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Nach Boni-Kritik
Axpo-Chef: «Es tut mir leid, dass sich die Leute so aufregen mussten»

Christoph Brand, CEO der Axpo, bei der Eröffnung einer Wasserstoffanlage in Domat/Ems, vor einer natürlichen Kulisse am 26. April 2024.
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Die Axpo-Führung um Konzernchef Christoph Brand hat sich das glänzende Geschäftsergebnis des letzten Jahres grosszügig vergüten lassen: Das Sechsergremium erhielt insgesamt 8,6 Millionen Franken, wie letztes Jahr bekannt wurde – im Vorjahr waren es noch 4,7 Millionen Franken gewesen. Die Kritik liess nicht lange auf sich warten.

«Es tut mir leid, dass sich die Leute so aufregen mussten», sagte Axpo-Chef Brand – dessen Bezüge von 1,1 auf 1,8 Millionen Franken gestiegen waren – nun in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Die Vergütung könne im Kontext des Geschäftsergebnisses betrachtet werden. «Die Axpo hat in den letzten fünf Jahren 7 Milliarden Franken Wert generiert für die Aktionäre, 700 Millionen Franken Steuern geliefert, 1200 Arbeitsplätze in der Schweiz geschaffen.»

Gerüchte, wonach manche Händler noch deutlich mehr als Brand verdienten, kommentierte Brand unter Verweis auf den Datenschutz nicht. «Unsere Konkurrenz wäre brennend an solchen Informationen interessiert.»

Brand: Konzernführung hat Sensibilität unterschätzt

Die Konzernführung habe bei der Vergütungsthematik die politische Sensibilität unterschätzt, erklärte Brand. In Sachen Empathie könne man sich noch verbessern. Zudem sei es nicht gelungen, zu erklären, was das Unternehmen eigentlich tue. Der Konzern sei kein Monopolunternehmen, das der Bevölkerung daheim hohe Strompreise verrechne und im Ausland zocke wie im Casino.

«Weniger als 2 Prozent des Gewinns kamen aus dem Monopolgeschäft mit Schweizer Stromendkunden. Und kein anderes Unternehmen leistet einen vergleichbaren Beitrag für die Versorgungssicherheit, gemessen an Produktion und Investitionen», sagte Brand.

Brand plädiert für Strommix – und 1200 Windräder

Und bei der Versorgungssicherheit sieht Brand Handlungsbedarf: «Die Rolle der Axpo muss neu gedacht werden, weil sie schleichend ihre Schweizer Kraftwerke verlieren wird und wegen Einsprachen kaum neue bauen kann.» Technologisch sei allerdings alles vorhanden, um die Versorgung «zu einem guten Teil» abzusichern, ist Brand überzeugt. «Einen Anteil von Windkraft in einem Strommix mit Wasserkraft, Solaranlagen, Gaskraft und Importen erachten wir als eine vernünftige Kombination.»

Dabei plädierte Brand – nach Eigenbeschreibung ein «bekennender Liberaler» – abermals für den Bau von 1200 Windrädern in der Schweiz. «Das wäre in diesem Umfang keine Verspargelung der Landschaft.»