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Rekordregen und Notstand
New Yorks Bürgermeister: «Grösster Weckruf, den wir bekommen können»

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Verheerende Sturzfluten, überschwemmte U-Bahn-Stationen und viele Tote Tote: Die Ausläufer von Hurrikan «Ida» haben die US-Metropole New York und andere Regionen schwer getroffen. Mindestens 41 Menschen sind ums Leben gekommen. Die Polizei meldete am Donnerstag zwölf Tote in New York City. Im benachbarten Bundesstaat New Jersey starben mindestens 23 Menschen, drei Menschen kamen in Westchester im Bundesstaat New York und weitere drei in der Umgebung von Philadelphia ums Leben.

Der Nationale Wetterdienst rief erstmals in der Geschichte der Millionenstadt New York einen «Sturzfluten-Notstand» aus. Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einem «historischen Wettereignis» mit «Rekord-Regenfällen in der ganzen Stadt, brutalen Überschwemmungen und gefährlichen Bedingungen auf unseren Strassen». Einen solchen Sturm habe die Stadt noch nie gesehen. Man sei «in einer neuen Welt», erklärte der Bürgermeister. «Das ist der grösste Weckruf, den wir bekommen könnten.» Von nun an müsse in New York bei jedem Sturm von ähnlichen Ausmassen ausgegangen werden – die Massnahmen gegen die globale Erderwärmung müssten landesweit verstärkt werden.

Betroffen waren in der Nacht zum Donnerstag in New York unter anderem Manhattan, Brooklyn und Queens. «Bringen Sie sich jetzt in Sicherheit», mahnten die Behörden und warnte vor umherfliegenden Trümmern. Viele Strassen der Metropole verwandelten sich innerhalb kürzester Zeit in Flüsse, U-Bahn-Stationen wurden geflutet, die New Yorker Flughäfen strichen hunderte Flugverbindungen.

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Im Central Park fielen innerhalb einer Stunde 80 Millimeter Regen – ein Rekord. Der Wetterdienst rief alle Bewohner eindringlich auf, zu Hause zu bleiben: «Sie können nicht wissen, wie tief das Wasser ist, es ist zu gefährlich: Fahren Sie nicht.»

Viele New Yorker waren fassungslos angesichts des Unwetters. «Ich bin 50 Jahre alt und ich habe noch nie so viel Regen gesehen», sagte Metodija Mihajlov, dessen Restaurant in Manhattan unter Wasser gesetzt wurde, der Nachrichtenagentur AFP. «Es war wie im Dschungel, wie tropischer Regen. Unglaublich.»

Auch für den gesamten Bundesstaat New York wurde der Notstand verhängt. Der Schritt solle möglichst schnelle Hilfe für alle Betroffenen ermöglichen, erklärte Gouverneurin Kathy Hochul. Aus anderen Gebieten im Nordosten der USA wurden ebenfalls Sturmschäden gemeldet. In den Bundesstaaten Pennsylvania und New Jersey waren zehntausende Haushalte ohne Strom.

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In Annapolis im Bundesstaat Maryland, etwa 50 Kilometer von der US-Hauptstadt Washington entfernt, entwurzelte ein Tornado Bäume und stürzte Strommasten um.

«Ida» war am Wochenende als Hurrikan der zweithöchsten Stufe vier im Südstaat Louisiana an Land getroffen. Der Wirbelsturm richtete dort verheerende Schäden an, schwächte sich in der Folge ab und zog weiter Richtung Nordosten der USA. US-Präsident Joe Biden wird am Freitag in Louisiana erwartet, er will sich dort ein Bild vom Ausmass der Schäden machen. Nach wie vor haben in dem Bundesstaat mehr als 900.000 Haushalte keinen Strom.

Noch schnell ein Selfie mit der Flutwelle: Hohe Wellen treffen in New Orleans auf Land. 

