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Wenn die Hypothek nicht reicht
Unerwartete Hilfe beim Hauskauf: Vermehrt geben Verkäufer ein Darlehen

Luftaufnahme von Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern im Zürcher Oberland.
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Wer Wohneigentum kauft, erhält manchmal neben der Hypothek einer Bank einen zusätzlichen Kredit der Verkäuferin oder des Verkäufers. Adrian Wenger, Hypothekenexperte beim VZ Vermögenszentrum, stellt im Rahmen seiner Beratungstätigkeit eine Zunahme dieser Praxis während der letzten Monate fest.

Dies, «weil die Banken bei der Fremdfinanzierung strenger geworden sind». Dann springen also Verkäufer mit einem Darlehen ein, wenn die Bank nicht genügend Kredit gibt, um die Finanzierung zu ermöglichen. Dazu kommt es vor allem dann, wenn es kaum Kaufinteressenten gibt.

Zinsbelastung fällt nicht wesentlich höher aus

Mit ein Grund für die verschärfte Praxis der Banken dürften die Vorgaben des Reformpakets Basel III sein, das Anfang Jahr in Kraft getreten ist. Diese sehen unter anderem vor, dass Banken Hypotheken bei einem hohen Fremdfinanzierungsanteil mit mehr Eigenmitteln hinterlegen müssen.

Wenger stellt fest, dass Banken häufiger als bisher die Hypothek bei einem Fremdfinanzierungsanteil von mehr als 60 Prozent verweigern. Bei einem Kaufpreis von einer Million würde die Bank also 600’000 Franken zur Verfügung stellen. Mit einem zusätzlichen Darlehen von beispielsweise 200’000 könnte die Käuferschaft den Fremdfinanzierungsanteil auf 80 Prozent erhöhen. Nach den bisherigen Erfahrungen von Adrian Wenger fällt die Zinsbelastung für das Darlehen nicht wesentlich höher aus.

Bei Zinserhöhung drohen Probleme

Die Käuferin oder der Käufer muss bei einem solchen Darlehen darauf achten, dass sie oder er die Finanzierung sicherstellen kann. Denn neben Zinsen muss das Zusatzdarlehen innerhalb einer bestimmten Frist abbezahlt werden. Das kann zu finanziellen Einschränkungen führen. Auch bei einer Zinserhöhung drohen Probleme. Der Anteil des eingebrachten Eigenkapitals sollte deshalb 20 Prozent nicht unterschreiten. Besser sind 30 Prozent. Zudem kann die Bank ihre Hypothek ablehnen, wenn sie aus dem Kaufvertrag vom Zusatzdarlehen erfährt.

Die Verkäuferschaft geht gleich vor wie die Bank: Sie erhält einen Schuldbrief und kann säumige Schuldner abmahnen sowie betreiben.