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Meinung

Nordkoreaner kämpfen für Putin
Ein grosses Risiko für die Welt

FILE - In this photo provided by the North Korean government, North Korean leader Kim Jong Un, left, supervises artillery firing drills in North Korea, on March 7, 2024. Independent journalists were not given access to cover the event depicted in this image. The content of this image is as provided and cannot be independently verified. Korean language watermark on image as provided by source reads: "KCNA" which is the abbreviation for Korean Central News Agency. (Korean Central News Agency/Korea News Service via AP, File)
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Weit mehr als 10’000 Soldaten sollen es sein, die der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un zu seinem Diktatorenfreund Wladimir Putin abkommandiert hat, damit diese für Russland kämpfen. Fürs Erste sollen die Nordkoreaner in der Region Kursk an die Front, also in Russland selbst. Falls es Putins Armee mithilfe dieser Waffenbrüder gelingen sollte, die im August überraschend über die Grenze vorgestossenen Ukrainer zu vertreiben, könnten die Koreaner – vielleicht – sogar die Grenze überschreiten und in der Ukraine eingesetzt werden. Dann dürfte sich die ohnehin katastrophale Lage der immer stärker unter russischen Druck geratenen Truppen Kiews auch auf heimischem Boden weiter verschlechtern: Tausende frische Kämpfer könnten für Putin einen grossen Zugewinn an Schlagkraft bedeuten.

Zwar ist der wirkliche militärische Wert der mit Sicherheit gut trainierten koreanischen Soldaten nicht erwiesen. Die Kommunikationsprobleme dürften gross sein, die russische Taktik und die russischen Waffensysteme sind – in Teilen – ungewohnt. Wobei: Um auf Grundlage der russischen Fleischwolf-Doktrin in den ziemlich sicheren Tod geschickt zu werden, müssen die Koreaner nicht viel wissen und verstehen, solange sie nur kämpfen. Und ihr Oberkommandierender Kim wird wenig Hemmungen haben, bei Bedarf frische Soldaten zu entsenden.

Für Kim zählen Menschenleben nichts

Dass viele der Nordkoreaner die Heimreise im Zinksarg antreten werden, dürfte den nordkoreanischen Herrscher kaum irritieren: Menschenleben sind keine Kategorie, die für Kim Jong-un Bedeutung hat. Für Pyongyang zählt der erhoffte Technologietransfer. Kim will von Moskau das Know-how für den Bau weitreichender Raketen, möchte sein Atomwaffenprogramm vorantreiben.

Daran liegt ein gewaltiges geopolitisches Risiko weit über die Ukraine hinaus. Die Lage auf der Koreanischen Halbinsel ist seit langem instabil. Ein moderner gerüstetes Nordkorea könnte den US-Alliierten Südkorea noch stärker bedrohen, als es dies ohnehin schon tut.