LiveTicker zum Demokraten-ParteitagZusammenfassung «Ehre meines Lebens»: Walz nimmt Nominierung an
Die Rede von Kamala Harris war der Höhepunkt des viertägigen Parteitags der US-Demokraten in Chicago.
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Das Wichtigste in Kürze
«Ich verspreche, dass ich eine Präsidentin für alle Amerikaner sein werde», sagt Kamala Harris zum Abschluss des Demokraten-Parteitages in Chicago.
Dort nimmt die 59-Jährige feierlich ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei an.
Sie schwört ihre Partei auf die entscheidenden Wochen bis zur Wahl Anfang November ein und warnt vor einem Wiedereinzug des Republikaners Donald Trump ins Weisse Haus.
«Diese Wahl ist nicht nur die wichtigste unseres Lebens, sie ist eine der wichtigsten im Leben unserer Nation», mahnt sie. Es sei ein «Kampf um Amerikas Zukunft».
Seit Montag läuft der Parteitag der US-Demokraten. Das viertägige Treffen knapp 80 Tage vor der Wahl einer neuen US-Präsidentschaft steht im Zeichen von Kamala Harris’ Kandidatur gegen den republikanischen Herausforderer Donald Trump.
Michelle Obama: «Hoffnung feiert ihr Comeback»
Die frühere First Lady Michelle Obama attackiert den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump scharf. «Jahrelang hat Donald Trump alles in seiner Macht Stehende getan, um die Menschen dazu zu bringen, sich vor uns zu fürchten, weil er sich durch seine begrenzte, engstirnige Weltsicht von der Existenz zweier hart arbeitender, hochgebildeter und erfolgreicher Menschen bedroht fühlte, die zufälligerweise auch noch schwarz sind», sagt sie mit Blick ihren Mann Barack Obama und die gemeinsame Zeit des Paares im Weissen Haus.
«Wer sagt ihm, dass der Job, den er haben will, einer dieser schwarzen Jobs sein könnte?», fragt Michelle Obama provozierend. Trump hatte kürzlich mit einer bizarren Attacke auf seine Kontrahentin Empörung ausgelöst. Harris habe lange ausschliesslich mit ihrer indischen Abstammung geworben und sei dann «plötzlich schwarz» geworden, behauptete Trump bei einem Auftritt vor der nationalen Vereinigung schwarzer Journalisten in Chicago. Er sagte zuvor auch, Migranten nähmen «schwarze Jobs» weg. Das löste unter anderem in sozialen Medien den Trend aus, dass Schwarze mit Stolz ihre Jobs präsentieren.
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Michelle Obama lobt Harris als «eine der qualifiziertesten Personen, die sich jemals um das Amt des Präsidenten beworben haben». Es liege «etwas Wunderbares, Magisches in der Luft. Ein vertrautes Gefühl, das schon viel zu lange verschüttet war», sagt sie. «Wissen Sie, wovon ich spreche? Über die ansteckende Kraft der Hoffnung.» Sie mahnte aber auch: «Egal, wie gut wir uns heute Abend oder morgen oder übermorgen fühlen, es wird ein harter Kampf werden.» Michelle ist in den USA sehr beliebt. Die 60-Jährige ist Anwältin, Mutter zweier Kinder und Bestseller-Autorin.
Am Ende ihrer Rede übergibt sie das Wort dem früheren Präsidenten Barack Obama, der frenetisch empfangen wird. (DPA)
Ehemann macht Kamala Harris eine Liebeserklärung
Der Ehemann der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris, Doug Emhoff, wirbt mit einer öffentlichen Liebeserklärung für sie. «Ich liebe dich so sehr und ich bin so stolz darauf, wie du dich für uns alle einsetzt», sagt Emhoff beim Parteitag der Demokraten in Chicago. «Wann immer sie gebraucht wird, wie auch immer sie gebraucht wird, Kamala stellt sich der Situation.»
