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Gastrokolumne
Hier hätte Franz Joseph gern diniert

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«Der Wilde Kaiser Beisl 2.0» heisst das Pop-up-Restaurant, das seit Mai in Zumikon gastiert. Das Wirtepaar Nicole und Christian Krahnstöver empfängt seine Gäste noch bis im Mai 2022 in den ehemaligen Räumlichkeiten der Frohen Aussicht.

Wer das Restaurant auf Social Media besucht, kann schon einen vielversprechenden Blick auf die Speisen erhaschen. Diese geben optisch was her, sind «instagrammable», wie man zu sagen pflegt. Doch schmeckt das Essen im Wilden Kaiser auch? Wir sind gespannt und gönnen uns zum Aperitif einen erfrischenden Kaiser-Spritz (12 Franken). Rosmarin verleiht dem Longdrink aus Holunderblütensirup und Prosecco Raffinesse.

Ein Spiel mit Konsistenzen: Der Wachauer Karfiol 2.0. 

Als Vorspeise geniessen wir einen Langos reloaded sowie einen Wachauer Karfiol 2.0 (17 und 17.50 Franken). Der Blumenkohl ist knusprig geröstet und wird mit einem cremig pochierten Eigelb serviert. Regionalen Touch erhält er durch fein gehobelten Sommertrüffel aus Zumikon – viel Trüffel. Die Kombination dieser drei Komponenten ist betörend, sie zergeht richtiggehend auf der Zunge. Auch der Langos, ein ungarisches Fladenbrot, kommt gut an. Der kompakte Teig ist ein passender Kontrast zum Paprikasauerrahm und der Rohkost, mit denen er belegt ist.

Trotz modernem Touch gibt es auch Klassiker im Wilden Kaiser wie das Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat. 

Auch wenn der Wilde Kaiser einen gewissen Hipsterfaktor hat, muss es zum Hauptgang ein Klassiker sein: Ich probiere das Wiener Schnitzel vom Kalb mit Kaiser-Kartoffelsalat (43 Franken). Der Salat schmeckt sehr gut, doch mit dem Schnitzel wird er zum Nebendarsteller: Das Fleisch ist schön dünn, und die knusprige Panade wölbt sich luftig darüber. Meine Begleitung isst derweil das Eierschwammerlgulasch mit Semmelknödel (28 Franken). Die Pilze wurden in einer rahmigen Sauce zubereitet und werden mit Knödelscheiben gereicht. Besonderen Gefallen finden wir an deren knuspriger Oberfläche. Nicht unerwähnt bleiben darf der stets aufmerksame und sympathische Service.

Zum Abschluss gab es einen Ribiselkuchen – in der Schweiz besser bekannt als Johannisbeerkuchen. 

Ein ziemlich grosser Wiener Eiskaffee (9.50 Franken) und ein Ribiselkuchen – also ein Johannisbeerkuchen – mit weissen Schokoladenspänen (10.50 Franken) bilden den Abschluss. Das Fazit steht ausser Frage: Im Wilden Kaiser ist das Essen nicht nur ein Augen-, sondern auch ein Gaumenschmaus.

Der Wilde Kaiser Beisl 2.0, Dorfstrasse 21, Zumikon, 078 218 90 99. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag um 11.30 bis 14 Uhr und 17 bis 22.30 Uhr. Mehr Infos: www.derwildekaiser.ch.