KonsumentenärgerMuss die Post alte Briefmarken zurücknehmen?
Eine Leserin wundert sich darüber, dass sie ihre 1-Franken- und 85-Rappen-Marken nicht gegen neue umtauschen kann. Was die Post dazu sagt.
Als eine Leserin alte 1-Franken- und 85-Rappen-Briefmarken umtauschen will, lehnt eine Poststelle im bernischen Burgdorf dies wiederholt ab. Auch zu einem Zeitpunkt, als keine Ergänzungsmarken von 10 und 5 Rappen verfügbar waren. Sie wundert sich darüber, dass ihre Post nicht einmal während einer Übergangsphase den Umtausch alter Wertzeichen akzeptiert.
In diesem Fall hat die Leserin recht: Die Postangestellten müssen alte Briefmarken gegen neue umtauschen. Und das noch bis Ende März. Das gilt allerdings nur für Poststellen, welche die Post selber betreibt. Sind die Postdienstleistungen in einem anderen Geschäft integriert, darf der Umtausch abgelehnt werden.
Die von der Leserin erwähnte Post in Burgdorf ist allerdings zum Umtausch verpflichtet, was die Medienstelle der Schweizerischen Post bestätigt. Und bis zu einem Betrag von 50 Franken ist der Umtausch gegen neue Briefmarken kostenlos. Ein Umtausch gegen Bargeld ist abgesehen von einzelnen Spezialfällen nicht möglich.
Seit Anfang Jahr kostet ein Brief per A-Post 1.10 Franken und B-Post 90 Rappen. Manche Haushalte haben noch grössere Vorräte an 1-Franken- und 85-Rappen-Briefmarken. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Ergänzungsbriefmarken im Wert von 5 und 10 Rappen kaufen oder umtauschen.
Bis Ende Januar drückte die Post beide Augen zu und beförderte Briefe mit 1-Franken-Marken weiterhin als A-Post.
Auch nach Ablauf der Frist bis Ende März ist weiterhin ein Umtausch möglich. Dann aber nur noch über ein Servicecenter der Post. Zudem wird dafür üblicherweise eine Gebühr verrechnet, weshalb sich das für viele Privatpersonen nicht lohnen dürfte. Die Adresse lautet: Schweizerische Post AG, Finanzen, Umtausch Wertzeichen, Postfach 2677, 4002 Basel. Die alten Briefmarken müssen mit einer Übersicht eingeschickt werden, die Anzahl, Taxwert und Betrag der umzutauschenden Wertzeichen ausweist.
Bereits abgelaufen ist die letzte Übergangsfrist für Personen, die ihre Briefe immer noch mit den alten Marken frankieren: Bis Ende Januar drückte die Post beide Augen zu und beförderte Briefe mit 1-Franken-Marken weiterhin als A-Post. Seit Februar wird dem Absender neben der fehlenden Frankatur ein Zuschlag von einem Franken verrechnet. Ist der Absender unbekannt, bezahlt der Empfänger die fehlende Frankatur ohne Zuschlag.
Schliesslich bestätigt die Medienstelle der Post, dass es Anfang Jahr bei den Ergänzungsbriefmarken von 5 und 10 Rappen tatsächlich zu einem Lieferengpass gekommen sei. Aufgrund einer Papierknappheit sei erst ein Teil der bestellten Lieferung parat gewesen. Mit der gleichzeitig hohen Nachfrage sei es in verschiedenen Filialen zu Engpässen gekommen. Dank zusätzlichen Lieferungen in den vergangenen Wochen sollten höchstens noch «temporär» zu wenig Ergänzungsmarken zur Verfügung stehen.
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