Nur moderater Preisanstieg«Skifahren wird nicht zum Luxussport, auch Familien können es sich leisten»
In den nächsten drei Jahren werden die Preise für einen Tagespass wohl 1, bis 1,5 Prozent steigen. Dies sagt der Präsident von Seilbahnen Schweiz.
- Reto Gurtner, Präsident der Weisse-Arena-Gruppe in Laax GR, prognostiziert drastisch steigende Preise für Skitagespässe.
- Seilbahnen Schweiz erwartet laut Präsident Hans Wicki für die nächsten drei Jahre nur Preissteigerungen von 1 bis 1,5 Prozent jährlich.
- Skifahren soll laut Wicki bezahlbar bleiben, auch für Familien.
Der Präsident der Weissen Arena, Reto Gurtner, hat mit einer Prognose für horrend steigende Skitagespreise in den nächsten zehn Jahren aufgeschreckt: In Laax werde der Tagespass bis zu 300 Franken kosten. Wer jedoch auf die kommenden drei Jahre blickt und bei Seilbahnen Schweiz nachfragt, erhält ein anderes Bild: Die Preise dürften in den Schweizer Skigebieten um keine 2 Prozent jährlich steigen.
«Der Preisanstieg für die Tageskarte beträgt in den nächsten drei Jahren eventuell 1 bis 1,5 Prozent pro Jahr – je nach Preismodell der Skigebiete», sagt Hans Wicki. Der Präsident von Seilbahnen Schweiz und FDP-Ständerat von Nidwalden betont: «Skifahren wird nicht zum Luxussport, auch Familien können es sich weiterhin leisten.»
Wicki verweist zudem darauf, dass es je nach Skigebiet verschiedene Konzepte gibt und der Preis für eine Tageskarte im Kontext gesehen werden m¨üsse: «Einige Gebiete wollen allenfalls keine Tagestouristen mehr.» Sei der Tagespass teuer, könnte so ein Saisonabo verhältnismässig günstig ausfallen.
Für steigende Preise sei nicht nur der Klimawandel der Grund, wie dies Gurtner von der Weissen Arena meinte. «Das technische Beschneien ist heute auch in den hoch gelegenen, schneesicheren Skigebieten notwendig», sagt Wicki. Der Grund: «Moderne Ski brauchen eine gute Unterlage, die nur durch technische Beschneiung und aufwendige Pistenpräparation hergestellt werden kann.»
Die künstliche Beschneiung kostet pro Pistenkilometer rund eine Million Franken. «Auch tiefer gelegene Skigebiete können dies unter Umständen finanzieren», sagt Wicki. Es hänge von den finanziellen Möglichkeiten und der Attraktivität des Skigebiets ab. Das heisst: Die wärmeren und schneearmen Winter müssten nicht zum Verschwinden der Skigebiete in weniger hohen Lagen führen – aber sie erhöhen die Investitionen und gefährden diese Skigebiete stärker.
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