Das gelte auch jetzt, da das Land sie brauche. «Sie ist bereit zu führen, sie bringt sowohl Freude als auch Härte für diese Aufgabe mit, und sie wird eine grossartige Präsidentin sein, auf die wir alle stolz sein werden», ruft Emhoff den Delegierten zu. Sie sei eine «fröhliche Kämpferin».
«Sie läuft nie vor einem Kampf davon», betont der 59-Jährige und schob in Anspielung auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump nach, «sie weiss, dass die beste Art, mit einem Feigling umzugehen, darin besteht, ihn frontal anzugreifen.» Feiglinge seien schwach. «Und Kamala Harris kann Schwäche riechen.»
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Emhoff erzählt davon, wie er die amtierende US-Vizepräsidentin kennengelernt hatte. Er habe ihr damals eine Sprachnachricht auf dem Telefon hinterlassen. Harris habe die Nachricht aufbewahrt und spiele sie ihm jedes Jahr zum Hochzeitstag vor. Das stehe ihm auch am kommenden Donnerstag bevor, an ihrem zehnten Hochzeitstag.
Am Donnerstagabend, also in der Nacht zu Freitag, steht eine grosse Rede von Harris beim Parteitag in Chicago an.
Die 59-jährige Harris und Emhoff hatten sich erst spät im Leben kennengelernt. Eine Freundin arrangierte 2013 ein Blind Date der beiden in Kalifornien, wo sie damals lebten. Im Jahr darauf heirateten sie. Emhoff hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe – Cole und Ella. Sie nennen Harris «Momala» und ihren Vater schlicht «Doug». Das Verhältnis zwischen Emhoff und seiner Ex-Frau, wie auch das zwischen ihr und Harris, gilt als harmonisch.
Emhoff ist der erste Mann in der Geschichte des Landes, der die Rolle des Second Gentleman übernahm. Er ist auch der erste jüdische Vizepräsidenten-Partner in der US-Geschichte. Falls Harris es als erste Frau ins Präsidentenamt schaffen sollte, wäre er der erste First Gentleman Amerikas. (DPA)
Harris in Milwaukee: «Es wird ein enges Rennen»
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihre Partei auf ein knappes Rennen ums Weisse Haus eingeschworen. «Wir wissen, dass es bis zum Ende ein enges Rennen sein wird. Wir haben ein hartes Stück Arbeit vor uns, aber wir mögen harte Arbeit, harte Arbeit ist gute Arbeit», rief Harris bei einem Auftritt in Milwaukee. «Nein, nein, wir haben noch nicht gewonnen», sagte die 59-Jährige weiter und reagierte damit offenbar auf Rufe aus dem Publikum. Harris führt zwar in nationalen Umfragen leicht vor ihrem republikanischen Herausforderer Donald Trump, ihr Vorsprung liegt aber häufig im Bereich der Fehlertoleranz.
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Harris war kurz zuvor mit einer grossen Show beim Parteitag der Demokraten in Chicago als Präsidentschaftskandidatin für die Wahl im November bestätigt worden. Die US-Vize trat direkt im Anschluss im rund eine Autostunde entfernten Milwaukee vor Anhängern auf. Die Veranstaltung fand in der Halle statt, in der die Republikaner mit Trump vor rund einem Monat ihren Parteitag abgehalten haben.
Harris versicherte ihren Anhängern nun mit Blick auf die Präsidentenwahl am 5. November: «Wir werden gewinnen.» Dafür müsse aber bis zur Wahl hart gearbeitet werden. Sie mahnte: «Hier geht es nicht nur um uns gegen Donald Trump. Es geht um zwei sehr unterschiedliche Visionen für unser Land.» Die Demokraten konzentrierten sich auf die Zukunft, die Republikaner auf die Vergangenheit, so Harris.
