Experten zu Omikron & BoosternBAG-Mathys bei Auftritt vor Weihnacht: Vergleich mit «Ruhe vor dem Sturm»
Kurz vor den Festtagen sind die Corona-Experten nochmals Rede und Antwort gestanden. Wir berichteten live. Der Ticker zum Nachlesen.
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Das Wichtigste in Kürze:
Patrick Mathys vom BAG sagt heute: Rund 10 bis 20 Prozent der neuen Fälle seien mittlerweile auf Omikron zurückzuführen.
Alle drei bis vier Tage werde sich die Zahl verdoppeln. «Wir müssen uns auf eine Vielzahl neuer Erkrankter einstellten.»
Mathys vergleicht die aktuelle Situation mit der «Ruhe vor dem Sturm».
Seit dem 20. Dezember gilt ein strengeres Regime das hat der Bundesrat am 17. Dezember beschlossen.
Die Schweiz befindet sich in einer fünften Welle der Pandemie, Experten erwarten im Winter mehr Ansteckungen.
Laut Forschern könnten rasche Auffrischimpfungen den Anstieg mehr bremsen als weitere Erstimpfungen.
Neu empfiehlt das BAG die Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus vier Monate nach der zweiten Impfdosis.
Zum Thema
Diese Corona-Massnahmen gelten aktuell in den Skigebieten
Zusammenfassung
Die Corona-Fallzahlen gehen derzeit langsam zurück. Doch wegen der Omikron-Variante ist laut BAG eher von der Ruhe vor einem weiteren Sturm auszugehen. Neu wird eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus allen Personen über 16 Jahre vier Monate nach der zweiten Impfdosis empfohlen. Weitere Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie werden überprüft.
Zwar zeichne sich momentan eine Trendwende ab, sagte Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag vor den Medien in Bern. Bei hohen Fallzahlen habe sich die Zunahmegeschwindigkeit deutlich verlangsamt. Der Trend zeige sich auch bei den Spitaleintritten.
Wegen der vermuteten Eigenschaften der Omikron-Variante gehe man aber davon aus, «dass die neue Variante sich sehr rasch ausbreiten wird und die Fallzahlen anziehen werden». So würden viele Infizierte in kurzer Zeit erwartet. Derzeit seien zehn bis zwanzig Prozent der Fälle auf die Omikron-Variante zurückzuführen.
Mathys erwartet eine Verdoppelung der Zahl der Omikron-Fälle alle drei bis vier Tage – wie dies in Dänemark oder Grossbritannien zu sehen sei. Spätestens ab Januar werde die hochansteckende Omikron-Variante dominant werden und die bisher vorherrschende Delta-Variante in der Häufigkeit abgelöst haben.
Laut Mathys ist es «gut möglich», dass deshalb weitere Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergriffen werden müssen. Aufgrund der erwarteten Omikron-Welle würden sämtliche Massnahmen überprüft.
Mehr Intensivpatienten erwartet
Verglichen mit dem Ausland habe die Schweiz eine der höchsten Inzidenzen. Und über ein Drittel der Personen in Schweizer Intensivstationen seien Covid-Patienten. Die Zahl der Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen der Spitäler werde voraussichtlich noch ansteigen. Er rechnet mit bis zu 350 Covid-Patientinnen und -Patienten schweizweit auf Intensivstationen.
Laut Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte (VKS), sind die Spitäler in der Schweiz stark belastet. Verlegungen seien aber nach wie vor möglich, Verschiebungen von Wahleingriffen fänden nicht flächendeckend statt.
Booster bereits nach vier Monaten
Am Dienstag empfahl die Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif) die Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus vier statt sechs Monate nach der zweiten Impfdosis. Daten zeigten, dass eine Auffrischungsimpfung den Schutz vor einer Infektion durch Omikron stark verbessern könne.
