Rubrik «Darüber spricht das Netz»Millionenvilla verkauft – «Da fällt mir ein Stein vom Herzen!»
Die Onlineartikel der ZSZ geben in den Kommentarspalten zu reden. Diese Woche diskutierten Leserinnen und Leser über die Credit Suisse und das Sommerloch.
Lange hat Tidjane Thiam, ehemaliger CEO der Credit Suisse, warten müssen, bis er seine Villa in Herrliberg verkaufen konnte. Nun hat er mit der Birchmeier Invest AG endlich einen Käufer gefunden. Diese Neuigkeit sorgte in den Online-Kommentarspalten der ZSZ sogleich für rege Diskussionen.
Vor allem die Credit Suisse bekam dabei ihr Fett weg: «Ich nehme an, der Erlös fliesst in die leere Kasse der CS, oder?», fragt Olivier Raemy nicht ganz ernst gemeint. «Verhökern des Tafelsilbers, Mitarbeiter bespitzeln und einer Gilde von raffgierigen Topmanagern horrende Boni zuhalten (…) – die CS steht heut vor dem Abgrund», meint derweil Rolf Schultheiss.
Unterstützung erhält er von Markus Meier, der schreibt: «Und die wirklich Schuldigen in dieser Saga, Urs Rohner und der VR der Bank, machen wahrscheinlich zurzeit Ferien an einem Ort, wo wiederum viel Geld liegen bleiben wird. Ich frage mich einfach, wozu wir eine Finma haben, einen Bundesrat und eine Nationalbank.»
Der CEO der Birchmeier Invest AG sagt gegenüber dieser Zeitung zwar, dass man noch am Evaluieren sei, ob die Thiam-Villa saniert oder abgebrochen werde. Er hält aber auch fest: «Wir entwickeln Grundstücke und folgen dabei dem Grundsatz der Verdichtung.» Ein Wort, welches C. Widmer «nicht mehr hören» kann. «Es kann nicht sein, dass jedes Haus nach dem Kauf der ‹Verdichtung› zum Opfer fällt und daraus Wohnungen gemacht werden.»
Victor Brunner ist sich aber sicher: «Die Anwohner werden ihre Interessen vertreten, Einsprache erheben, wenn nötig bis vor Bundesgericht.» Davon ist auch Peter Sieber überzeugt: «Nur keine Angst, die Reichen von der Goldküste werden sich gegen jegliche ‹Verdichtung› wehren, man will schliesslich kein Lohnausweis empfangendes Gesindel im Quartier dulden.»
Nicht alle Onlineleserinnen und -leser teilen diese Ansicht: Müllermallersdorf fragt: «Höre ich da Neid heraus?», und Pjotr Müller meint: «Sie haben aber eigenartige Vorstellungen, wer in solche ‹verdichteten› Gebäude einzieht.»
Schliesslich hat auch R. Huber eine klare Meinung zum Verkauf der Thiam-Villa: «Ach, da fällt mir aber ein Stein vom Herzen! Ein Reicher kauft sich die Villa eines Reichen. Mag ich allen Beteiligten ja gönnen, aber haben wir nicht weit wichtigere Probleme?» Die Antwort auf seine Frage scheint R. Huber bereits gefunden: «Nein, jetzt weiss ich definitiv, dass das Sommerloch in den Medien Einzug gehalten hat.»
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