Zum Abschluss ihrer Rede rief Harris: «Lassen Sie es uns ganz klar sagen: Jemand, der die Verfassung der Vereinigten Staaten ausser Kraft setzen will, sollte nie wieder die Möglichkeit haben, sich hinter das Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu stellen. Nie wieder.» Trump hatte vor knapp zwei Jahren die Abkehr von der US-Verfassung gefordert und dies mit angeblichem Wahlbetrug bei der Präsidentenwahl 2020 begründet. (DPA)
Notfall im Publikum: Harris unterbricht Rede
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat eine Rede bei einem Wahlkampftermin in Milwaukee wegen eines Notfalls im Publikum unterbrochen. «Wir brauchen hier einen medizinischen Assistenten», sagte sie. «Wir brauchen eine Krankenschwester. Wir brauchen hier einen Sanitäter, bitte.» Sie rief ihre Unterstützer dazu auf, den Weg freizumachen, damit Sanitäter zu der betroffenen Person gelangen konnten. Dann erklärte sie unter Applaus, dass alles wieder gut werde.
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«Das ist, wer wir sind. Das ist, worum es uns geht, aufeinander aufzupassen», nutzte sie den Moment, um die Unterschiede zu ihrem Rivalen Donald Trump zu unterstreichen. Harris beendete ihre etwa 25-minütige Ansprache mit einem Mantra ihres Wahlkampfs: «Wenn wir kämpfen, gewinnen wir.»
In ihrer Rede unterstrich sie die harte Arbeit, die ihren Unterstützern bevorstehe. «Wir wissen, dass dies bis zum Ende ein knappes Rennen sein wird», sagte Harris.
«Wir haben harte Arbeit vor uns, aber wir mögen harte Arbeit. Harte Arbeit ist gute Arbeit. Und mit eurer Hilfe werden wir diesen November gewinnen. Ihr Fokus liege auf der Zukunft, der von Trump auf der Vergangenheit. (DPA)
Demokraten bestätigen Harris als Präsidentschaftskandidatin
Mit einer grossen Show haben die US-Demokraten bei ihrem Parteitag in Chicago Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin für die Wahl im November bestätigt. Die Delegationen aus allen Bundesstaaten und US-Aussengebieten gaben in einem rein zeremoniellen Votum noch einmal ihre Stimmen für die 59-Jährige ab – begleitet von Musik, Lichteffekten, kurzen Reden und viel Jubel in der Veranstaltungshalle. Die mehr als 4.500 Delegierten hatten Harris bereits vor dem Parteitag per Online-Abstimmung offiziell nominiert.
Die Partei hatte die Kandidatenkür vorgezogen und digital abgewickelt – wegen Fristen für den Druck von Wahlzetteln in einem Bundesstaat. Das Prozedere in Chicago war deshalb rein symbolischer Natur.
Harris soll in der Nacht zum Freitag eine grosse Rede beim Parteitag halten. Der Auftritt der 59-Jährigen ist das grosse Finale der viertägigen Versammlung, die vor allem dazu dienen soll, Harris und ihren Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz zu zelebrieren und dem Duo Schwung für den weiteren Wahlkampf zu geben.
Harris selbst war bei der Nominierungszeremonie in Chicago nicht anwesend, wurde aber aus Milwaukee zugeschaltet. Sie war in die anderthalb Autostunden entfernte Stadt im Bundesstaat Wisconsin gereist, um dort Wahlkampf zu machen. Gemeinsam mit Walz trat sie an jenem Ort auf, an dem die Republikaner im Juli ihren Parteitag abgehalten hatten. «Wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir nominiert sind», sagte Harris. (DPA)
Nach Verzögerungen am ersten Tag: US-Demokraten der Zeit voraus
Nachdem es beim Parteitag der US-Demokraten am Montag zu teils erheblichen Verzögerungen kam, ist die Partei dem Programmablauf am Dienstag zunächst vorausgeeilt. Eine Reihe von Reden und Videomontagen brachten die Teilnehmer des Events im Chicagoer United Center schnell hinter sich. Danach folgten die Vorbereitungen für die Abstimmung nach Bundesstaaten über die Bestätigung der Kandidatur von Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin – 35 Minuten früher als vorgesehen.
