Ärger bei KonsumentenMühsamer Umtausch von Rammstein-Tickets
Ein Leser ärgert sich über die aufwendige Rückerstattung personalisierter Konzertbillette. Die Veranstalter schreiben sogar den Preis für den Weiterverkauf vor.
Ein Leser kaufte sechs Billette für ein Konzert der deutschen Band Rammstein, das wegen der Pandemie nun mit rund zweijähriger Verspätung im Zürcher Letzigrund stattfindet. Aus verschiedenen Gründen wollen er und seine Kollegen mittlerweile auf den Konzertbesuch verzichten. Der Weiterverkauf der Billette war komplizierter als erwartet: «Ich darf die Tickets nur über eine Plattform von Ticketcorner verkaufen.» Und der Preis sei auch noch vorgeschrieben. Der Leser wollte die Eintrittskarten günstiger anbieten, damit er sicher Käufer findet.
Hier geht es um ein Problem mit personalisierten Tickets, das aufgrund der stark verzögerten Durchführung der beiden Rammstein-Auftritte vom 30. und 31. Mai gehäuft aufgetreten ist. Mehrere international bekannte Bands verkaufen seit einigen Jahren nur noch Tickets, die auf den Namen des Käufers oder der Käuferin lauten. Der Grund: Das professionelle Geschäft mit dem Weiterverkauf von Konzertbilletten zu überteuerten Preisen soll unterbunden werden.
Der Nachteil für die Fans: Sie können bereits erworbene Tickets nicht mehr so einfach weitergeben. Dies funktioniert nur noch über die offizielle Verkaufsstelle zum Originalpreis plus Umschreibegebühr von zehn Franken. Am Eingang werden Ausweiskontrollen durchgeführt. Rein darf nur, wer ein Ticket hat, dessen Name mit dem Ausweis übereinstimmt.
«Das hat bisher gut funktioniert», sagt Stefan Epli von Ticketcorner. Er räumt aber ein, dass es bei den aktuellen Rammstein-Konzerten zu einem ungewöhnlich hohen Aufwand für Ticketänderungen gekommen sei: «Weil die Konzerte zweimal verschoben worden sind, mussten wir ein Drittel der gegen insgesamt 100’000 Tickets umschreiben.»
Über die Plattform Fansale.ch könnten die Tickets bis zum Sonntagabend vor dem Konzert weiterverkauft werden. Das Umschreiben erfolgt elektronisch – die angepassten Billette lassen sich anschliessend zu Hause ausdrucken. Epli betont, dass bei einer hohen Nachfrage wie im Fall von Rammstein noch kurzfristig Ticketverkäufe möglich sind. Bei anderen Veranstaltungen mit geringerer Nachfrage könnte es jedoch schwierig werden, wenn die Billette zwingend zum Originalpreis verkauft werden müssen.
Besser einzeln verkaufen
Es wäre schliesslich auch möglich, Tickets vor Ort zu einem individuellen Preis zu verkaufen. Dazu müssen sich Verkäufer und Käufer aber mit einem Ausweis rechtzeitig beim Stadion Letzigrund einfinden. «Jeweils ab 12 Uhr können persönliche Tickets dort umgeschrieben werden», sagt Epli.
Auch der eingangs erwähnte Leser ist bis Freitag fünf Tickets losgeworden. Er machte zudem die Erfahrung, dass die Billette schneller verkauft sind, wenn man sie auf Fansale.ch einzeln und nicht als Paket anbietet.
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