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Angriff auf Polizisten in Stäfa
Randalierende Jugendliche sollen Party überfallen haben

Mit Schottersteinen wie diesem bewarfen Jugendliche die Polizei.

Sie pöbeln, schubsen und schreien. Ein Video, das derzeit in der Telegram-Gruppe «szene isch zueri» kursiert, zeigt, wie eine Gruppe Jugendlicher am Bahnhof Stäfa in der Nacht auf Sonntag in eine Auseinandersetzung mit Polizeibeamten gerät.

Sogar Steine sollen die 15- bis 17-Jährigen nach den Einsatzkräften geworfen haben, wie die Kantonspolizei am Sonntag bekannt gab. Die Polizei nahm vier der Vandalen am Bahnhof Stäfa und später weitere fünfzehn am Bahnhof Zürich-Tiefenbrunnen fest.

Busfahrer verzichtete auf Notruf

Über die Hintergründe ist auch zwei Tage später kaum etwas bekannt. Klar ist, die rund zwanzig Personen waren gegen Mitternacht in einem VZO-Bus in Richtung Bahnhof Stäfa unterwegs. Wie VZO-Direktor Joe Schmid auf Anfrage sagt, habe der Chauffeur die Leitstelle darüber informiert, dass sich eine grössere, laute Gruppe im Bus befinde. Eine unmittelbare Bedrohung oder Belästigung habe der Mann aber nicht wahrgenommen, weswegen er auch keinen Polizeinotruf absetzte.

Ob weitere Personen im Bus waren, ist unklar. Offen ist weiter auch, wer genau die Polizei informierte. Sicher ist: Kurze Zeit nach dem Eintreffen des VZO-Busses am Bahnhof Stäfa trafen auch erste Polizeipatrouillen dort ein. Als die Beamten begannen, Personenkontrollen durchzuführen, wurden sie von den Jugendlichen angegriffen.

Nur zwei nicht aus Zürich

Gemäss Auskunft der Kantonspolizei wurde bei den Auseinandersetzungen aber niemand verletzt. Auch zu Sachschäden sei es nicht gekommen.

Was die Jugendlichen in Stäfa machten beziehungsweise wo sie sich davor aufgehalten haben, sei noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen, teilt die Kantonspolizei mit. Sicher ist: Bis auf zwei sind alle festgenommenen Jugendlichen in der Stadt Zürich wohnhaft. Weitere Angaben machen die Ermittlungsbehörden mit Verweis auf das laufende Verfahren keine.

Party gecrasht?

Wie die NZZ schreibt, sollen die Jugendlichen nach Stäfa gereist sein, um die private Party einer Jugendlichen zu überfallen, die allenfalls auf Social Media angekündigt worden war. Die Gruppe habe Smartphones, Musikboxen, Jacken und dergleichen gestohlen und sei dann weitergezogen zu einem Schulhaus, wo sie ebenfalls Jugendliche beraubt haben soll. Bestätigt ist dies alles nicht.

Die Oberjugendanwaltschaft, die in dem Fall ermittelt, gibt lediglich bekannt, dass sämtliche der festgenommenen Jugendlichen von der Jugendanwaltschaft befragt wurden. Die letzte Person sei im Verlaufe des Montagmorgens entlassen worden.

Zündstoff vor Abstimmung

Gemäss Kapo-Sprecher Alexander Renner wird die Kantonspolizei, welche Sonntagnacht die Federführung hatte, die Kosten für den ausserordentlichen Einsatz weiterverrechnen. Die Summe ist noch nicht bekannt. Früher oder später werden die Jugendlichen aber unangenehme Post erhalten. Und da sie ausnahmslos minderjährig sind, könnten auch die Eltern in die Pflicht genommen werden, da sie unter Umständen für ihren Nachwuchs haften.

Die Frage der Verrechnung von Polizeikosten ist derzeit politisch hochaktuell. Am 3. März entscheiden die Stimmberechtigten des Kantons über die Anti-Chaoten-Initiative und den Gegenvorschlag. In beiden Fällen werden alle Zürcher Polizeien verpflichtet, die Kosten für ausserordentliche Einsätze den vorsätzlich handelnden Verursachern zu verrechnen.

Das ist bereits heute möglich, nur handhaben es die Polizeikorps verschieden. Die Kantonspolizei verrechnet die Kosten eher weiter. So bei einem Einsatz wegen Waldbesetzern in Rümlang. Die Stadtpolizei Zürich dagegen tut dies nicht, mit Verweis auf den Grundauftrag der Polizei.