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ÖV-Bussen in Nachbarländern
Durchsage an die SBB: Es geht auch grosszügiger

Ein Schild im Bahnhof Salzburg zeigt die Abfahrt des IC 543 "Alpentransitboerse" von Salzburg nach Wien an, am Sonntag, 14. Dezember 2008. Seit heute faehrt der IC 543 der OEBB unter dem Namen "Alpentransitboerse" von Salzburg nach Wien. Die Alpbentransitboerse ist ein oekologisches und marktwirtschaftliches Instrument, um den Gueterverkehr von der Strasse auf die Schiene zu verlagern. (KEYSTONE/PHOTOPRESS/FRANZ NEUMAYR)
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Wer das Zugbillett auf der SBB-App eine Sekunde nach Abfahrt eines Zuges löst, kassiert eine Busse. Sind andere Länder in solchen Fällen toleranter? Wir haben nachgefragt.

Deutlich toleranter als bei uns geht es in Österreich zu und her. Eine Schalterbeamtin am Hauptbahnhof Wien erklärt unserem Korrespondenten: Grundsätzlich müsse ein Ticket gelöst sein, bevor der Schaffner kontrolliere. Es sei auch möglich, nach Abfahrt eines Fernverkehrszuges beim Begleitpersonal noch eine Fahrkarte zu lösen. Allerdings müsse eine Reisende oder ein Reisender von sich aus aktiv auf den Kontrolleur zugehen. («Sofort und unaufgefordert», heisst es auf der Website der ÖBB.) Verlange man erst dann, ein Billett zu kaufen, wenn man eigentlich eines vorweisen müsste, gilt man als Schwarzfahrer. Ein häufiger ÖBB-Reisender erklärt, generell herrsche auf dem Schienennetz unseres östlichen Nachbarn Pragmatismus und Kulanz.

In Deutschland können Fahrgäste bis zu zehn Minuten nach der Abfahrt noch ein Billett lösen. Diese Regelung wurde Anfang 2022 als Ersatz für den Billettkauf im Zug eingeführt. Laut Website der Deutschen Bahn allerdings nur, wenn «zwischen dem Einstiegsbahnhof und dem nächsten Haltebahnhof mehr als 10 Minuten Fahrzeit vorgesehen sind.»

In Italien braucht es laut der Mitarbeiterin des Online-Chats von Trenitalia bei Reisen im Fernverkehr zwingend eine Platzreservation. Und die Möglichkeit, per App zu reservieren oder für einen bestimmten Zug eine Fahrkarte zu kaufen, bestehe nur bis zur Abfahrt. Danach verschwinde die entsprechende Verbindung aus dem System. Im Falle eines verspäteten Zuges sei nicht die effektive, sondern die planmässige Abfahrtszeit massgebend.

Auch in Frankreich brauchen Reisende für viele Fernverkehrszüge (etwa für den TGV) eine Reservation, die laut Auskunft der staatlichen Eisenbahngesellschaft SNCF nach Abfahrt eines Zuges nicht mehr gelöst werden kann.

In Spanien müssen gemäss Website der Eisenbahngesellschaft Renfe Tickets im Fernverkehr mindestens 15 Minuten vor Abfahrt eines Zuges gelöst sein.

Fazit: In Deutschland und Österreich herrscht im Zusammenhang mit Sekunden zu spät gekauften Tickets eine deutlich grössere Toleranz als hierzulande. In Italien und Frankreich hingegen stellt sich das Problem – zumindest im Fernverkehr – meist aus technischen Gründen nicht.