Harris war vor dem Parteitag bereits in einem Online-Verfahren nominiert worden. Doch erhalten traditionsgemäss die Delegationen aller Bundesstaaten die Gelegenheit, sich auch beim Parteitag symbolisch hinter ihr zu versammeln. Nach dem Montag hatten die Organisatoren Änderungen am Zeitplan versprochen, um die Verzögerungen im Zaum zu halten. (DPA)
Trumps Ex-Sprecherin wirbt bei Demokraten für Harris
Eine frühere Sprecherin von Ex-Präsident Donald Trump hat beim Parteitag der Demokraten für deren Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris geworben. Stephanie Grisham sagte bei der Versammlung der Demokraten in Chicago, nach ihren Jahren unter Trump stehe sie nun als Fürsprecherin für Harris bei dem Parteitag. «Sie respektiert das amerikanische Volk», sagte sie mit Blick auf Harris. «Und sie hat meine Stimme.»
Grisham war von 2017 bis 2019 Pressesprecherin der ehemaligen First Lady Melania Trump, bevor sie rund neun Monate lang die Posten der Pressesprecherin und der Kommunikationsdirektorin des Weissen Hauses von Donald Trump übernahm. Danach wurde sie erneut Sprecherin und zeitweise Stabschefin von Melania Trump.
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In Chicago sagte Grisham, sie habe Trump früher glühend unterstützt. «Ich war eine seiner engsten Beraterinnen. Die Familie Trump wurde zu meiner Familie.» Sie habe Ostern, Thanksgiving, Weihnachten und Neujahr mit den Trumps verbracht. «Ich habe ihn gesehen, wenn die Kameras ausgeschaltet waren», erzählte sie mit Blick auf den Ex-Präsidenten. «Hinter verschlossenen Türen verhöhnt Trump seine Anhänger.» Er habe kein Einfühlungsvermögen, keine Moral und keine Treue zur Wahrheit.
Trump habe ihr immer gesagt: «Es ist egal, was du sagst, Stephanie, sag es oft genug und die Leute werden dir glauben.» Es sei aber wichtig, was jemand sage und was nicht, mahnte Grisham. Nach der Attacke auf das US-Kapitol durch Trump-Anhänger sei sie zurückgetreten, weil sie nicht mehr «Teil dieses Irrsinns» habe sein wollen.
Nach ihrem Ausstieg aus der Trump-Regierung hatte Grisham ein Buch veröffentlicht und ist seitdem eine offene Kritikerin des früheren Präsidenten.
Beim Demokraten-Parteitag trat auch ein ehemaliger Trump-Wähler auf die Bühne, der berichtete, wie er sich aus Frust über dessen Handelspolitik von dem Republikaner abgewandt habe. Nun wolle er für Harris stimmen, sagte er. (DPA)
Zweiter Parteitag der Demokraten im Live-Stream
Der zweite Parteitag der US-Demokraten hat begonnen. Nachdem Präsident Joe Biden gestern zu den Delegierten gesprochen hat, richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und ihren Vizekandidaten Tim Walz, den Gouverneur von Minnesota.
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Trump wirft Demokraten Putsch gegen Biden vor
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat den Demokraten einen Putsch gegen seinen Nachfolger Joe Biden vorgeworfen. «Das war ein böser, gewaltsamer Umsturz eines Präsidenten der Vereinigten Staaten», sagte Trump am Dienstag bei einer Wahlkampfkundgebung in Howell im US-Bundessstaat Michigan. Er bezog sich damit auf die Entscheidung Bidens, nach massivem innerparteilichen Druck seine Präsidentschaftskandidatur für die Demokraten aufzugeben und seine Vizepräsidentin Kamala Harris als Ersatzkandidatin vorzuschlagen. Harris habe sich vermutlich ins Fäustchen gelacht, als Biden am Montagabend die Partei auf seine Vizepräsidentin eingeschworen habe, sagte Trump.
