Newsticker zur Medienkonferenz Julius Bär zum Signa-Debakel: Präsident entschuldigt sich | Bank baut 250 Arbeitsplätze ab
Kredite an René Benko kosten die Privatbank über 600 Millionen Franken – und den CEO den Job. Nun erklärte sich die Bank. Die Medienkonferenz zum Nachlesen.
Lesen Sie hier die Hintergründe zum Signa-Debakel von Julius Bär.
Knall bei Julius Bär: Das ist passiert
Die Kredite von Julius Bär an die Signa Holding von René Benko haben harte Konsequenzen. Die Privatbank muss 606 Millionen Franken abschreiben, also die vollständige Summe der Kredite an Signa und verliert damit auf einen Schlag mehr als die Hälfte des Jahresgewinns.
Bankchef Philipp Rickenbacher muss aufgrund dieses Debakels gehen. Nachfolger ad interim wird Nic Dreckmann, er war bislang Vizechef unter Rickenbacher. Im Verwaltungsrat wird sich David Nicol, Vorsitzender des Risikoausschusses im Gremium, an der nächsten Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl stellen.
Rickenbacher war 2019 mit dem Ziel angetreten, Julius Bär in ruhigere Gefilde zu führen. Das war damals bitter nötig. Die Bank wurde von der Finma 2020 wegen schweren Mängeln in der Geldwäschereibekämpfung gerügt. Zwischen 2009 und 2019 kam es zu massiven Verfehlungen, welche den ehemaligen Chefs Bernhard Hodler und Boris Collardi angelastet wurden.
Doch Rickenbacher hat es offenbar nicht geschafft, den Risikoappetit der Bank grundlegend zu verändern. Er setzte auf das Geschäft mit den Superreichen und die damit verbundenen Risiken. So sagte er laut Bloomberg noch im November an einer Konferenz, dass Julius Bär ihre Risikobereitschaft nicht grundlegend ändern werde.
Die Verfehlungen im Risikomanagement der Bank hat das Vertrauen der Aktionärinnen und Aktionäre offensichtlich schwer belastet. Der Aktienkurs hat sich von dem Einbruch nach der Bekanntgabe der Signa-Kredite im November nicht mehr erholt.
Lesen Sie hier die Hintergründe zum Signa-Debakel von Julius Bär.
SDA/anf/Beatrice Bösiger
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