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Geldblog: Leserfrage zu kurzfristigen Anlagen
Ohne Risiko gibts weiter kaum Zins

Ist eine Anlagemöglichkeit für wenige Monate gesucht, kommen fast nur Festgelder oder Bankkonten infrage.
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Die kurzfristigen Zinsen steigen und die Banken sind träge. Ist Ihnen ein Geldmarkt-ETF oder ein sonstiger Fonds mit attraktiven Gebühren bekannt, um Geld kurzfristig zu parkieren, zu 1 Prozent Zins vor Gebühren? Ist es die Absicht der Schweizer Banken, die Kunden mit mageren bis inexistenten Zinsen auf Konti abzuspeisen? Leserfrage von S. K.

Nach der letzten Zinserhöhungsrunde der Nationalbank im Dezember sind auch bei uns die Zinsen in Bewegung gekommen. Eine Reihe von Banken haben ihre Zinssätze auf den Sparkonten angehoben. Da gibts immerhin wieder rund ein halbes Prozent. Das entspricht allerdings nicht den rund 1 Prozent, die Sie sich vorgestellt haben.

Eine Alternative zum Sparkonto sind für höhere Beträge wieder Festgelder oder auch Kassenobligationen, die auf 2 Jahre immerhin wieder rund 0,8 Prozent hergeben. Mit den steigenden Zinsen werden Geldmarktanlagen, die während der Tiefzinsphase keine grosse Rolle mehr gespielt hatten, langsam wieder interessant.

ETFs bringen mickrige Renditen, fressen Gebühren – und drittens riskieren Sie auch da Kursverluste.

Eine weitere Möglichkeit, um Geld für ein bis zwei Jahre zu parkieren, sind auch klassische Anlagefonds und an der Börse gehandelte Exchange Traded Funds (ETFs), die in Obligationen von Unternehmen mit einem guten Kreditrating oder in Staatsanleihen investieren. Ein Beispiel für einen solchen ETF ist etwa der iShares Core CHF Corporate Bond ETF (CH).

Ihnen würde ich allerdings von diesem ETF und auch von anderen vergleichbaren ETFs für Ihr Vorhaben abraten. Erstens bringen solche ETFs nach wie vor nur mickrige Renditen, zweitens gehen auch Gebühren – in diesem Fall 0,15 Prozent pro Jahr – weg und drittens riskieren Sie auch da Kursverluste, wenn die Zinsen weiter steigen.

Unklar ist in Ihrem Fall, wie lange Sie Ihr Geld parkieren möchten. Wenn Sie nur eine Anlagemöglichkeit für wenige Monate suchen, kommen fast nur Festgelder oder Bankkonten infrage. Wenn Sie das Geld hingegen wenigstens eineinhalb bis zwei Jahre anlegen möchten, hätten Sie weitere Alternativen. Allerdings müssen Sie sich bewusst sein: Je mehr Rendite Sie auf dem Geld wünschen, desto höhere Risiken gehen Sie ein.

Im Frankensegment kommen Sie wohl nach wie vor nicht um das Bankkonto herum.

Eine Alternative mit hohen Zinsen von etwa 5 Prozent sind Barrier Reverse Convertibles. Das sind strukturierte Produkte, wie sie eine Vielzahl von Banken herausgeben, und die einen garantierten Zins abwerfen, aber an die Entwicklung von Börsenindices oder Einzelaktien gekoppelt sind. Natürlich gibt es hohe Zinsen von 5 oder mehr Prozent nicht gratis: Den Zins bekommt man auf jeden Fall, riskiert aber im negativen Fall, dass man am Ende der Laufzeit von eineinhalb oder zwei Jahren statt dem investierten Geld jene Aktie ausgeliefert erhält, die in der an das Produkt gekoppelten Auswahl am Schlechtesten performt hat. Solche Instrumente kommen meines Erachtens nur für Anlegerinnen und Anleger infrage, die erhöhte Risiken eingehen können und wollen.

Wer höchste Sicherheit sucht und seine Gelder möglichst liquide halten und kurzfristig darauf Zugriff haben möchte, kommt im Frankensegment nach wie vor nicht um das Bankkonto herum. Hier rate ich, hohe liquide Beträge aus Risikoüberlegungen auf mehrere Banken zu verteilen oder Institute mit Staatsgarantie vorzuziehen. Alle diese Varianten – mit Ausnahme der riskanten Barriere-Reverse-Produkte – haben den gewichtigen Nachteil, dass Sie die hohe Inflation nicht schlagen und die Teuerung stetig am Wert Ihres Geldes nagt.