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Meinung

Kolumne «Miniatur des Alltags»
Bälle statt Brot zum Zmittag

Die Stockenten im Zürichsee assoziieren Menschen mit etwas Fressbarem.
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Zurzeit tummeln sich ziemlich viele Enten im Zürichsee. Bei einigen ist es offensichtlich, dass sie dem Kükenflaum gerade erst entwachsen sind. Eines haben diese noch jungen Enten aber bereits gelernt: Menschen bedeuten Futter. Als Hundehalterin werfe ich meinen Hunden öfters Bälle und anderes Spielzeug ins erfrischende Nass. Die Entenbrut scheint aber die Bälle nicht als Ball zu erkennen, sondern hat offensichtlich das Gefühl, ich würde ihnen direkt ihr Mittagessen servieren. Zielstrebig schwimmen sie auf alles zu, was man in den See wirft, und seien es nur kleine Steinchen.

Wen sich dann einer meiner Vierbeiner dem Ball nähert, stoppen sie kurz und scheinen sich zu ärgern, dass der Hund ihnen das vermeintliche Fressen vor dem Schnabel wegschnappt. Was bin ich in dieser Situation froh, dass meine ältere Hündin die allzu neugierigen gefiederten Gesellen konsequent ignoriert. Mit meiner jüngeren Hündin, die es doch verlockend finden könnte, den Wasservögeln nachzuschwimmen, trete ich hingegen regelmässig die Flucht vor der hungrigen Enten-Armada an. 

Im ersten Moment ist die Situation zum Schmunzeln, aber eigentlich ist es bedenklich, dass Enten, die Wildtiere sind, gefüttert werden: Sei es, dass Leute ihre überschüssigen Essensreste loswerden wollen oder dass Badegäste es herzig finden, den Tierchen ihre Snacks zu verfüttern. Experten warnen nämlich mit Nachdruck, dass man wilde Enten nicht füttern solle. Dies, weil sie zum einen Lebensmittel für Menschen gar nicht vertragen. Zum anderen aber auch, weil Lebensmittelabfälle im Wasser und am Ufer zu verstärktem Algenbewuchs führen und Ratten anlocken können. Ich hoffe zumindest, dass die Entchen nicht noch lernen, die Bälle meiner Hunde zu apportieren.