Kolumne «Ertappt»Horgner setzt seine Terrasse in Brand
In Horgen verursachte er ein Feuer, in Erlenbach fiel er wegen Drogenkonsums auf. Nun erhält ein 45-Jähriger die Quittung.
Mitten in der Nacht im April 2021 musste die Horgner Feuerwehr ausrücken: Die Terrasse eines Wohnhauses sowie die Pflanzen darauf standen in Flammen. Das Feuer richtete einen Schaden von 9000 Franken an.
Knapp zwei Jahre später hat die Staatsanwaltschaft den Bewohner per Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe von 120 Tagessätzen à 100 Franken und zu einer Busse von 1000 Franken verurteilt. Offenbar hatte er in einer Feuerschale etwa zehn Scheite Brennholz und circa 50 Milliliter Brennpaste angezündet, ging dann aber ins Schlafzimmer, wo er einschlief. Funken oder herausfallende Glut entzündeten schliesslich die brennbare Kunststoffplatte, auf die er die Feuerschale gestellt hatte.
Aber damit nicht genug: Schon einige Wochen zuvor war der 45-jährige Schweizer aufgefallen. Damals hielt ihn in Erlenbach die Polizei in seinem Auto an, nachdem er Hydroxybuttersäure konsumiert hatte. GHB, wie die Droge auch genannt wird, ähnelt in der Wirkung Ketamin, hat jedoch eine längere Wirkdauer und ist gefährlicher. Die Substanz kann zu extremer Müdigkeit oder euphorisierender Enthemmung führen und in höheren Dosen Schwindel, Koordinationsstörungen, Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Gemäss den Angaben der Ermittler muss der Mann die Droge seit mindestens zwei Jahren konsumiert haben.
Ob das vielleicht auch der Grund war, weshalb er bei sich zu Hause nach dem Entfachen des Feuers ins Bett ging und die Feuerschale unbeaufsichtigt liess? Die Staatsanwaltschaft lässt diese Frage offen, befand den Mann aber der fahrlässigen Verursachung einer Feuersbrunst, des Fahrens in fahrunfähigem Zustand und der mehrfachen Übertretung des Betäubungsmittelgesetzes für schuldig.
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