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Tipps zur Handynutzung
So surfen Sie im Ausland auf der sicheren Seite

Aha, Sie sind also in Rom: Ihr Handy kann auch in den Ferien mehr über Sie verraten, als Ihnen lieb ist.
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Phishing-Mails, gehackte Facebook-Konten und der eine Link, auf den man besser nicht geklickt hätte: Immer wieder werden Menschen zu Opfern von Cyberkriminalität. Besonders ärgerlich allerdings wird es, wenn so etwas in den Ferien und dann noch im Ausland passiert. Dann ist womöglich die Kreditkarte gesperrt – und vorbei ist es mit der Entspannung.

Doch auch im Ausland kann man sich vor Cyberkriminalität schützen. Sieben Fragen, sieben Antworten.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich auf Reisen Opfer von Cyberkriminalität werde?

Cyberangriffe auf Privatpersonen erfolgen meist über Phishing per Mail oder SMS, egal, ob zu Hause oder auf Reisen. Das heisst: Grundsätzlich kann man im Ausland genauso leicht Opfer von Cyberkriminalität werden wie in der Schweiz.

In den Ferien ist man jedoch tendenziell weniger gewappnet gegen derartige Angriffe: Sitzt man entspannt daheim und entdeckt ein verdächtiges Mail in seiner Inbox, hat man Ruhe und Zeit, dieses zu checken. Wenn indes auf dem Weg zum Flughafen die Nachricht reinflattert, dass die Kreditkarte gesperrt werde, bekommt man Panik und handelt unüberlegt, weil da Hotelbuchungen und Ähnliches dranhängen. Deswegen sollte man sich zur Überprüfung von Mails in den Ferien genauso viel, wenn nicht sogar mehr Zeit nehmen.

Wie sicher sind ausländische WLAN-Hotspots?

Egal, ob im In- oder Ausland: Beim Surfen in öffentlichen Netzwerken sollte man vorsichtig sein. Nutzt man zum Beispiel das Hotel-WLAN, kann man sich nie ganz sicher sein, ob am Router regelmässige Updates vorgenommen wurden. Ist dieser nicht auf dem neusten Stand, können Cyberkriminelle sich leichter einhacken und sensible Daten einsehen.

Ob man im WLAN der Beiz um die Ecke surft oder in einem am anderen Ende der Welt, macht keinen Unterschied. Auch ein mit Passwort geschütztes Netzwerk bietet keinen garantierten Schutz vor Hacker-Angriffen. Die Faustregel lautet: Sich vor der Übermittlung von Informationen immer erst fragen, wie schlimm es wäre, wenn sie in andere Hände kämen – und zur Sicherheit aufs Surfen verzichten.

Wie sicher ist es, eine Stadtrundfahrt online über ausländisches WLAN zu bezahlen?

Group of tourists enjoying open top bus tour in the city. Focus on multi-ethnic couple making selfie.

Vertrauliche Daten wie ein PIN-Code fürs Online-Banking sollte man nicht in einem öffentlichen WLAN-Netzwerk übermitteln. Reisende sollten dazu besser ihre eigene Mobilfunkverbindung nutzen – vorausgesetzt, der Empfang lässt dies zu und es fallen keine Roaming-Kosten an.

In allen anderen Fällen kann ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) sicherstellen, dass eine Verbindung mit dem Internet jederzeit geschützt ist. Für die Einrichtung gibt es ein breites Spektrum von Anbietern mit unterschiedlichen Preisen, viele haben eine eigene App dafür.

Ein potenzieller Stolperstein existiert jedoch noch: Manche Banken sperren automatisch bestimmte Online-Banking-Transaktionen, wenn sie von einer ausländischen IP-Adresse kommen, um eventuellem Missbrauch oder Betrug vorzubeugen, wenn etwa Kriminelle die Daten abgegriffen haben sollten.

Birgt das Scannen von Menükarten-QR-Codes im Restaurant Sicherheitsrisiken?

Friends in a restaurant scanning Online Food and Drinks menu

Durch das Scannen eines QR-Codes wird in einem ersten Schritt ein Link generiert, der eine Website aufruft. Das heisst, der Vorgang des Scannens an sich ist noch gefahrenfrei. Was das eigentliche Risiko darstellt, ist vielmehr der Link selbst. Deswegen sollte man sich diesen immer genau anschauen und beim Anklicken und Ausführen wachsam sein.

