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Weltcupfinal in Lenzerheide
Neuseeländerin düpiert Shiffrin zum Abschluss

Am Ende jubelt die Jüngste: Alice Robinson gewinnt den letzten Riesenslalom der Saison.

Sie war in den Weltcup gestürmt wie ein Wirbelwind. Sölden 2019, Auftakt in die Saison. Alice Robinson, Neuseeländerin, 17, schlägt die ganze Riesenslalom-Elite. Ziemlich aus dem nichts. Dass sie den schnellen Schwung nicht verlernt hat, bewies die heute 19-Jährige immer wieder. Doch ihr angriffiger Fahrstil brachte sie auch diesen Winter immer wieder in die Bredouille. Zum Abschluss in Lenzerheide aber glänzt sie wieder einmal und gewinnt den letzten Riesenslalom einer langen Saison vor Mikaela Shiffrin und Meta Hrovat.

Beste Schweizerin ist Michelle Gisin, die an diesem Sonntag ein Mammutprogramm zu Ende bringt. 29 von möglichen 31 Rennen hat sie bestritten, nach dem ersten Lauf sass sie erschöpft im Zielraum. Auch nach dem zweiten Durchgang atmet sie tief und beugt sich erst einmal vornüber. Immerhin reicht die Kraft noch, um die Faust zu ballen.

Nach Rang 3 im Slalom am Vortag gibt es nun Platz 5 für die Engelbergerin, die gerade in den technischen Disziplinen verblüffte in dieser Saison. In Semmering hatte sie Ende Dezember gar als erste Schweizerin seit 2002 und Marlies Oester einen Slalom gewonnen.

Hinter ihr klassiert sich Marta Bassino, die die kleine Kristallkugel als beste Riesenslalomfahrerin bereits auf sicher hatte, und zum Abschluss Siebte wird. Achtbar schlug sich auch Abfahrtsweltmeisterin Corinne Suter, die sich in diesem Winter schon zum siebten Mal im Riesenslalom versuchte. Mit Rang 14 gab es zum dritten Mal Punkte für die Schwyzerin in der technischen Disziplin.

Das Rätsel um Lara Gut-Behrami

Nicht mehr dabei im 2. Lauf war Weltmeisterin Lara Gut-Behrami. Nach dem zweiten Tor schwang sie ab, rutschte die Piste hinunter bis zu ihrem Vater Pauli Gut, der am Rand stand – und gab Rätsel auf. Später meldete sie sich bei Alpindirektor Walter Reusser. Dieser sagte: «Der Ausfall tut ihr leid. Sie habe schlicht keine Körperspannung mehr gehabt und nichts mehr riskieren wollen im letzten Rennen.» Auch sagte sie ihm, mit Petra Vlhova, von der Gut-Behrami im Duell um den Gesamtweltcup bezwungen wurde, habe die richtige Athletin die grosse Kristallkugel gewonnen.

Damit widersprach sie auch wilden Theorien, die in den sozialen Medien kursierten. Dort war unter anderem zu lesen, sie habe wohl aus Protest abgebrochen, weil die Speedrennen abgesagt und nicht nachgeholt worden seien, weshalb sie letztlich chancenlos war gegen Technikerin Vlhova. Dabei entsprach dies dem Reglement der FIS, wonach beim Weltcupfinal kein Rennen nachgeholt wird, das dem Wetter zum Opfer fiel.

Mikaela Shiffrin

Ein Abschluss nach Mass für die Überfahrerin des alpinen Ski-Weltcups? Wir sind gespannt, Robinson fuhr hier fulminant. So gut, dass Shiffrin oben eine halbe Sekunde verliert. Bis zur Hälfte ist es gar eine ganze Sekunde. Und am Ende ist es Rang 2, Robinson gewinnt vor Shiffrin und Hrovat!

Meta Hrovat

Die Slowenin ist schon speziell. Aufs Podest schaffte sie es bisher nur in ihrer Heimat Kranjska Gora. Nun hat die 22-Jährige die fast schon einmalige Chance, um sich mit Shiffrin um den Sieg zu duellieren. Sehr gute Fahrt von Hrovat, aber nicht so gut wie die von Robinson. Im Duell der jungen Athletinnen gewinnt Robinson, Hrovat aber schafft es ebenfalls aufs Podest.

Marta Bassino

Die Königin des Riesenslaloms, zumindest in dieser Saison. Die Frau aus dem Piemont gewann vier Rennen in dieser Disziplin. Mit Robinsons Zeit hat sie arg zu kämpfen, einmal bleibt sie sogar etwas hängen. Am Ende schliesslich sind es fast eineinhalb Sekunden, das wirft sie auf Zwischenrang 5 zurück.

Alice Robinson

Die Wunderfahrerin aus dem fernen Neuseeland ist dran. Die Saison verlief nicht ganz so gut wie die letzte, aber wer will es der 18-Jährigen schon Übel nehmen? Fürs Podest gereicht hats ja kürzlich trotzdem. Und in Lenzerheide? Da zeigt sie eine tolle Fahrt, 1,29 Sekunden schneller als Brignone, Wahnsinn!

Michelle Gisin

So, die letzte Schweizerin! Michelle Gisin sammelt noch einmal alle Kräfte nach dieser anstrengenden Saison. Sie startet sehr gut, distanziert Brignone sogar. Dann aber verliert sie etwas Zeit, angefeuert von Helfern und Betreuern schafft sie es auf Zwischenrang 2! Zwei Hunderstel sind es nur, aber trotzdem: Da kann Gisin aber zufrieden sein, für sie endet eine herausragende Saison.

