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Super-G in Garmisch-Partenkirchen
Erst übergibt sie sich, dann siegt sie

Für die Siegerfaust reicht die Kraft noch: Die angeschlagene Federica Brignone nach ihrer Fahrt im Super-G. 
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Sie kann das Essen nicht behalten, weil sie an einer Magenverstimmung leidet, vielleicht gar an einer Lebensmittelvergiftung. Seit vier Tagen schon. Irgendwie noch Energie finden für diesen Super-G in Garmisch-Partenkirchen, diesen letzten Test kurz vor den Olympischen Spielen in Peking, das ist das Ziel von Federica Brignone.

Als sie dann im Ziel ankommt, reicht die Kraft der Italienerin sogar noch, um die Fäuste zu ballen und laut in die Kamera zu schreien. Es sind die geballten Fäuste der Siegerin. Lange sitzt Brignone auf dem Leaderthron und lächelt glückselig vor sich hin. Bis die 31-Jährige nervös wird und nach der Fahrt von Cornelia Hütter die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Die Zeit leuchtet grün auf, allerdings sind lauter Nullen zu sehen. Gleich schnell wie die Italienerin ist die Österreicherin gefahren, ihr gelingt auf diesem tückischen Hang mit den unberechenbaren Windböen eine ganz starke Fahrt.

Die 29-Jährige aus Graz feiert ihren dritten Triumph im Weltcup, den ersten seit über vier Jahren und der Abfahrt in Lake Louise. Ihre Mitsiegerin derweil ist die Führende in der Disziplinenwertung und steht beim siebten Super-G des Winters zum vierten Mal auf dem Podest, wie zuletzt in Cortina d’Ampezzo ganz zuoberst. Brignone baut damit die Führung auf ihre Landsfrauen Elena Curtoni und Sofia Goggia im Super-G-Klassement weiter aus.

Die vielen Abwesenden

Goggia ist eine der grossen Abwesenden in Oberbayern. Die 29-Jährige aus Bergamo fehlt aber nicht wie etwa Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin, Mikaela Shiffrin, Petra Vlhova, Ester Ledecka oder Ragnhild Mowinckel, weil sie so kurz vor dem Höhepunkt der Saison nichts mehr riskieren und keine Energie verpuffen lassen will, sondern weil sie am Knie verletzt ist. Der Zeitpunkt ist gänzlich ungünstig, doch die derzeit klar beste Abfahrerin liebäugelt noch immer mit einer Teilnahme an den Spielen in China.

In der Wertung ihrer stärksten Disziplin hat sie aber am Samstag einiges an Vorsprung eingebüsst. Auf Corinne Suter, die ihren dritten Podestplatz der Saison holt, den ersten Sieg, und nur noch 69 Punkte hinter der Dominatorin liegt. Abfahrtszweite in Garmisch wird Jasmin Flury. Und hätte Joana Hählen kurz vor dem Ziel nicht einen grossen Fehler gemacht, wäre gar ein Dreifachsieg für die Schweizerinnen möglich gewesen. Auch so war der Samstag ein Jubeltag für sie. Nachdoppeln können sie am Sonntag aber nicht, stehen andere auf dem Podest, neben Brignone und Hütter mit Tamara Tippler eine weitere Österreicherin.

Starke Jasmina Suter

Beste Schweizerin wird überraschend Jasmina Suter, die davon profitiert, dass es während ihrer Fahrt kaum windet. Siebte wird die 26-Jährige, sie ist noch zwei Hundertstel schneller als Corinne Suter und Hählen, die gemeinsam Achte werden – Flury landet noch hinter Noémie Kolly (15.) auf Rang 22.

Corinne Suter, der Siegerin vom Samstag, entfährt im Ziel das: «Nein, der Wind.» Bei ihr hat es besonders stark geluftet. Deshalb lässt sich die Schwyzerin auch nicht verunsichern von ihrer mässigen Platzierung. «Dieses Resultat werte ich gar nicht, es hat mich richtig zurückgeblasen. Aber so ist der Skisport, wir fahren draussen», sagt die 27-Jährige in die Fernsehkamera. «Ich fühle mich wohl auf den Ski und merke, dass es funktioniert, deshalb bin ich zuversichtlich mit Blick auf Peking.»

Sollte sie auch, schliesslich ist sie die Frau der Grossanlässe. An den letzten beiden Weltmeisterschaften gewann sie je einmal Gold und Bronze, zudem zweimal Silber. 2019 in Are holte sie als Zweite der Abfahrt und Dritte des Super-G gar zwei Medaillen, ohne zuvor je auf einem Weltcuppodest gestanden zu sein. Nun tat sie das schon 19 Mal.

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