Ekif-Präsident Christoph Berger rechtfertigte sich vor den Medien dafür, die Empfehlungen für die Auffrischungsimpfung nicht bereits früher geändert zu haben. Dies hat seiner Ansicht nach nicht zur Folge, dass die Omikron-Welle nun grösser wird. Berger warnte jedoch vor mehr Corona-bedingten Todesfälle wegen der neuen Omikron-Variante, da diese doppelt so ansteckend wie die bisher in der Schweiz vorherrschende Delta-Variante sei.
Laut Rudolf Hauri, dem Präsidenten der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte (VKS), soll das Boostern bis Ende Februar für alle, die das wollen möglich sein. Dieses Versprechen dürfte die Mehrheit der Kantone halten. Hauri sprach von einer «sportlichen Zeitrechnung». (So macht es Zürich)
Die Schweizer Armee mobilisiert derweil Teile des Spitalbataillons 2 für den Assistenzdienst Corona. Nach Weihnachten stehen dem Gesundheitswesen 120 zusätzliche Armeeangehörige im Kampf gegen die Corona-Pandemie zur Verfügung.
Moderna will Zusammenarbeit vertiefen
Die Impfstoff-Produzentin Moderna möchte ihre Zusammenarbeit mit der Schweiz vertiefen. Im Blickpunkt laufender Verhandlungen stehe ein Impf-Abo mit garantierter Mengenabnahme durch die Schweiz, sagte Moderna-Chef Stephane Bancel in einem Interview mit den Tamedia-Titeln.
Geimpfte in der Schweiz sollten schnell einen Booster bekommen, rät Bancel in dem Interview. Damit seien die Geimpften auch gut gegen Hospitalisation und schwere Krankheitsverläufe nach einer Ansteckung durch die Omikron-Variante geschützt. Gleichzeitig arbeite Moderna an einem angepassten Impfstoff.
8167 neue Ansteckungen
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem BAG am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 8167 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 32 neue Todesfälle und 152 Spitaleinweisungen. Diese nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 1,9 Prozent ab.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 78,8 Prozent. 36,5 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 1356,94 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,99.
Ende
Die Pressekonferenz ist beendet. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Frage: Reichen die aktuellen Massnahmen aus?
Seit gestern gelten in der Schweiz strengere Corona-Schutzmassnahmen. In Innenräumen gilt grundsätzlich die 2G-Regel. Doch reichen diese Verschärfungen, um die Verbreitung von Omikron zu stoppen?
Laut Patrick Mathys ist es «gut möglich», dass weitere Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergriffen werden müssen. Aufgrund der erwarteten Omikron-Welle würden sämtliche Massnahmen überprüft.
«Es bleibt abzuwarten, ob die geltenden Massnahmen den Druck auf die Spitäler entlasten können», sagt Mathys. Es könne gut sein, dass weitere Massnahmen notwendig würden. Man müsse genau und laufend beobachten, wie Omikron sich verhalte. «Besser wäre es, wir würden schon alles über die Variante wissen.»
Abzusehen sei, dass die Fallzahlen bereits in diesem Jahr wieder rasch zunehmen dürften, sagt Mathys. Längerfristige Prognosen über Januar hinaus seien mit dem derzeitigen Wissensstand zu Omikron nicht seriös.
Frage: Empfiehlt der Bund nun FFP2-Masken wegen Omikron?
Eine allgemeine Empfehlung für das Tragen von FFP2-Schutzmasken sieht das BAG nicht vor. «Der Effekt ist epidemisch gesehen nicht signifikant, wie Daten aus Österreich zeigen», sagt Patrick Mathys.
FFP2-Masken machten in gewissen Situation durchaus Sinn, auch im privaten Bereich, zum Beispiel, um vulnerable Personen zu schützen. «Wichtig ist aber, dass die Maske richtig getragen wird.»
Allenfalls sei das Tragen von FFP2-Masken eine Möglichkeit, wenn es zu grossen Ausfällen beim Gesundheitspersonal kommen würde und diese trotz Quarantäne arbeiten müssten, fügt Rudolf Hauri hinzu. «Dies wäre dann aber eine grosse Ausnahme, quasi die Ultima Ratio, wenn es an Gesundheitspersonal mangeln würde und diese trotz positivem Testresultat keine Symptome zeigten.»
