unsere Analyse zu Thomas Jordans Abgang.