EM-GlotzblogMurat Yakin trägt eine Brille aus Wädenswil – und alle sind begeistert
Der Schweizer Nationaltrainer zeigt sich stilsicher am Spielfeldrand. Für seine Sehhilfe des Schweizer Labels Götti feiern ihn die Zuschauerinnen.
Journalisten fragen Fussballspieler vor Turnieren gerne, für wie viele Tage sie gepackt haben. Uns beschäftigen ganz andere Fragen: Wie viele Brillen hat Murat Yakin noch auf Lager? Wird er von einem Optiker gesponsert? Seit wann sieht er so unverschämt schneidig aus?
Zur Partie der Schweiz gegen Deutschland am Sonntagabend trug Yakin eine Retrobrille mit markantem, schwarzem Rahmen, Wirkung irgendwo zwischen nerdig und kerlig. Das gleiche Modell hatte er in der Vorrunde gegen Ungarn getragen. Für die Partie gegen Schottland wählte er eine Sehhilfe mit filigranem Rahmen und blaugetönten Gläsern (Anmerkung: Aufmerksame Leser weisen uns darauf hin, dass dieses Modell vom Label Nirvan Javan stammt, ansässig in Zürich.)
Das alles sah souverän und gut aus; so gut, dass junge Frauen in den sozialen Medien Herzchen posteten und Yakin in einer Pressekonferenz erklären musste, er sei glücklich verheiratet und habe zwei Kinder: «Da gibt es nichts zu holen.»
Wäre das also geklärt. Wir haben aber noch Fragen und recherchieren weiter. Auffällig ist, dass Yakin die Brille jeweils exakt nur fürs Spiel aufsetzt. Nach Abpfiff steckt er sie subito in den Shirtkragen. Wir schlussfolgern: altersbedingte Kurzsichtigkeit. Murat Yakin, der kürzlich übrigens auch im Attraktivitätsranking der britischen «Times» auftauchte, wird im September 50 Jahre alt. Gut möglich, dass er eine Sehhilfe benötigt, um das Geschehen im hintersten Winkel des Spielfelds genau zu verfolgen. Doch trug er zu den EM-Qualifikationsspielen im vergangenen Jahr ein eher unauffälliges, randloses Modell, hat er nun für die Endrunde offensichtlich aufgerüstet.
Ein Instagram-Post des Zürcher Optikerlabels Götti verrät, dass die Brille der Nation made in Switzerland ist: Das kantige schwarze Modell, das Yakin bei den Spielen gegen Deutschland und Ungarn trug, stammt von der Schweizer Marke Götti (Modell: Reyes, Preis: rund 500 Franken). Die semitransparente Sonnenbrille von der Partie Schweiz - Schottland hingegen ist von einem anderen Hersteller.
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Yakin werde nicht gesponsert, sagt Geschäftsleiter und Designer Sven Götti auf Anfrage, er habe die Brille privat gekauft. «Das ist noch nicht lange her, denn wir haben das Modell neu im Sortiment.» Yakin kenne jemanden im Unternehmen. «Sehr sympathisch» finde er es, dass der Nationaltrainer auf ein Schweizer Produkt setzt. Der damit übrigens in bester Gesellschaft ist – vor drei Jahren machte US-Moderatorin Oprah Winfrey das Zürcher Optikerlabel weltbekannt, als sie eine Götti-Brille trug.
Hergestellt wird die Brille am Firmensitz in Wädenswil im 3-D-Druckverfahren. Ob die Nachfrage nach der Götti-Retrobrille dank dem prominenten Werbeträger nun steigt, kann Sven Götti noch nicht abschätzen: Einen Run auf das Modell würden zuerst die Optikergeschäfte feststellen, der sich erst in einem zweiten Schritt beim Hersteller Götti bemerkbar machen würde.
Bleibt die Frage, welche Sehhilfe Murat Yakin zum Achtelfinal der Schweiz am Samstag tragen wird. Mindestens eine weitere Brille besitzt er noch, wie Sven Götti verrät: das Modell Rogers, eine dunkle Pilotensonnenbrille mit Korrekturgläsern. Vielleicht keine schlechte Wahl – die Partei beginnt bereits um 18 Uhr. Falls Yakin sie am Wochenende aber nicht aufsetzt, kann das nur eines bedeuten: Er spart sie für die nächste Runde auf.
Der Glotzblog berichtet während des gesamten Turniers über Kuriositäten aus dem TV-Erlebnis Fussball-EM.
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