Frage: Ist das Gesundheitspersonal geboostert?
«Konkrete Zahlen dazu kenne ich nicht», antwortet Patrick Mathys. «Aber wir müssen davon ausgehen, dass sich Fachkräfte im Gesundheitswesen mit Omikron infizieren werden.»
Die Betreiber kritischer Infrastrukturen seien sich bewusst, dass die Omikron-Variante viele gleichzeitige Krankheitsfälle zur Folge haben könnte. «Wir denken, dass sie darauf vorbereitet sind.»
Die vielen Personen in Isolation oder Quarantäne könnten eine Herausforderung werden, sagte Mathys. «Man ist sich des Problems bewusst.» Dass durch die «grosse und rasche» Omikron-Welle die Versorgungssicherheit gefährdet sein könnte, bezeichnete Mathys als «Worst-Case-Szenario».
Frage: Wann wird Omikron dominieren?
«Wir erwarten, dass die neue Virus-Variante sicher ab der ersten Januar-Hälfte dominieren wird», antwortet Patrick Mathys. «Es könnte aber auch schon dieses Jahr soweit sein.»
Frage: Hat die Schweiz das Boostern verschlafen?
«Die Entscheidung, nun schnell zu boostern, ist eine Reaktion auf die rasche Verbreitung der Omikron-Variante», antwortet Berger. Er könne weiterhin zu den bisherigen Empfehlungen für die Auffrischimpfungen und zur Entscheidung, diese nicht früher angepasst zu haben, stehen.
Frage: Wird die Gültigkeitsdauer des Impfzertifikats angepasst?
Ohne Booster sind EU-Impfzertifikate künftig neun Monate nach der Grundimmunisierung ungültig. Die Entscheidung tritt am 1. Februar in Kraft, wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte. Wird nun auch die Gültigkeitsdauer des Impfzertifikats in der Schweiz angepasst?
Laut den anwesenden Fachpersonen sei kein unmittelbarer Entscheid vorgesehen, die Gültigkeitsdauer des Zertifikats zu verkürzen. Man könne jedoch nichts ausschliessen.
Frage: Gibt es eine Priorisierung bei den Booster-Impfungen?
«Bei der Auffrischimpfung geht es hauptsächlich um den Schutz von älteren und vulnerablen Personen. Daher werden diese priorisiert», sagt Rudolf Hauri. «Über die Priorisierung wird je nach Kapazität in den einzelnen Kantonen entschieden.»
Laut dem Kantonsarzt von Zug gebe es Kantone, die den Mehraufwand gut bewältigen können. «Andere grössere Kantone haben jedoch gewisse Engpässe. Dort wird es daher etwas länger dauern, bis alle eine Booster-Impfung erhalten werden.»
Frage: Wie sieht die Rechtslage beim verfrühten Boostern aus?
Nun beginnt die Fragerunde. Ein Journalist möchte wissen, wie die Rechtslage beim Boostern nach vier Monaten aussieht. Da die Zulassung von Swissmedic Auffrischimpfungen erst nach sechs Monaten vorsieht, gilt eine verfrühte Booster-Impfung als «Off-Label». Der Kanton Bern habe bereits angekündigt, die Booster erst nach sechs Monaten anzubieten. «Wie steht es mit der Haftungsfrage?», fragt der Journalist.
Laut Christoph Berger brauche es beim sogenannten Off-Label-Use eine klare Empfehlung einer Fachkommission. «Grundsätzlich hat es schon immer wieder Off-Label-Empfehlungen gegeben, auch bei anderen Impfstoffen», sagte Berger.
