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Wirbel beim grossen Umbau
Migros Aare schliesst M-Electronics-Filialen offenbar im Alleingang

Geschäft einer m-electronics Filiale in der Schweiz.
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Die Migros will ihren Elektronikfachhändler M-Electronics verkaufen. An der Bilanzmedienkonferenz vor rund zehn Tagen klang Migros-Chef Mario Irminger zuversichtlich. Man werde für SportX und M-Electronics eine «gesamthafte Lösung» finden. «Und um es vorwegzunehmen: Es sieht gut aus, dass diese Lösung im Sommer kommuniziert werden kann», sagte er. Das Ziel sei «ganz klar ein Verkauf und eine Weiterführung».

Nun aber werden jetzt bereits mehrere M-Electronics-Filialen geschlossen – vor allem in der Genossenschaft Aare, wie der «Blick» berichtete. Dort gehen bis Ende August zumindest sechs Standorte zu, darunter jener im Shoppingcenter Westside in Bern. Auch die Migros-Genossenschaft Luzern streicht eine M-Electronics-Filiale, diejenige in der Mall of Switzerland in Ebikon. Der Grund: Sie war hoch defizitär, wie ein Insider sagt. Dieser Entscheid wurde bereits vor über einem Jahr getroffen und damit deutlich vor dem Ausstiegsentscheid.

Entscheid nach eigenem Gutdünken

Obwohl es diesen Eindruck macht, mit den Restrukturierungsplänen von Migros-Chef Mario Irminger haben die nun bekannt gewordenen Schliessungen nichts zu tun. Vielmehr scheint im Migros-Universum wieder einmal die eine Hand nicht zu wissen, was die andere tut. Oder, noch wahrscheinlicher: Die einen setzen sich über die Entscheide anderer hinweg.

Denn die Hoheit über die einzelnen Fachmärkte liegt nicht etwa beim Migros-Genossenschafts-Bund (MGB), sondern bei den einzelnen Genossenschaften. Und gerade die Migros Aare scheint bei den defizitären Fachmärkten eine eigene Strategie zu verfolgen. «Die Migros Aare bündelt ihre Kräfte und fokussiert sich auf das Kerngeschäft», heisst es dazu auf Anfrage. Nach eingehender Überprüfung sei deshalb entschieden worden, aufgrund der unzureichenden wirtschaftlichen Aussichten Filialen zu schliessen. Was die Migros Aare mit den frei gewordenen Flächen vorhat, teilt sie nicht mit.

Irminger, der nun bald ein Jahr als oberster Migros-Chef im Amt ist, scheint noch kein durchschlagendes Rezept gefunden zu haben gegen den ausgeprägten Föderalismus im Migros-Universum. Gewisse Regionalfürsten entscheiden offenbar weiterhin gern nach eigenem Gutdünken und nicht nach den Vorgaben aus der MGB-Zentrale in Zürich.

Auch Do-it-Garden-Filialen verschwinden

Dass nun die Migros Aare vorprescht mit den M-Electronics-Schliessungen, sorgt auch bei hochrangigen Insidern für Stirnrunzeln. «Ich und auch andere Manager in meinem Team verstehen das nicht», heisst es. Die Schritte seien rätselhaft, denn «die Verhandlungen mit mehreren Interessenten laufen ja».

Doch damit nicht genug: Neben den M-Electronics-Standorten macht die Migros Aare laut «Blick» mindestens zwei Do-it-Garden-Filialen zu – eine in Brügg, eine andere in Burgdorf. Damit schrumpft der Bereich Fachmärkte, den die Migros sogar als ganzes Paket verkaufen wollte, sollte sich ein Käufer finden. Weiss die Migros im Grunde genau, wie viele Filialen und Flächen sie verkaufen will? Und sind darüber hinaus in anderen Genossenschaften weitere Schliessungen von Fachmärkten geplant – etwa bei SportX, Obi oder Micasa?

Die Migros bestätigt das Aus der erwähnten Filialen bei der Genossenschaft Aare sowie jener in Emmen. Abgesehen davon seien jedoch, so Sprecher Marcel Schlatter, «derzeit keine weiteren Schliessungen von Fachmärkten geplant». 

Die Migros Luzern schliesst die M-Electonicsfiliale in der Mall of Switzerland in Ebikon und nicht in Emmen, wie wir zuerst geschrieben haben. Wir haben dies am Samstag, 6. April um 14.15 Uhr korrigert.