Nach Chefwechsel bei SRG Gerhard Pfister erwägt ein Ja der Mitte zur Halbierungsinitiative
Kaum ist Susanne Wille zur neuen SRG-Direktorin gewählt worden, warten neue Herausforderungen: Mitte-Präsident Pfister überlegt sich ein Ja zur Halbierung der Serafe-Gebühr, sollte kein Gegenvorschlag zustande kommen.
Mitte-Präsident Gerhard Pfister wertet die Ernennung von Susanne Wille zur SRG-Generaldirektorin als «politische Wahl», wie er im SonntagsBlick sagt. «Die SRG bereitet sich auf Abstimmungskämpfe vor, da helfe es sicher, Frau Wille an der Spitze zu haben.»
Pfister hat sich immer wieder als SRG-Kritiker hervorgetan, steht aber einer Partei vor, die traditionell eng mit dem öffentlichen Radio- und Fernsehen verbunden ist. Auch er erkennt die veränderte Wahrnehmung der SRG in der Öffentlichkeit: «Die SRG kann sich heute nicht mehr darauf verlassen, dass sie automatisch vom Volk kriegt, was sie will.» Auch in seiner Partei stelle er fest, dass die «bedingungslose Identifikation» mit dem gebührenfinanzierten Medienhaus «nicht mehr so gross» sei.
Pfister rät der SRG deshalb, ihre expansive Onlinestrategie, welche den privaten Medien im hart umkämpften Markt ein Dorn im Auge ist, einzudämmen und die Firmen von der Gebührenpflicht zu entlasten. Diese Forderung wird auch im Rahmen eines möglichen Gegenvorschlags zur SVP-Halbierungsinitiative gestellt, welche die Serafe-Gebühr von 335 auf 200 Franken senken will.
Zudem hat Pfister im SonntagsBlick gleich nach Susanne Willes Wahl zur neuen SRF-Direktorin einen Richtungswechsel in der Medienpolitik der Mitte verkündet: Er erwägt entgegen den bisherigen Bekundungen, die Initiative der SVP zu unterstützen. «Sollte kein Gegenvorschlag zustande kommen, überlege ich mir, der Initiative zuzustimmen, um ein Zeichen zu setzen.»
Noch vergangenen Herbst hatte Pfister gesagt, die Halbierung der Gebühren sei «zu radikal». Er verlange aber, dass die SRG ihren Leistungsauftrag überdenke.
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