Im Zweifelsfall lieber beim Restaurantpersonal nachfragen oder sich nach einer physischen Menükarte erkundigen. Zudem kann es nicht schaden, wenn die Sicherheits-Updates des Smartphones immer auf dem neuesten Stand sind.

Kann ich mein Handy gefahrlos an einer öffentlichen Ladestation aufladen?

Jein. Öffentliche Ladestationen etwa an Flughäfen sind potenziell risikobehaftet. Denn meistens ist von aussen nicht zu erkennen, ob sich tatsächlich nur ein Ladegerät hinter der Blende verbirgt oder weitere Elektronik. Im ungünstigsten Fall gibt man einem fremden System Zugriff auf die Daten des eigenen Smartphones – hier sind sowohl der Diebstahl von Daten denkbar als auch das automatisierte Aufspielen unerwünschter Software. Fachleute sprechen hier von «Juice Jacking».

Allerdings: Ein solcher Angriff auf eine Ladestation am Flughafen ist äusserst unwahrscheinlich. Wer dennoch sichergehen will, nutzt entweder das eigene von zu Hause mitgebrachte Ladegerät samt Kabel – oder hat stets eine mobile Powerbank mit ausreichend Leistung im Gepäck.

Kann ich meinen Ferien-Standort auf Social Media teilen, ohne Einbrecher anzulocken?

Es ist generell ratsam, so wenig Infos wie möglich während der Reise zu teilen. Kriminelle können daraus schliessen, ob ein Haus unbewohnt oder wann ihr potenzielles Opfer nicht erreichbar ist. Ein klassisches Beispiel ist das Foto von der Bordkarte mit dem Text «Gleich gehts los!» – womöglich ist auf der Bordkarte auch noch zu erkennen, wohin die Reise geht. Wird ein solches Bild in Echtzeit gepostet, weiss ein Krimineller genau, dass die betreffende Person die nächsten Stunden nicht auf der Matte stehen wird.

In der Vergangenheit wurden solche Details nicht nur von Einbrechern missbraucht, sondern auch für sogenannte Shock Calls. Dabei rufen Täter angeblich im Auftrag eines Freundes oder Verwandten an, der sich in einer Notlage befinde. So sollen Daheimgebliebene dazu bewegt werden, schnellstmöglich Geld für eine Spitalrechnungen oder eine Kaution zu überweisen.

Fazit: Ferienfotos besser erst nach der Rückkehr posten.

Was tun, wenn ich mein Handy verliere?

Vorsorge ist die halbe Miete: Auch das Handy kann auf die Reise vorbereitet werden. Auf den meisten Geräten sind Programme installiert, mit denen man das es bei Verlust orten kann. Bei Android-Handys muss man sich dazu mit seinem Google-Konto anmelden und die Standortermittlung sowie die Funktion «Mein Gerät finden» einschalten; bei Apple-Geräten muss vorher die Funktion «Mein iPhone suchen» in der iCloud aktiviert werden. Standortdaten werden dadurch allerdings an Apple und Google weitergegeben.

Kann das Smartphone trotz Such-Funktion nicht gefunden werden, können über das Google-Konto oder die iCloud auch sensible Daten auf dem Gerät gelöscht werden. In diesem Fall ist es wichtig, dass die Updates am Smartphone gemacht sind und das Gerät mit einem Passwort, dem Fingerabdruck oder der Face-ID gut gesichert ist. Ein Muster zum Entsperren ist dagegen leicht zu umgehen. Es empfiehlt sich, vor Reiseantritt alle wichtigen Daten vom eigenen Smartphone zu sichern, damit im Falle eines Verlusts – oder wenn das Handy im Pool landet – die Daten nicht verloren gehen.

Ist das Smartphone doch geklaut worden, sollte man, je nach System, die Google- oder Apple-ID sperren lassen oder zumindest das Passwort ändern. Am besten folgt man den Empfehlungen des jeweiligen Anbieters. Waren weitere Passwörter auf dem Handy gespeichert, sollten diese so schnell wie möglich geändert werden. Ausserdem empfiehlt es sich, Abbuchungen über Paypal und Amazon in den Wochen nach dem Diebstahl besonders im Auge zu behalten, falls der Dieb versucht, die Passwörter per SMS zurückzusetzen.