Erst vor eineinhalb Wochen hatte der Tropensturm «Henri» im Nordosten der USA für Stromausfälle und Überschwemmungen gesorgt. Der Klimawandel sorgt nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern zu steigenden Temperaturen der Meeresoberfläche und damit zu stärkeren Wirbelstürmen, die vor allem für Küstenorte weltweit eine zunehmende Bedrohung sind.

Biden: Stürme, Fluten und Brände sind Belege für Klimakrise

US-Präsident Joe Biden sieht in den verheerenden Stürmen, Unwettern und Waldbränden in den USA Belege für die Klimakrise. Die Infrastruktur des Landes müsse der Bedrohungslage angepasst werden, sagte Biden am Donnerstag im Weissen Haus. Stürme, Überflutungen und Brände würden sich künftig häufiger ereignen und heftiger ausfallen. «Wir müssen handeln.» Nach Bidens Angaben kamen bei den schweren Unwettern infolge von Hurrikan «Ida» in den Bundesstaaten New York und New Jersey mindestens elf Menschen ums Leben. Der US-Präsident dankte den Helfern für ihren Einsatz.

Biden sagte den Betroffenen von «Ida» im Süden und von den anschliessenden Überflutungen im Nordosten der USA Unterstützung der Bundesregierung zu. Dasselbe gelte für die Betroffenen der Waldbrände in der Sierra Nevada in Kalifornien. Biden sagte, «Ida» sei der fünftstärkste Hurrikan in den USA seit Beginn der Aufzeichungen gewesen. Der Sturm habe mindestens sechs Menschen das Leben gekostet und «unvorstellbare Schäden» angerichtet. Eine Million Haushalte in den Bundesstaaten Louisiana und Mississippi seien ohne Strom.

Überschwemmtes US Open

Das Extremwetter traf dabei auch die gerade stattfindenden US Open und die deutsche Tennisspielerin Angelique Kerber, deren Spiel verschoben wurde. In das Louis-Armstrong-Stadion, in dem Kerber am Mittwochabend ihr Zweitrundenspiel gegen Anhelina Kalinina aus der Ukraine bestreiten sollte, regnete es trotz Dachs seitlich so stark hinein, dass der Spielbetrieb auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werden musste.

Auch das Gelände in Flushing Meadows war teilweise überflutet, sodass Tausende Besucher entweder Schutz suchen oder durchs Wasser waten mussten.

Rette sich, wer kann: Ein Vater watet mit seinem Kind durch die Wassermassen beim US Open in Flushing Meadows. 

Auch New Jersey und Maryland betroffen

In der Stadt Passaic im Bundesstaat New Jersey wurde ein älterer Mann in seinem Auto von den Wassermassen überrascht und ertrank, sagte Bürgermeister Hector Lora im Sender CNN. Zwei weitere Insassen aus dem Wagen habe die Feuerwehr aber retten können.

Zudem wurden in New Jersey mehrere Häuser zerstört. Auf Videos waren abgedeckte Dächer, zerstörte Fassaden und herumfliegende Trümmerteile zu sehen. Der Tornado habe am Mittwochabend vor allem den Bezirk Gloucester hart getroffen, berichtete der örtliche Sender 6abc. Zwei Menschen seien dort leicht verletzt worden. In der Ortschaft Kearny sei zudem das Dach eines Postgebäudes eingestürzt, hiess es in anderen Berichten.

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Gouverneur Phil Murphy sagte den Betroffenen auf Twitter Hilfe beim Wiederaufbau zu. Die Unwetter infolge des Hurrikans Ida hätten auch zu massiven Stromausfällen geführt, schrieb der Gouverneur. Rund 80’000 Haushalte seien bislang betroffen. Weitere Tornados wurden aus dem Bundesstaat Maryland gemeldet.

Ida war am Sonntag als gefährlicher Hurrikan der Stärke vier von fünf südwestlich von New Orleans auf die Küste des südlichen Bundesstaates Louisiana getroffen. Danach schwächte sich der Sturm ab und zog weiter nach Nordosten.

SDA/afp/fal/roy