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Sommerferien und Roaming-Daten
So viel bezahlen Sie im Ausland für die Handy-Nutzung

File - In this Tuesday Dec. 15, 2009 file photo, a man speaks on his cell phone in front of a giant globe in Copenhagen. As of Thursday, June 15, 2017, European Union holiday makers can return home without a sense of anxiety about their mobile phone bill. The 28 EU nations should be a seamless area of roaming costs for travelers following years of negotiations to cut often excessive costs to use a mobile outside the home country. (AP Photo/Virginia Mayo, File)
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Roaming: Kostenfalle Standardtarif

So richtig teuer kann es werden, wenn man in die Auslandferien verreist, ohne zuvor einen Gedanken an Gebühren für die Smartphone-Nutzung verschwendet zu haben. Der Vorsatz, das Handy sparsam einzusetzen, hilft da manchmal nicht viel. Denn die Kosten können schon nach wenigen Minuten in die Höhe schnellen: Mit Google-Maps eine Route suchen, ein Gruss-Video verschicken oder ein dringendes Telefonat erledigen – und schon liegt die Rechnung über 100 Franken. Im schlimmsten Fall wird die weitere Nutzung beim Stand von beispielsweise 300 Franken gesperrt.

«Salt und Sunrise haben ihre Standardgebühr fürs Roaming in den vergangenen Jahren stetig erhöht und verlangen heute Fantasiepreise, um ihrer Kundschaft Geld aus der Tasche zu ziehen», sagt Ralf Beyeler, Experte für Telecom-Preise beim Vergleichsportal Moneyland.ch. Das Roaming macht es möglich, sich über ein ausländisches Mobilfunknetz einzuwählen. Dass das internationale Roaming unterschätzt wird, zeigt die Statistik: Gemäss einer Statistik des Bundesamts für Kommunikation haben Schweizerinnen und Schweizer allein im Jahr 2022 im Ausland während 36 Millionen Minuten zum Standardtarif telefoniert.

Oft reicht ein Datenpaket ohne Telefonie

Da man über Messenger-Dienste wie Whatsapp telefonieren kann, reicht oft ein Datenpaket. Schweizer Anbieter verkaufen Datenpakete mit unterschiedlichen Grössen und Laufzeiten. Die lange Laufzeit von zwölf Monaten hat den Vorteil, dass ein nicht aufgebrauchtes Datenvolumen bei einem weiteren Auslandaufenthalt genutzt werden kann. Solche Pakete können aber deutlich kostspieliger sein als bei kürzeren Laufzeiten. Das ist bei Galaxus der Fall: 10 Gigabyte in europäischen Ländern kosten dort mit einer Laufzeit von einem Jahr 99.90 Franken. Bei 30 Tagen sind es 39 Franken. Die Pakete sind aber schwierig vergleichbar, weshalb eine individuelle Betrachtung ratsam ist.

Günstige Online-Angebote

Für kurze Laufzeiten gibt es teilweise deutlich günstigere Datenpakete von international tätigen Online-Anbietern wie beispielsweise Airalo, Flexiroam oder Nomad. Da sind schnelle Verbindungen erhältlich. Diese Datenpakete können kurzfristig gekauft werden. Dafür benötigt man ein Smartphone mit einer eSim – das ist eine als Chip im Gerät integrierte SIM-Karte. Unter anderem iPhones sowie die besseren Samsung-Handys sind entsprechend ausgestattet. Läuft ein Guthaben ab, kann es problemlos im Reiseland erneuert werden.

Ist ein Gesprächsguthaben sinnvoll?

Über Messenger-Dienste wie Whatsapp ist zwar vieles möglich, doch sie haben ihre Grenzen. Wenn es zum Beispiel Probleme mit dem Rückflug gibt, ist die Hotline der zuständigen Fluggesellschaft in der Regel nicht per Whatsapp erreichbar. Solche Telefonate können schnell ins Geld gehen.

Und wer während der Ferien ausschliesslich die eSIM nutzt, kann über die übliche Telefonnummer nicht erreicht werden. Möglich ist natürlich aber, Anrufe über die bekannte Telefonnummer kurz entgegenzunehmen und per Whatsapp zurückzurufen.

Die SIM-Karte im Reiseland kaufen

In weit entfernten exotischen Ländern und teilweise in einzelnen europäischen Ländern wie beispielsweise Kroatien oder Albanien können sehr hohe Roaminggebühren anfallen. Gelegentlich lohnt es sich, im Reiseland eine zusätzliche SIM-Karte zu kaufen. «Da gibt es manchmal für wenige Franken eine SIM-Karte mit einem grosszügigen Datenpaket und einem Gesprächsguthaben», sagt Beyeler. Bei diesen Karten ist das Gesprächsguthaben aber unter Umständen auf Telefonie innerhalb des Reiselands beschränkt.

Eine Paketlösung oder eine Option mit Grundgebühr?

Anstelle von Paketlösungen gibt es sogenannte Optionen. Salt hat solche Angebote. Für eine bestimmte monatliche Gebühr erhalten Kundinnen und Kunden deutlich tiefere Roaminggebühren. Das zahlt sich laut Beyeler manchmal schon bei einem Telefongespräch von wenigen Minuten Dauer aus, da nur ein Bruchteil des Standardtarifs verrechnet wird. Dennoch rät er davon ab.

Das Problem ist, dass sich diese Optionen automatisch verlängern. Wer eine solche Option für die Ferien bucht, muss sie anschliessend wieder deaktivieren. Sonst wird sie weiterhin verrechnet, obwohl der Kunde oder die Kundin das Roaming gar nicht mehr nutzt. Ein Datenpaket ist transparenter und kundenfreundlicher, da man einen fixen Betrag für eine bestimmte Laufzeit bezahlt.

Transparente und weniger transparente Angebote

Bei Preisen und Transparenz gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den drei grossen Anbietern Salt, Sunrise und Swisscom. Salt und angeschlossene Marken wie Lidl Connect oder Post Mobile seien klar am wenigsten transparent, sagt Ralf Beyeler: «Ein schwer durchschaubares Angebot mit einer grossen Auswahl an teilweise komplizierten Optionen macht es für die Kundschaft kompliziert.» Zudem seien die Roaminggebühren vergleichsweise hoch.

Ein Beispiel dafür ist etwa, dass das europäische Roaming-Paket von Salt nur 21 von 27 EU-Ländern umfasst. So fehlt beispielsweise Kroatien, für das separate und deutlich höhere Gebühren anfallen. Die Roamingpakete von Swisscom und Sunrise beinhalten hingegen alle EU-Länder.

Am besten schneidet bei Preisen und Transparenz laut Beyeler die Swisscom ab: «Sunrise hat in diesem Jahr zwar die Preise deutlich gesenkt, doch Swisscom ist immer noch deutlich günstiger.» Da es für Auslandferien aber in der Regel günstigere Angebote gibt als die Standardtarife, kann sich ein individueller Vergleich auszahlen, wie ihn unter anderem das Portal Moneyland.ch anbietet.