Handball, CupStäfa verliert Halbfinal nach Verlängerung
Im dritten Cup-Halbfinal der Vereinsgeschichte nach 2012 und 2013 unterliegt Handball Stäfa dem RTV Basel auswärts 29:33 nach Verlängerung. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit herrschte plötzlich Unklarheit bezüglich des Spielstands.
14 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit nahmen die Stäfner ein Timeout. Die Matchuhr zeigte den Spielstand von 26:26 an, doch im Liveticker hatten die Basler einen Treffer weniger erzielt. Minutenlang diskutierten die beiden Delegierten des SHV mit den Zeitnehmern, konnten aber nicht zweifelsfrei eruieren, was der korrekte Spielstand war.
«Wir werden das im Video genau anschauen und dann darüber befinden, ob wir Rekurs einlegen», sagte Assistenztrainer Mike Felder unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Eine Stunde später herrschte Klarheit. Einen Wurf von Alexander Spende 91 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit hatte Goalie Marco Wyss mit dem Bein abgelenkt. Der Ball prallte vom Torgestänge – von der Latte oder der hinteren Strebe – zurück ins Feld und der Torschiedsrichter anerkannte den Treffer. Cédric Zimmermann spielte an. Etliche Fans und auch die Person am Liveticker bekamen das aber nicht mit. Letztlich spiele es keine Rolle, ob der Ball drin gewesen sei oder nicht, meinte Felder. Es handelt sich so oder so um einen Tatsachenentscheid, gegen welchen ein Rekurs aussichtslos wäre.
Kühner zieht Stäfnern den Zahn
So wurde das Spiel korrekterweise wieder aufgenommen. Mathias Müller scheiterte mit einem Wurf an Yasin Kühner im RTV-Kasten. Die Unparteiischen ahndeten jedoch ein Foul, weshalb Müller nochmals zu einem Abschluss kam. Doch auch dieser wurde eine Beute des Basler Keepers. «Das hätten wir cleverer spielen müssen», meinte Mike Felder, der trotz der Enttäuschung von einer unglaublichen Cup-Kampagne sprach.
In der Verlängerung waren die Stäfner chancenlos. Sie leisteten sich gleich zu Beginn zwei Ballverluste, welche die Basler gnadenlos ausnutzten. Die Gastgeber setzten sich um drei Längen ab. Bloss ein einziger Treffer gelang den Gelbschwarzen in der ersten Hälfte der Verlängerung. Diese Hypothek war zu gross.
Müller extrem stolz trotz Niederlage
«Zwei, drei Kleinigkeiten haben uns den Sieg gekostet», konstatierte Müller, der trotz der Enttäuschung über die Niederlage viel Positives mitnimmt. «Ich bin extrem stolz darauf, was wir auf die Platte gelegt haben.» Der absolut gelungenen Cup-Kampagne mit den Siegen über Titelverteidiger Kriens-Luzern und den zweiten NLA-Vertreter Chênois hätten sie einfach verpasst, das i-Tüpfchen aufzusetzen. Dabei sei die Unterstützung von den Rängen schlicht genial gewesen. Fast 400 Fans vom Zürichsee verwandelten die halbe Rankhof-Halle in eine gelbe Wand.
Letztlich fehlte dem NLB-Leader in der Verlängerung des dritten Spiels innert Wochenfrist etwas die Energie. Müller nahm aber die Gewissheit mit, «dass wir uns in einem möglichen Playoff-Final auf Augenhöhe bewegen würden». Allfällige Zweifel daran, welche nach der 23:35-Niederlage – der bisher einzigen in der Meisterschaft – gegen den RTV Basel hätten aufkommen können, haben die Stäfner eindrücklich zerstreut.
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