Mamablog: Adventskalender mal andersWas ich meinen Kindern schon immer sagen wollte
Im diesjährigen Adventskalender versteckt unsere Autorin für einmal humorvolle Botschaften und eine Prise Lebensweisheiten. Heute öffnet sie exklusiv für uns die Türchen.
Da ich es mehr mit dem Schreiben als mit dem Basteln haben, bekommen meine Kinder zusätzlich zum zauberhaften Adventskalender vom Gotti ab heute täglich Nachrichten von mir hinter jedes Türchen gesteckt. Anders als meine Kinder, kommen Sie nun in Genuss, gleich alle auf einmal zu lesen.
Türchen 12
Beim Öffnen der Haustüre gestern habe ich meinen Oberschenkelmuskel wie gewohnt auf den Everest eurer Schuhe und Jacken vorbereitet. Doch da war kein Everest, nicht mal ein klitzekleiner Üetliberg. Mein Bein sackte ins Leere! Alles so ordentlich, dass wir unseren Flur als Ikea-Musterraum vermieten könnten. Bitte, bitte weiter so!
Türchen 13
Bevor ihr uns jeweils Prüfungen zeigt, ist an eurem Gesichtsausdruck meist schon die Note ablesbar. Hey, gebt weiterhin euer Bestes! Vergesst dabei aber nie, dass ihr weit mehr seid als diese Bewertungen.
Türchen 14
Vieles auf dieser Welt ist nicht im Gleichgewicht und braucht neue Wege. Sorgt deshalb gut für euch. Nicht nur, aber auch, weil ihr nur mit einem gut gefüllten Tank etwas in die Welt geben könnt.
Türchen 15
Ich wünsche euch nicht nur Erfolg, sondern ab und zu ein fettes Scheitern. Im Leben wird euch oft etwas nicht gelingen, und manchmal führt gerade das zu einer richtig guten Idee.
Türchen 16
Ich habe mich vom Workshop «Putzen in Rekordzeit» wieder abgemeldet, den ich bei euch gebucht habe. Denn ich habe sein billiges Geheimnis geknackt! Es grenzt an ein Wunder, dass all der Müll unter eurem Bett es nicht längst in die Höhe hebt und in eine Hängematte verwandelt …
Türchen 17
«Nun fragt nicht so viel», japse ich manchmal, wenn ihr mich löchert. Aber eure Neugierde finde ich eigentlich grossartig. Nehmt das Leben wie einen Operationssaal im Kopf: Seziert, forscht und tauscht Organe aus – das liefert nicht immer Antworten, aber grossen Reichtum.
Türchen 18
Kinder! Es heisst «Abwaschmaschine» und nicht «Abwaschmama». Also bitte verräumt doch euer Geschirr direkt in die Maschine, statt es dekorativ hinzustellen.
Türchen 19
Meine Weihnachtsguetsli-Rezepte – in löblicher Absicht aus Zeitschriften ausgeschnitten – hängen auch dieses Jahr vorwurfsvoll am Kühlschrank, während ich zum Supermarkt sprinte, um Fertigteig zu kaufen. Ja Kinder, eure Mutter ist nicht perfekt. «Das wärmer ja no!»
Türchen 20
Liebe Tochter, nun ist es so weit, du wirst dein erstes Handy zu Weihnachten bekommen. Ich wünsche dir, dass du dein analoges Leben weiterhin so prickelnd findest. Und uns, dass wir nicht zu viel über das Einhalten von Regeln streiten müssen.
Türchen 21
Lieber Sohn, nächstes Jahr wirst du mit dem Schnuppern beginnen. Ich freue mich auf das Abenteuer der Berufswahl, habe aber auch Respekt davor. Wir Eltern werden dich dabei begleiten, versprochen. Aber die entscheidenden Schritte wirst du allein gehen müssen. Ich wünsche dir dabei Mut, Neugierde und Vertrauen, dass du deinen Weg machst – egal, wo er dich hinführt.
Türchen 22
Wie kleine Parasiten können Erwartungen sich im Pelz der Weihnachtstage festsetzen. Einerseits können wir uns in sie einhüllen, wie in einen warmen Mantel; andererseits hängt genau dieser Mantel nah bei der Jacke «Enttäuschungen», wenn die Dinge anders verlaufen als erwartet. Daher denkt daran: Wenn wir im Leben immer dasselbe tun, führt das auch immer zu denselben Ergebnissen. Und das kann auf Dauer ganz schön langweilig werden.
Türchen 23
Erinnert ihr euch an den Besuch in der Sternwarte? Wie wir das Licht eines Sterns betrachteten, der vor vielen Tausend Jahren erloschen ist? Wenn euch wieder mal wegen «Ufzigs» oder eines Streits der Kopf schwirrt, steckt das Zeug in euer Raumschiff und schaut zu, wie es durch die Sterne navigiert.
Türchen 24
Der grosse Tag ist da. Ihr werdet in euren Zimmer warten, bis das «Glöggli» bimmelt und dann zum Baum stürmen. Wie immer wird das Fenster offenstehen, weil ja ein Wesen mit euren Geschenken reingeflogen kam. Früher habt ihr endlos aus dem Fenster gestarrt und nach Spuren gesucht. Heute verdreht ihr die Augen. Trotzdem wird eure sentimentale Mutter auch dieses Jahr das Fenster öffnen. Man weiss ja nie …
Frohe Weihnachten, liebe Kinder. 🎄
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