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Grösster Bezüger von Russland-Gas
Moskau stoppt Gaslieferungen nach Österreich ab Samstag

ABD0006_20220512 - LINZ - ÖSTERREICH: ++ THEMENBILD ++ Zweieinhalb Monate nach dem Einmarsch russischer Truppen hat die Ukraine die Lieferungen von russischem Gas in Richtung Europa reduziert. Über das besonders umkämpfte ostukrainische Gebiet Luhansk floss seit Mittwochmorgen, 11. Mai 2022, kein russisches Gas mehr in Richtung Westen, wie übereinstimmend aus ukrainischen und russischen Quellen hervorging. Im Bild: Blick auf die Gasspeicherstation Haidach bei Straßwalchen. - FOTO: APA/MANFRED FESL
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Österreich erhält keine Gaslieferungen mehr aus Russland. Die Lieferungen seien am Morgen eingestellt worden, bestätigte die Sprecherin des Energieunternehmens OMV, Sylvia Shin, der Deutschen Presse-Agentur. Das Land habe aber vorgesorgt, versicherte Bundeskanzler Karl Nehammer bereits am Freitagabend auf der Plattform X: «Niemand wird im Winter frieren», teilte er mit.

Das russische Unternehmen Gazprom hatte den Lieferstopp mit nur gut zwölf Stunden Vorwarnung für Samstag 06.00 Uhr angekündigt. Hintergrund für das abrupte Ende ist ein Rechtsstreit zwischen beiden Firmen über Lieferunterbrechungen.

Nehammer: «Lassen uns nicht erpressen»

Ein Schiedsgericht hatte OMV diese Woche 230 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen. Das Unternehmen wollte die Summe mit laufenden Gazprom Lieferungen verrechnen, wie es mitteilte. Es hatte sich aber darauf eingestellt, dass Gazprom mit einem Lieferstopp reagieren würde.

Die österreichischen Gasspeicher seien deshalb gut gefüllt worden, sagte Nehammer. «Wir lassen uns nicht erpressen», sagte er. Moskau habe Österreich im Zuge des Ukraine-Krieges wegen EU-Sanktionen gegen Russland unter Druck setzen wollen. Österreich gehörte in der EU neben Ungarn und der Slowakei zu den wenigen Ländern, die noch Gas aus Russland bezogen. Für Österreich waren es insgesamt 80 Prozent der Gasimporte.

ABD0028_20241113 - WIEN - ÖSTERREICH: Wirtschaftsbund-Chef Harald Mahrer (ÖVP), Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP), Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), EU- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP), Generalsekretär Christian Stocker (ÖVP) und Klubobmann August Wöginger (ÖVP) am Mittwoch, 13. November 2024, anl. der Sondierungsgespräche zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS im Palais Epstein in Wien. - FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER

Österreich habe andere Lieferanten gefunden, und die Gasspeicher seien zu Beginn des Winters zu rund 90 Prozent voll, hiess es. Allein diese Menge reiche Österreich für rund ein Jahr. Das alternative Gas soll aus Norwegen, aus eigener Produktion oder in Form von Flüssigerdgas per Schiff über Deutschland oder Italien kommen.

Vorübergehender Preisanstieg erwartet

Vom Stopp ist der gesamte Gasmarkt in Österreich betroffen, da die OMV einziger Vertragspartner von Gazprom ist und sämtliche Lieferungen am Knotenpunkt Baumgarten an der slowakischen Grenze abnimmt. Nach Abzug des Bedarfs der OMV und seiner industriellen Kunden von etwa 30 Prozent des Gasvolumens verkauft die OMV den Rest an andere Geschäftspartner, die wiederum den privaten Sektor bedienen.

Im Dezember laufen Verträge zwischen Kiew und Moskau zum Transit russischen Gases über die Ukraine aus. Analysten rechnen mit einem vorübergehenden Preisanstieg von rund zehn Prozent, so Haber. Die preislichen Auswirkungen seien aber nicht vergleichbar mit denen von 2022, als die Gaspreise nach Beginn des Ukrainekriegs explodiert seien.

DPA/oli