Der Republikaner hatte sich in den vergangenen Wochen immer wieder frustriert darüber geäussert, dass er mit Harris eine neue Gegnerin bekommen hat. Während sie beim Parteitag der Demokraten in Chicago in diesen Tagen gefeiert wird, versucht Trump mit einer Reihe von Wahlkampfveranstaltungen Stimmung gegen sie zu machen.
Bei der Rede in Howell behauptete er vor Polizisten, Harris wolle den Polizeibehörden das Geld wegnehmen. «Wollt ihr, dass euch die Finanzierung entzogen wird?», fragte er die Beamten, die hinter ihm standen. (DPA)
Das bringt der zweite Tag
Der Parteitag der US-Demokraten geht am Dienstag in die zweite Runde. Nachdem Präsident Joe Biden zu den Delegierten gesprochen hat, richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und ihren Vizekandidaten Tim Walz, den Gouverneur von Minnesota.
Der Parteitag ist auch eine Gelegenheit für die Demokraten, dem amerikanischen Volk vorzutragen warum ihre Kandidatin die bessere Wahl für das Weisse Haus sei als ihr republikanischer Rivale Donald Trump.
Die Rede der Obamas
Der frühere Präsident Barack Obama und seine Frau, die frühere First Lady Michelle Obama, kehren in ihre alte Heimat Chicago zurück, um auf der Bühne Harris den Rücken zu stärken. Es steht zu erwarten, dass die Obamas die Schlagzeilen der zweiten Parteitagsnacht liefern werden. Biden, der unter Obama acht Jahre lang als Vizepräsident diente, wird dabei nicht anwesend sein. Er ist nach seiner Rede abgereist.
Nach Angaben des Wahlkampfteams von Harris ist zu erwarten, dass Michelle Obama hervorheben wird, wie Harris’ Erfahrung und Werte sie als mögliche Präsidentin qualifizieren. Ihr Ehemann wird sich demnach darauf konzentrieren, was die Demokraten tun müssen, um Trump bei der Wahl im November zu schlagen.
Neben den Obamas soll auch Harris’ Ehemann Doug Emhoff am Dienstag eine Rede halten. Im Falle eines Wahlsiegs seiner Frau würden beide Geschichte schreiben: Harris als erste Frau, die die USA anführt – und Emhoff als erster «First Gentleman» in der Geschichte des Landes.
Im Programm steht auch eine Rede des Gouverneurs von Illinois, J.B. Pritzker. Der mögliche Hoffnungsträger für künftige US-Wahlen gehörte zu jenen Namen, die vor der Entscheidung für Walz als Vizekandidat als mögliche «Running mates» gehandelt wurden.
«Eine kühne Vision für Amerikas Zukunft»
So lautet nach Angaben der Organisatoren das Thema für die Veranstaltungen am Dienstag. Die Formulierung steht für eine neue Generation von Demokraten, die nach Führungsrollen streben. Nachdem der Montag im Zeichen der Möglichkeit einer Präsidentschaft von Harris und der Errungenschaften von Amtsinhaber Joe Biden stand, scheinen die Organisatoren bereit zu sein, die nächste Phase einzuleiten.
Den Dienstagabend haben die Organisatoren als Möglichkeit beschrieben, die Unterschiede zwischen Harris’ auf die Zukunft gerichteter Strategie und Trumps weniger positiver Sicht auf die Zukunft Amerikas zu unterstreichen. Wie bereits am Montag wollen die Demokraten auch im weiteren Verlauf des Parteitags «Alltagsamerikaner» zu Wort kommen lassen und Künstlern eine Bühne bieten – zusätzlich zu den Parteifunktionären und Amtsträgern.
