Slalom in ZagrebHässliche Piste und zwei Fahrerinnen in einer eigenen Kategorie
Der Schnee in Zagreb ist mehr braun als weiss. Und es rumpelt mächtig, als Mikaela Shiffrin mit einem Fabelvorsprung ins Ziel kommt – und sich doch geschlagen geben muss.
![Auch in Zagreb neben den Laubblättern ganz vorne: Petra Vlhova.](https://cdn.unitycms.io/images/1MGdfLGSqpv8wng3xZeNsv.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=-p1_aAuB8AI)
Der Anblick ist gewöhnungsbedürftig. Obwohl: Daran gewöhnen will sich wohl kaum jemand. Die Piste in Zagreb hat wenig Schönes. Ach was: Sie ist richtig hässlich. Im ersten Lauf wirbelt es Tausende von Blättern über den Hang in der Hauptstadt Kroatiens, im zweiten dann haben sich diese an manchen Stellen schon eingegraben in die ohnehin schon gräulich-bräunliche Unterlage.
Als Wendy Holdener ihre Stöcke in den Schnee von Zagreb steckt, da sieht die Strecke nicht nur farblich eigenartig aus, sondern ist diese auch gezeichnet von Gräben und Schlägen. Auch der Zielbogen steht da nicht mehr, weil ihn der Wind aus der Verankerung gerissen hat. Es passt zu diesem seltsamen Rennen. Mit viel Wasser und Salz haben die Organisatoren noch versucht, den Schnee für die warmen Temperaturen zu wappnen. Ganz glücken konnte das nicht.
Holdener, zur Halbzeit Dritte, hat entsprechend zu kämpfen auf dieser Rumpelpiste. Die Schwyzerin sucht die tiefen Spuren, versucht mit einer gehörigen Portion Aggressivität, die österreichische Weltmeisterin Katharina Liensberger vom Leaderthron zu verdrängen. Gelingen tut ihr das nicht. Holdener verpasst den zweiten Podestplatz der Saison um 25 Hundertstel und wird Vierte. «Es war sehr schwierig, hier ein gutes Gefühl zu bekommen», sagt die 28-Jährige, die weiter auf ihren ersten Sieg in ihrer Paradedisziplin wartet, in die Fernsehkamera. «Ich will eigentlich woanders sein als auf Platz 4. Ich nehme daher das mit, was ich gut machte und versuche, den Rest zu verbessern.»
Shiffrins seltenes Lächeln
Als Holdener ins Ziel kommt, stehen die beiden Athletinnen noch oben, die zu den ganz grossen Figuren werden an diesem Dienstag und alle überflügeln. Erst lächelt Mikaela Shiffrin beim Blick auf die Anzeigetafel fast schon ausgelassen – was sie selten tut. Der Grund ist ein Fabelvorsprung: 1,61 Sekunden hat sie auf Liensberger herausgeholt.
Und doch muss sie sich geschlagen geben. Weil sich Petra Vlhova, die derzeitige Überfliegerin im Slalom, auch von braunem Schnee, Schlägen und Wind nicht bremsen lässt. Eine halbe Sekunde ist die Slowakin noch einmal schneller als die Amerikanerin. Vier der bislang fünf Wettbewerbe dieser Disziplin hat die Gesamtweltcupsiegerin des letzten Winters nun gewonnen.
Etwas weniger tief sind die Gräben noch, als sich Michelle Gisin als Neunte des ersten Laufs aus dem Starthaus stösst. Probleme hat die Engelbergerin dennoch einige. Es reicht für die 28-Jährige, die zuletzt in Lienz Dritte wurde, zu Platz 10.
Wegen der Bedingungen ist es auch das Rennen der vielen Ausfälle und der Umstürze. Die Kanadierin Ali Nullmeyer etwa wird ihrem Namen gar nicht gerecht, macht gleich 12 Plätze gut und wird direkt hinter Holdener Fünfte.
Schweizerinnen können von einer frühen Startnummer im zweiten Lauf nicht profitieren. Ohne die positiv auf Corona getesteten Camille Rast, Aline Danioth und Mélanie Meillard mit einem Rumpfteam nach Kroatien gereist, schaffen es nur Gisin und Holdener in den zweiten Lauf. Elena Stoffel und Selina Egloff scheitern.
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