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Wirbel in der Reisebranche
Posse um den Verkauf von Hotelplan

Logos der Migros, von Hotelplan, Klubschule, Denner und Melectronics am Migros Hauptsitz am Limmatplatz, aufgenommen am Freitag, 2. Februar 2024 in Zuerich. Der Detailhandelskonzern sucht neue Besitzer für die Reisetochter Hotelplan, die Kosmetik- und Hygienetochter Mibelle sowie für Melectronics und SportX. Das fuehrt zu einem grossen Stellenabbau. Die aktuelle Fokussierung werde bei der Migros Gruppe zu einem Abbau von bis zu 1500 Vollzeitstellen fuehren, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
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Der letzte grosse Schweizer Reiseveranstalter Hotelplan soll verkauft werden. Kürzlich hat die Eigentümerin, der Migros-Genossenschafts-Bund mitgeteilt, sich neben mehreren anderen Fachmarktformaten auch von dem Reiseunternehmen trennen zu wollen, das 1935 von Gottlieb Duttweiler persönlich ins Leben gerufen wurde, um «dem kleinen Mann» Ferien zu ermöglichen.

Zuletzt wurde viel darüber spekuliert, welcher der Konkurrenten überhaupt an Hotelplan Interesse haben könnte und, falls ja, ob diese das Unternehmen komplett kaufen oder nur «die Filetstücke», also jene Teile, die besonders gut laufen, etwa die Geschäftseinheit Business Travel.

Das nach Hotelplan zweitgrösste Tourismusunternehmen in der Schweiz ist DER Touristik Suisse, zu dem beispielsweise Kuoni gehört und das sich im Besitz des deutschen Rewe-Konzerns befindet. Für das Unternehmen lief es letztes Jahr in der Schweiz gut. Wie am Dienstag bekannt gegeben wurde, konnte der Umsatz um 22 Prozent gesteigert werden. Schweizerinnen und Schweizer finden wieder vermehrt den Weg zu den Spezialisten im Reisebüro.

DER Touristik Suisse zeigt Interesse

Diskutiert wurde auch die Frage, ob das Unternehmen an Hotelplan interessiert ist. Wie es scheint, ist DER Touristik Suisse nicht ganz abgeneigt: «Natürlich schauen wir uns das an. Das wäre ja komisch, wenn nicht», sagte Unternehmenschefin Stephanie Schulze zur Wiesch.

Mehr wollte sie jedoch zum Thema nicht sagen. Denn der Verkaufsprozess sei ihres Wissens noch nicht einmal gestartet. Es gebe also bislang noch nicht einmal so etwas wie einen Verkaufsprospekt. Sei der Prozess dann einmal angelaufen, werde man gemeinsam mit dem Mutterkonzern entscheiden, «ob und wenn ja was und zu welchem Preis», sagte sie.

Dann hat die Migros den Verkaufsprozess also noch gar nicht gestartet, oder werden die Gespräche gar nur mit ausgewählten Interessentinnen und Interessenten geführt und andere ausgeschlossen? Es wäre ein weiteres Kapitel, in dem bisher etwas chaotisch anmutenden Umbau des Unternehmens. Nachdem letzte Woche bereits bekannt geworden ist, dass die Migros Aare bei der Schliessung ihrer M-Electronics-Filialen offenbar einen Alleingang macht. Migros-Sprecher Marcel Schlatter widerspricht jedoch, der Verkaufsprozess von Hotelplan laufe längst und dabei bekämen auch alle potenziellen Interessenten die gleichen Informationen. Vielleicht handelt es sich also doch nur um gewiefte Verhandlungstaktik seitens möglicher Interessenten.