Festtage auf der ISSSo feierten die Astronauten Weihnachten
Sie bastelten ein Rentier und hatten beim Guetsliverzieren einen unfairen Vorteil: Die ISS-Crew gab weihnachtliche Einblicke in ihr Leben im All.

Eigentlich sollten sie diesen Sommer schon wieder am Boden sein, jetzt haben sie Weihnachten im All verbracht: Die beiden Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams sitzen seit sechs Monaten auf der Raumstation ISS fest, weil das Boeing-Raumschiff Starliner, mit dem sie im Juni ins All geflogen waren, einen Defekt hatte.
So bot sich Williams und Wilmore nun die Gelegenheit, an der Weihnachtstradition im Weltraum mitzuschreiben. Diese begann 1968, als die Apollo-8-Astronauten am Weihnachtsabend Verse aus der Bibel lasen, während sie ein Video von der Mondoberfläche an etwa eine Milliarde Zuschauer übertrugen.

Laut einem Nasa-Sprecher verbrachten die beiden gestrandeten Starliner-Astronauten und die fünf weiteren ISS-Besatzungsmitglieder die Feiertage damit, «den Blick auf die Erde zu geniessen» und «privat mit ihren Familien zu kommunizieren» – per Videoanruf und E-Mail. Zudem bastelte die Crew ein Rentier aus Taschen und braunen Industrieklammern und veranstaltete einen Guetsli-Dekorationswettbewerb mit dem Personal des Kontrollzentrums in Houston. Die Astronauten hatten dabei einen grossen Vorteil: die Schwerelosigkeit. «Es eröffnete sich buchstäblich eine ganz neue Dimension mit einer Zuckerguss-Schicht nach der anderen», schrieb Nasa-Astronaut Nick Hague in den sozialen Medien.
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Als Weihnachtsessen gab es für die Astronauten abgepackte Festtagsgerichte, darunter Truthahn, Schinken, grüne Bohnen und Aufläufe. Bei einer kürzlich durchgeführten Versorgungsmission, bei der 3000 Kilo Vorräte zur ISS gebracht wurden, war laut der «New York Times» auch ein Paket dabei, das Hummer, Krabben und Wachteln enthielt. Im Gegensatz zum Essen wurden die an Bord gebrachten Weihnachtsgeschenke gemäss Hague bereits sechs Monate zuvor eingepackt.
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Die jetzige Crew-9-Besatzung und die beiden schiffbrüchigen Astronauten dürften «frühestens Ende März» zur Erde zurückkehren. Butch Wilmore und Suni Williams würden dann mehr als neun Monate im Weltraum verbracht haben statt der ursprünglich geplanten acht Tage.
Bis dahin wird die Crew im Rahmen ihrer Mission wissenschaftliche Experimente durchführen. Unter anderem sollen Versuche zur Physik von Supernova-Explosionen, zum Verhalten von Zellen und Blutplättchen während eines Langzeit-Raumflugs und zu Wachstumsbedingungen von Pflanzen stattfinden, die auch wichtige Erkenntnisse für das Leben auf der Erde bringen sollen.
Auf der ISS, die im Innern so gross ist wie ein Jumbo-Jet, werden nur noch wenige Weihnachten gefeiert werden. Spätestens 2031 soll die alternde Raumstation kontrolliert abstürzen.
nlu
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