Weitere Proteste
In der Nähe des Veranstaltungsorts sind in den kommenden Tagen weitere Proteste angekündigt. Am Montag durchbrachen dort einige Dutzend Demonstranten, die sich von einer grösseren Gruppe lösten, die gegen den Krieg im Gazastreifen protestierte, Sicherheitsabsperrungen. Einige vermummte Demonstranten schleppten Teile der Absperrung zu einem Park in der Nähe des United Center, in dem der Parteitag stattfindet. Es kam zu Festnahmen.
Dass sich Tausende Aktivisten nach Chicago aufmachen, war erwartet worden. Sie hoffen darauf, auf Anliegen wie den Schutz von Abtreibungsrechten, die Bekämpfung wirtschaftlicher Ungleichheit und den Krieg im Gazastreifen aufmerksam zu machen. Proteste sind für jeden Tag des Parteitags geplant. Auf der Prioritätenliste der meisten Aktivisten steht eine Waffenruhe im Gazastreifen ganz oben, wenngleich sich unterschiedlichste Gruppierungen angekündigt haben.
Trumps Gegenprogramm wird fortgesetzt
Wie bereits am Montag werden Trump und sein «Running mate» J.D. Vance weiter unabhängig voneinander durch besonders umkämpfte Bundesstaaten touren, um den Demokraten nicht die gesamte Aufmerksamkeit zu überlassen. Trump reist nach Howell in Michigan zu einer Veranstaltung, die um Kriminalität und Sicherheit kreist. Vance wird bei einem ähnlichen Event in Kenosha, Wisconsin, zugegen sein. Und wie schon am Montag werden Mitglieder von Trumps Wahlkampfteam am Rande des Parteitags der Demokraten Pressetermine abhalten – unter dem Motto «Make America Safe again». (DPA)
Tränen bei Biden-Rede in Chicago
Lesen Sie dazu auch: Der Moment, an dem für die Demokraten die Zukunft beginnt
US-Wahlen 2024 – Die wichtigsten Termine
So geht es nach der US-Wahl weiter
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11. Dezember 2024: Eine wichtige Frist läuft ab: Alle Gouverneure aller Bundesstaaten müssen die Wahlresultate beglaubigen. Dabei müssen sie die Liste der Wahlleute, also der Vertreter im Electoral Collage, beim Kongress einreichen. Der Kongress hatte die Frist gekürzt bei einer Gesetzesreform im Jahr 2022, die auch die Manipulationsanfälligkeit des Wahlrechts vermindern sollte.
17. Dezember 2024: Die Wahlleute treffen sich im Parlaments- und Regierungsgebäude ihrer jeweiligen Hauptstadt. Dort geben sie formell ihre Stimme ab für den designierten Präsidenten Donald Trump sowie Vizepräsident J.D. Vance.
6. Januar 2025: Der Kongress wird in seiner neuen Zusammensetzung die Resultate der Wahlleute zählen. Ein Fünftel der Mitglieder jeder Kammer kann Beschwerde erheben gegen die Resultate aus einzelnen Staaten. Vor der Gesetzesreform von 2022 konnte ein einzelnes Mitglied Vorbehalte vorbringen. Die neue Gesetzesfassung stellt auch klar, dass der Vizepräsident oder die Vizepräsidentin dabei ausschliesslich eine zeremonielle Rolle einnimmt und nicht befugt ist, Stimmen für ungültig zu erklären. Das hatte Donald Trump als Präsident von seinem Vizepräsidenten Mike Pence 2020 verlangt.
20. Januar 2025: Donald Trump sowie und J.D. Vance legen vor dem Capitol in der Hauptstadt Washington den Amtseid ab. Gleichentags wird Präsident Joe Biden sein Amt niederlegen und das Weisse Haus verlassen, Donald Trump wird als 47. Präsident zum zweiten Mal dort einziehen.
Unsere gesammelte Berichterstattung zu den US-Wahlen finden Sie hier.
DPA/AFP/red/oli
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