Dazu hiess es vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), dass Massgebend sei, dass die Person, die die Impfung durchführe, die Sorgfaltspflicht einhalte und sich auf den Zulassungsentscheid durch die Fachkommission abstütze. Zudem müsse sie die Zustimmung des Patienten einholen. Für die Umsetzung dieses Prozesses seien die Kantone zuständig.
«Es gibt durchaus freie Kapazitäten»
Im Hinblick auf die neue Impfempfehlung des Bundes sagt Hauri, dass genügend Impfstoff vorhanden sei. «Die Kapazitäten für die Booster-Impfungen sind in den Kantonen angepasst worden. Es gibt durchaus freie Kapazitäten sowohl für die Auffrisch- als auch für die Kinderimpfungen.»
Abschliessend spricht Hauri allen Mitarbeitenden im Kampf gegen Corona – auch im Namen seiner Kollegen in den Kantonen – seinen Dank aus.
«Labile Stabilisierung der Fallzahlen»
Als Nächstes kommt Rudolf Hauri zu Wort. Der Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte VKS spricht von einer eher «labilen Stabilisierung der Fallzahlen» in der Schweiz mit grossen Unterschieden in den einzelnen Kantonen.
Ansteckungsorte seien vor allem im Privaten, im Sport und bei Veranstaltungen. «Doch auch in Alters- und Pflegeheimen sowie in Schulen kommt es immer wieder zu Ausbrüchen», so Hauri. «Allerdings reagieren die Heime und Schulen mittlerweile relativ routiniert. Auch die Kooperation zwischen den Spitälern funktioniert gut.»
Verlegungen seien aber nach wie vor möglich, Verschiebungen von Wahleingriffen fänden nicht flächendeckend statt. Laut Hauri sei es jedoch aktuell eine Herausforderung, neue Fachpersonen im Gesundheitsbereich zu rekrutieren.
«Der Booster steigert den Schutz deutlich»
Nun übernimmt Christoph Berger das Wort. Der Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen EKIF erklärt die neue Impfempfehlung des Bundes: Neu wird die Booster-Impfung für alle Geimpften über 16 Jahren bereits ab vier Monaten empfohlen. Priorität hat die ältere Bevölkerung (Lesen Sie dazu mehr im Eintrag von 13.56 Uhr weiter unten im Ticker).
«Das Risiko einer Ansteckung ist auch bei Geimpften hoch», sagt Berger. Es werde weitere Ansteckungen geben. «Der Booster steigert den Schutz deutlich. Erste Studien sprechen von einem erhöhten Impfschutz um 75 bis 80 Prozent.»
Zum Thema
«Wir müssen uns auf eine Vielzahl neuer Erkrankter einstellten»
«Nun komme ich jedoch zur weniger guten Nachricht», so Mathys. Die aktuellen Daten seien hauptsächlich auf die Delta-Variante zurückzuführen. «Doch mittlerweile zirkuliert auch in der Schweiz die neue Mutation Omikron.»
Rund 10 bis 20 Prozent der neuen Fälle seien mittlerweile auf Omikron zurückzuführen. Mathys rechnet jedoch damit, dass sich die Anzahl der Omikron-Fälle in der Schweiz in nächster Zeit alle drei bis vier Tage verdoppeln. «Wir müssen uns auf eine Vielzahl neuer Erkrankter einstellten», sagt der Experte des BAG und vergleicht die aktuelle Situation mit der «Ruhe vor dem Sturm».
«Die Zahl der Hospitalisierungen ist leicht zurückgegangen»
«Die Zahl der Hospitalisierungen ist leicht zurückgegangen. Doch die Belastung ist weiterhin sehr hoch», erklärt der Experte des BAG. «Nach wie vor müssen in der Schweiz jedoch täglich Dutzende Corona-Patienten hospitalisiert werden. Eine deutliche Abnahme bei den schweren Fällen ist daher kurzfristig noch nicht zu erwarten.»
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Laut Mathys verzeichnet das BAG zudem täglich über 20 Personen, die im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben sind.
