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Meinung

Gastro-Kolumne
Wo die Reichen und Schönen speisen

Die ZSZ testet Restaurants in der Region.
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Am Steg von Strozzis Strandhaus liegen dicke Jachten, und vor der Tür stehen dicke Schlitten. Das Herrliberger Lokal vereinigt gemeinsam mit dem eigenständigen Seehaus direkt nebenan jegliche Goldküsten-Klischees, die man sich vorstellen kann. Hier geht es ums Sehen und Gesehenwerden.

Während das Seehaus direkt danaben noch etwas gediegener und hochpreisiger ist, wird im Strandhaus eine lockere Ferienatmosphäre kultiviert. Es läuft Musik, und die Gespräche im voll besetzten Restaurant verflechten sich zu einem wabernden Geräuschteppich. Die Lage ist hingegen unschlagbar: Direkt am Wasser kann man den Sonnenuntergang bewundern. 

Und wie schmeckts? Aufgetischt wird italienisch. Zur Vorspeise gönnen wir uns ein Thunfisch-Tatar und eine Insalata di polpo (26 und 28 Franken). Sowohl der Tintenfisch als auch der fein geschnittene Thunfisch schmecken extrem frisch. Umrandet wird das Tatar mit Klecksen von Peperoni- und Avocadocreme. Obendrauf thront ein Sepiachip, der nicht nur knusprig ist, sondern auch intensiv nach Meer schmeckt.

Kreativ: Die Insalata di polpo wird mit Chorizo kombiniert. 

Der Krakensalat wird lauwarm mit Pinienkernen, Datteltomaten und einem Erbsen-Minz-Püree sowie dünn geschnittenen Chorizo-Streifen serviert. Eine spannende Kombination, die überraschend gut funktioniert. Wenn es einen Beschwerdepunkt gäbe, dann, dass etwas verhalten gesalzen wurde. 

Als Hauptspeise probiere ich hausgemachte Linguine mit Flusskrebsen, Snowcrab und Tomaten an einer Prosecco-Sauce (36 Franken). Die Sauce ist pikant und cremig, der Prosecco-Geschmack bleibt angenehm dezent. Auch die Nudeln und die Meeresfrüchte munden. Das Highlight ist aber der Wolfsbarsch meiner Begleitung (49 Franken). Puristisch mit Kräutern und Fleur de Sel angerichtet, ist er auf der Haut perfekt kross gebraten, und das Innere ist noch leicht glasig – so, wie es sein sollte. Die dazu georderten Pommes frites (7 Franken) haben Biss und schmecken richtig kartoffelig.

Der Wolfsbarsch im Strozzi war eine Punktlandung – Beilagen muss man allerdings extra bestellen, wobei es noch mehr Pommes gab, als auf dem Bild ersichtlich sind. 

Zum Dessert gibt es ein Tiramisù, das sehr gross ausfällt, und erfrischende Himbeeren mit griechischem Joghurt und Rahm (beide 15 Franken). Fazit: Es hat gut geschmeckt, aber man fühlt sich auch als Seemeitli ein bisschen wie in einem Goldküsten-Paralleluniversum. 

Strozzis Strandhaus an der Seestrasse 146 in Herrliberg, 044 915 14 18, strandhaus@strozzis.ch. Mehr Infos unter: www.strozzis.ch