Tradition mit Hollywood-FlairMurmeltier Phil orakelt: So lange dauert der US-Winter noch
Jedes Jahr kommen bei klirrender Kälte Menschen in Punxsutawney zusammen, um ein Nagetier zu befragen, wann endlich der Frühling anbrechen wird.
Auch in diesem Jahr hat das eher unfreiwillige Wetter-Orakel Phil wieder gesprochen: Noch sechs Wochen Winter werde es in den USA geben, sagten seine Betreuer im Namen des Murmeltiers am Sonntag im Örtchen Gobbler’s Knob bei Punxsutawney im Staat Pennsylvania voraus. Um Phil die Prognose zu entlocken, riss ihn ein Männertrupp des Groundhog Club frühmorgens aus seinem Baumstumpf und dem Schlaf.
Als das Murmeltier dann bei Sonnenschein angeblich seinen Schatten sah und sich verkroch, bedeutete das, dass die kalte Jahreszeit noch andauert. Hätte Phil hingegen keinen Schatten erblickt, wäre der Frühling vor der Tür gestanden, erklärte der Punxsutawney Groundhog Club. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei klirrender Kälte bei.
Allzu treffsicher waren Phils Vorhersagen in der Vergangenheit allerdings nicht. In der langen Geschichte des Events prophezeite das Murmeltier weit häufiger einen ausgedehnten Winter als einen baldigen Frühling, wie der Club mitteilte.
Der «Groundhog Club» erklärt, dass jede Unstimmigkeit zwischen der tatsächlichen Witterung und Phils Prognose auf Übersetzungsfehler zurückzuführen sei und nicht etwa auf eine Fehlprognose. Tatsächlich liegt das Murmeltier aber in nicht einmal der Hälfte aller Fälle richtig – ein Münzwurf wäre als Prognose sogar genauer.
Ins kollektive Popkulturgedächtnis brannte sich die Kleinstadt Punxsutawney in den 1990ern durch den Film «Groundhog Day» («Und täglich grüsst das Murmeltier») mit den Hollywoodstars Bill Murray und Andie MacDowell in den Hauptrollen ein. In der Komödie wacht Wetteransager Phil Connors jeden Morgen auf, nur um sich in einer Zeitschleife wiederzufinden, die den immerzu gleichen Tag erleben lässt: den 2. Februar, den «Murmeltiertag» eben.
DPA/wie
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