Gastro-KolumneFerien-Feeling am Hafen in Kilchberg
Im Restaurant Mönchhof am See speist man direkt am Wasser und findet auf der Karte viele Produkte aus der Region.
Unmittelbar neben dem plätschernden Wasser nehmen wir auf dem Schiffssteg im Restaurant Mönchhof in Kilchberg Platz. Der Blick schweift über die abendliche Skyline von Zürich und über den See. Lichterketten zaubern eine magische Stimmung – unweit des Stadttrubels wähnt man sich fast in Ferienstimmung.
Die Speisekarte erinnert daran, dass man zu Hause ist. Sie ist in Mundart verfasst, und gewisse Bezeichnungen wie «Tschiiskeyk» sind erst beim zweiten Mal Lesen zu verstehen. Das Lokal gehört zu Michel Péclards Gastro-Imperium und wurde im letzten Herbst mit dem ehemaligen «Casa Loca» vis-à-vis der Seestrasse um einen Indoor-Bereich ergänzt. Bei schönem Wetter ist allerdings nur der Aussenbereich offen – und an diesem Tag gut besucht. Obwohl der Betrieb sehr gross ist, klappen die Abläufe reibungslos.
Kaum bestellt, stehen die Vorspeisen – eine ganze Artischocke mit Vinaigrette (18.50 Fr.) und ein Vitello tonnato (19.50 Fr.) – auf dem Tisch. Die Vinaigrette ist angereichert mit fein gehacktem Gemüse und mundet ausgezeichnet. Auch mein Begleiter schwärmt von seiner Wahl, das Fleisch sei sehr zart und die Sauce sämig mit angenehm dezentem Thon-Geschmack. Von der umfangreichen Weinkarte entscheiden wir uns für den Rosé vom Weingut von Angelina Jolie und Brad Pitt in Südfrankreich ( 9.50 Fr./dl) – er klingt glamouröser, als er schmeckt – und einen Pinot Noir vom Turmgut in Erlenbach (8 Fr./dl).
Als Hauptspeise gönnen wir uns eine grillierte Bio-Forelle aus Zürcher Unterländer Zucht (29.50 Fr.) und ein Güggeli im Chörbli (39.50 Fr.). Dazu einmal den Péclard-Klassiker Trüffel-Pommes-frites (11.50 Fr.) und einmal Süsskartoffel-Frites (10.50 Fr.). Doch entweder oder hätte gereicht: Die Portionen sind sehr gross, die Pommes aber so gut, dass trotzdem nichts übrig bleibt. Einziger Kritikpunkt: Die Fritten aus Süsskartoffeln wurden lauwarm serviert. Dafür ist die Forelle perfekt gebraten und innen noch schön saftig. Dasselbe gilt für das Güggeli, bei welchem sich das zarte Fleisch gut vom Knochen löst.
Nach dem üppigen Mahl kommt es gelegen, dass mit der Glace-Praline «Dai Dai» (2.50 Fr.) auch eine kleine süsse Sünde auf der Karte steht. Doch auch der Truffes-Kuchen (6.50 Fr.) soll verköstigt werden – und es lohnt sich: Er ist ein Genuss!
Restaurant Mönchhof am See/Hafenbeiz, Kilchberg. Weitere Informationen unter www.moenchhof-am-see.ch
Fehler gefunden?Jetzt melden.