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«Die Geschwindigkeit der Infektionen hat sich verlangsamt»
Die Pressekonferenz startet. «Zur aktuellen Lage gibt es heute eine gute sowie eine weniger gute Nachricht», sagt Patrick Mathys zu Beginn. «Nach wie vor ist die Anzahl der täglichen Neuansteckungen hoch. Doch die Geschwindigkeit der Infektionen hat sich verlangsamt.» Es sei davon auszugehen, dass sich die Schweiz aktuell in einer sogenannten Plateauphase befinde.
«Trotzdem weisen wir nach wie vor eine der höchsten Inzidenzraten in Europa aus», so Mathys. «Gerade in der Zentral- und Ostschweiz werden hohe Inzidenzen verzeichnet.»
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Diese Experten informieren heute
Ab 14 Uhr informieren die Experten und Amtschefs des Bundes über die aktuelle Corona-Lage in der Schweiz. Folgende Fachpersonen werden bei der Medienkonferenz anwesend sein:
Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, Bundesamt für Gesundheit BAG
Christoph Berger, Präsident, Eidgenössische Kommission für Impffragen EKIF
Rudolf Hauri, Kantonsarzt Zug, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte VKS
BAG empfiehlt Auffrischungsimpfung nach vier Monaten
Neu empfiehlt das BAG die Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus vier Monate nach der zweiten Impfdosis. Daten zeigten, dass eine Auffrischungsimpfung den Schutz vor einer Infektion durch Omikron stark verbessern könne.
Mit einer Auffrischungsimpfung könne der Schutz gegen die Omikron-Variante erhöht werden, teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mit. Zusammen mit der Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) sei deshalb die Impfempfehlung entsprechend angepasst worden. Die Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff wird somit neu für alle ab 16 Jahren bereits ab vier statt sechs Monate nach der Grundimmunisierung empfohlen.
Eine Verkürzung des zeitlichen Intervalls sei besonders bei älteren Personen wichtig, um sie vor schweren Erkrankungen und Hospitalisationen zu schützen. Zudem könne dies dazu beitragen, die Ausbreitung der sehr ansteckenden Omikron-Variante zu vermindern.
Off-Label-Use
Die Auffrischungsimpfung mit Impfstoff von Pfizer und Moderna ist laut Mitteilung durch Swissmedic erst sechs Monate nach der Grundimmunisierung zugelassen. Die Arztperson müsse im Rahmen der Sorgfaltspflicht deshalb Patientinnen und Patienten auf den Off-Label-Use hinweisen und deren Zustimmung einholen.
Auch mit dem neuen Intervall von vier Monaten verfüge der Bund über genügend Impfstoffdosen, hiess es weiter.
Personen, die eine Dosis des Covid-19-Impfstoffes von Janssen vor mindestens vier Monaten erhalten haben, empfiehlt das BAG eine Auffrischungsimpfung mit einer Dosis eines mRNA-Impfstoffs. Voraussetzung sei, dass ein mRNA-Impfstoff ist nicht kontraindiziert sei.
Das BAG meldet 8167 Fälle
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 8167 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 32 neue Todesfälle und 152 Spitaleinweisungen.
Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 8163 bestätigte Neuinfektionen, 155 Spitaleintritte und 24 Todesfälle erhalten. Damit blieben die Fallzahlen innert Wochenfrist praktisch unverändert. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 1,9 Prozent ab.
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Aktuell befinden sich insgesamt 676 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 78,8 Prozent. 36,5 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 1356,94 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,99.
Booster-Impfungen
66,84 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind mittlerweile vollständig geimpft. Weitere 1,71 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. Von der Bevölkerung ab 12 Jahren sind 76,06 Prozent geimpft. Ausserdem haben 18,79 Prozent der Gesamtbevölkerung und 57,92 Prozent der über 65-Jährigen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten.
In den vergangenen 24 Stunden wurden dem BAG 50'644 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 1'204'373 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, 38'208 Personen mussten im Spital behandelt werden und 11'675 Personen starben in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.
SDA/aru
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