Katharina Liensberger

Die Nummer 1 im Slalom ist im Riesenslalom noch nicht ganz dort, wo sie sein könnte. Die grosse Aufsteigerin des Winters hat begeistert, entzückt und ist einfach wunderbar Ski gefahren. Hier hat sie einen kleinen Rutscher drin, der kostet sie vielleicht genau die acht Hundertstel, die sie auf Brignone verliert.

Federica Brignone

Ihre Saison hingegen verlief enttäuschend. Bei der WM fiel sie in drei Rennen aus, enervierte sich danach lautstark über die Parallelrennen, die für sie grösste Ungerechtigkeit überhaupt. Aber nicht vergessen, das ist die Gesamtweltcupsiegerin der letzten Saison, das muss etwas heissen. Brignone setzt sich entsprechend klar an die Spitze. Ein versöhnlicher Abschluss hinter eine Saison zum Vergessen.

Sara Hector

Ihr grösster Supporter ist wohl sie selbst, die Schwedin pusht sich lauthals zu guten Leistungen. Gestern überzeugte sie im Slalom, heute nimmt sie einen grossen Vorsprung in den Schlussteil, weil Worley dort dieser krasse Fehler unterlief. Das reicht für Hector und man darf sagen: Kaum eine freut sich so ansteckend wie sie.

Tessa Worley

Nach Vlhova gleich noch eine Siegerin dieser Saison, in Kronplatz gewann Tessa Worley den Riesenslalom, bei der WM gab es Bronze im Parallelrennen. Hier hat die erfahrene Französin zu kämpfen, dann gelingt ihr aber ein famoser Schlussteil, in dem sie acht Zehntel rausholt! Da schüttelt sie gleich selbst den Kopf.

Petra Vlhova

Jetzt schon: Petra Vlhova ist am Start. Ihr erster Lauf war nicht gut, aber sie hat die grosse Kugel für den Gesamtweltcup ja bereits eingeheimst. Die Entscheidung im Riesenslalom ist übrigens schon gefallen: Marta Bassino, die Italienerin, holte die kleine Kugel, ist uneinholbar vorne. Vlhova verliert zwei Hundertstel auf Gasenica-Daniel.

Maryna Gasenica-Daniel

Sie ist auch eine der grossen Aufsteigerinnen des Winters, macht sie so weiter, darf sie bald einmal das Podest in Angriff nehmen. Heute dürfte das schwierig werden, aber ein Sprung nach vorne ist möglich: Die Polin übernimmt die Führung deutlich.

Elena Curtoni

Es ist ein emotionales Wochenende für sie, gestern fuhr ihre Schwester zum letzten Mal ein Weltcup-Rennen. Sie selbst versicherte auf Instagram, dass sie noch einige Jährchen da sein werde. Eigentlich ist sie im Speed zu Hause, der Vorsprung schmilzt und wird zum Rückstand. Zweite ist sie momentan.

Valerie Grenier

Für sie geht es darum, ins Ziel zu kommen. Sie schied in den letzten drei Rennen aus und hat allgemein schwierige Winter hinter sich. Der Start gelingt der Kanadierin ganz gut, dann kommt ein kleiner Fehler und kurz vor dem Ziel schliesslich scheidet sie wieder aus. Schade.

Nina O'Brien

Es ist wohl nicht sehr verwegen zu sagen: Sie wird in den kommenden Jahren eine grosse Figur des alpinen Skisports werden, das hat sie schon das eine oder andere Mal angekündigt. Ihr Stil ist aggressiv, das geht mal gut, mal in die Hose. Heute sieht das ganz gut, fast eine Sekunde knöpft sie Suter ab.

Ramona Siebenhofer

Kein guter erster Lauf für sie, die auch schon in Abfahrten reüssierte, sich aber vermehrt auf den Riesenslalom konzentrieren will. Sie verliert 75 Hundertstel auf Suter, die damit schon einmal einen Platz gut macht und Punkte holen wird heute.

Corinne Suter

Es gibt für sie nicht viele Gründe, hier noch einmal anzutreten. Aber so etwas zählt bei Corinne Suter nicht, sie will immer das Beste. Und im Riesenslalom heisst das: Punkte sammeln. Die Speed-Fahrerin baut den Vorsprung auf Mowinckel aus und übernimmt die Führung. Das wird ihr bestes Resultat im Riesenslalom.

Ragnhild Mowinckel

Die Norwegerin eröffnet diesen letzten Lauf des Winters bei den Frauen. Noch immer befindet sie sich in ihrer Comeback-Saison, ihr Knie ist von diversen Verletzungen geplagt. Hier kommt sie ins Ziel und scheint damit einigermassen zufrieden. Wir freuen uns auf nächste Saison, wenn sie dann wieder richtig angreift.

Guten Tag!

Und herzlich willkommen zum zweiten Lauf des Riesenslaloms der Frauen, es ist das letzte Mal in dieser Saison, dass wir die Athletinnen sehen. Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es: Nur noch Michelle Gisin und Corinne Suter sind dabei, Wendy Holdener fehlt, weil sie positiv auf Corona getestet wurde. Und da ist das Ausscheiden von Lara Gut-Behrami, die Tessinerin ist das Rätsel des Tages. Nun geht es aber bald los, um 12 Uhr sind wir bereit.