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Untersuchung zur Vorsorge
Darum erhalten Frauen kleinere Renten als Männer

Berlin, Germany - April 06: Symbol photo on the subject of home office. A woman sits at her desk at home and works. A child is playing next to her on April 06, 2020 in Berlin, Germany. (Photo by Thomas Trutschel/Photothek via Getty Images) During curfew and quarantine due to the coronavirus, COVID-19, SARS-CoV-2, many employees are forced to work from home. Parents are double burdened and have to look after their children additionally.
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Es ist eine einfache Logik: Der Lohn ist ausschlaggebend für die Altersvorsorge. Je mehr eine Person über das gesamte Erwerbsleben verdient, desto üppiger fällt nach der Pensionierung die Rente aus. Dabei gab es nicht nur in der Vergangenheit grosse Unterschiede zwischen Mann und Frau – das wird auch längere Zeit noch so bleiben. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Versicherungsgesellschaft Swiss Life.

Das Arbeitspensum ist entscheidend

Ein wichtiger Faktor ist das Arbeitspensum bei einer Anstellung. Die Unterschiede sind in den vergangenen Jahren erheblich gesunken: 1996 lag die Differenz noch bei durchschnittlich 40 Prozentpunkten, im Jahr 2022 waren es noch 24 Prozentpunkte. Doch eine Umfrage im Rahmen der Studie zeigt, dass junge Frauen mit Kinderwunsch häufiger eine Reduktion des Erwerbspensums erwarten als Männer. Und wer einmal Teilzeit gearbeitet hat, bleibt laut Studienleiter Andreas Christen oft bis zur Pensionierung dabei. Dies mit entsprechenden Einbussen bei der Altersvorsorge.

Die Umfrage bestätigt weiter, dass traditionelle Rollenbilder bis zu einem gewissen Grad immer noch in den Köpfen verankert sind – wenn auch längst nicht mehr so ausgeprägt wie noch vor einigen Jahrzehnten. So fanden die Befragten, dass für Mütter von kleinen Kindern ein Pensum von 50 Prozent ideal sei, bei Vätern liegt der Durchschnittswert hingegen bei deutlich höheren 80 Prozent.

Deutlich mehr Konkubinatsfamilien

Der Anteil der Konkubinatsfamilien ist stark gestiegen. Während 2010 jedes zehnte Paar mit Kindern unverheiratet war, ist es heute jedes fünfte. Bei Konkubinatspaaren arbeitet die Frau in einem etwas höheren Arbeitspensum als bei Ehepaaren: Im Durchschnitt liegt es bei 58 Prozent, während verheiratete Frauen auf einen Vergleichswert von 45 Prozent kommen. Doch auch im Konkubinat arbeitet der Mann mit einem Pensum von durchschnittlich 90 Prozent immer noch klar mehr als die Frau.

Die deutlichen Unterschiede bei der Arbeitsmarktbeteiligung werden um Jahre verzögert die Rente bei der Altersvorsorge beeinflussen, so ein Fazit der Swiss-Life-Studie. Die Rentendifferenz zwischen Frau und Mann – auch Gender Pension Gap genannt – wird somit noch lange anhalten.

Das grösste Vorsorgerisiko

Besonders ausgeprägte Vorsorgerisiken stellen die Studienautoren bei teilzeitangestellten Müttern in Konkubinatsfamilien fest, da sie bei einer Trennung oder einem Todesfall des Partners grundsätzlich schlechtergestellt sind als verheiratete Frauen.

Diese Lücken lassen sich zwar durch gewisse Vereinbarungen verkleinern. Die Studienautoren bezweifeln aber, dass dies in ausreichendem Umfang geschieht. Denn gemäss ihrer Umfrage setzen sich auch Konkubinatseltern nur selten vertieft mit Vorsorgefragen auseinander.