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Porträt von Kari Lake
Sie soll den US-Auslandsender auf rechts drehen

(FILES) Republican candidate for US Senate Kari Lake speaks at a campaign rally for former US President and Republican presidential candidate Donald Trump at Findlay Toyota Arena in Prescott Valley, Arizona, on October 13, 2024. US President-elect Donald Trump on December 11, 2024 appointed election denier Kari Lake to be the new director of Voice of America, the state-funded international media organization. VOA has reach around the world, with programming in a slew of African, Asian and European languages, including Somali, Dari and French. (Photo by Caitlin O'Hara / AFP)
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In Kürze:
  • Kari Lake soll Direktorin von «Voice of America» werden.
  • Trump unterstützt Lake trotz ihrer gescheiterten politischen Karriere.
  • Sie verlor 2022 die Wahl zur Gouverneurin Arizonas.
  • Im Senatswahlkampf 2024 unterlag sie dem Demokraten Ruben Gallego.

Wenn es um das Gefolge des künftigen US-Präsidenten geht, dann ist auch immer mal wieder ihr Name gefallen. Kari Lake (55) war viele Jahre lang Moderatorin eines Fernsehsenders in Phoenix, der Hauptstadt von Arizona. Zu ihren Interviewpartnern zählten Barack Obama und Donald Trump – Trump mag bekannte Fernsehleute, sofern sie nicht für den falschen Sender arbeiten, zum Beispiel für CNN. Im künftigen Kabinett sind einige Fernsehgesichter. In seine unmittelbare Regierung wird Kari Lake es zwar nicht schaffen, dennoch steht der Höhepunkt ihrer Karriere bevor.

Trump will sie zur Direktorin von «Voice of America» machen. Der staatsfinanzierte Sender strahlt sein Programm digital, im Fernsehen und im Radio in 48 Sprachen rund um die Welt aus. Ernennen werde sie der nächste Leiter der US-Agentur für globale Medien, wer dies sein wird, muss Trump noch bekannt geben. Jedenfalls solle Kari Lake eng mit ihm zusammenarbeiten, «um sicherzustellen, dass die amerikanischen Werte der Freiheit und des Friedens auf der ganzen Welt FAIR und GENAU ausgestrahlt werden», wie Trump schreibt, «im Gegensatz zu den Lügen, die von den Fake-News-Medien verbreitet werden».

Fake News verbreiten für seinen Geschmack all jene Zeitungen und Kanäle, die ihn nicht bejubeln; wie jeder weiss. Also beordert er die Scharfmacherin Lake ins Heer der Berichterstatter zurück, nachdem ihre politische Laufbahn nicht so glorreich verlaufen war. Seit 2006 wechselte die Journalistin von den Republikanern zu den Demokraten, zu den Unabhängigen und 2012 wieder zurück. Sie schloss sich zunehmend rechten Kreisen und schrägen Theorien an, auch während der Hochphase von Corona.

Sie glaubt an Trumps Lüge

Ihren TV-Job gab sie 2021 auf, sie wollte Gouverneurin in Arizona werden. Trump stand ihr bei, sie hatte ihm zuvor ihre Treue bewiesen, indem sie seine Lüge von der angeblich gestohlenen Wahl 2020 weitertrug. Eine Zeit lang war sie von ihr sogar noch häufiger zu hören als von ihm. Während der Pandemie, im Wahlkampf, rief sie dazu auf, die Masken abzunehmen. Wenn sie Gouverneurin sei, dann werde sie «jeden Patrioten begnadigen, der sich gegen diese Tyrannei gewehrt hat».

Das Programm der Demokraten von Präsident Joe Biden nannte sie «dämonisch». Abtreibung bezeichnete die frühere Katholikin und gegenwärtige evangelikale Christin mal als «ultimative Sünde», das sah sie später nicht mehr ganz so eng. Ihre Wahl 2022 verlor sie trotzdem gegen Katie Hobbs von den Demokraten, ihre Niederlage leugnete sie dann genauso wie ihr Mentor die seine zwei Jahre zuvor.

Hobbs bekam 17’000 Stimmen mehr, der Unterschied betrug kaum 0,7 Prozent. Knapp, aber vielfach geprüft. Die Verliererin klagte erfolglos gegen Wahlbeamte, mit manchen von ihnen hatten sich Trumps Helfer schon in dessen Fall angelegt. Lake habe das Recht, zur Siegerin ernannt zu werden, hiess es in der Klage. «Kari Lake braucht Aufmerksamkeit wie ein Fisch das Wasser», konterte die Wahlkampfmanagerin der tatsächlichen Siegerin Hobbs.

Als Politikerin ohne Erfolg

Im Herbst 2024 trat Kari Lake wieder an, diesmal für einen Posten im US-Senat. Das ist eine der beiden Kammern im Capitol, das Trumps Anhänger am 6. Januar 2021 überfallen hatten, weil sie Bidens Wahlsieg kippen wollten. Lake behauptete später, die Angreifer seien ohne Anklage monatelang eingesperrt worden, was nachweislich falsch war.

Aber auch der Versuch, Senatorin zu werden, misslang. Sie bekam 80’000 Stimmen weniger als der Demokrat Ruben Gallego und schnitt deutlich schlechter ab als Donald Trump, der auch in Arizona gewann. Im April hatte sie verkündet, man werde im Wahlkampf «die Rüstung Gottes anlegen. Und vielleicht schnallen wir uns noch eine Glock um, nur für den Fall.» Die Glock, eine Pistole. Demnächst feuert sie dann im Staatsdienst, mit Worten.