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Handball Stäfa steht im Cuphalbfinal
Stäfa schafft die Sensation gegen den Cupsieger

HANDBALL STAEFA (Gelb) - HC KRIENS-LUZERN (Blau) am 31.01.2024.
Spielszene: Staefas BAECHTIGER Moritz gegen BONNEFOI Kevin.

Foto: Michael Trost / Tamedia AG.
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Stäfa tanzt, der Frohberg bebt. Bereits Minuten vor Spielschluss stehen die Zuschauerinnen und Zuschauer, klatschen, johlen und feiern. Handball Stäfa ist auf bestem Weg eine veritable Handball-Sensation zu schaffen. Die definitive Entscheidung fällt dann gut fünf Minuten vor Schluss. Handball Stäfa führt mit 26:23, der HC Kriens-Luzern versucht sich, noch einmal gegen die drohende Niederlage aufzubäumen. Doch Fabian Böhm leistet sich ein Abschluss der Kategorie lustlos, Kazuchika Yamada trifft im Gegenstoss zum 27:23. Das Spiel war entschieden.

Ausgerechnet Fabian Böhm. Der Mann, der 379 Partien in der Bundesliga, der besten Liga der Welt, absolviert und dabei über 1000 Tore geworfen hat, scheitert nun an Handball Stäfa. Noch mehr: Die Abwehr der Seebuben mit Cedric Zimmermann und Louis Barth im Zentrum haben den ehemaligen deutschen Nationalspieler richtiggehend entnervt. Böhm verwarf die Hände, reklamierte bei den Schiedsrichterinnen, war offensichtlich genervt. Denn jedes Mal wenn er aufs Tor wollte, stand ein Gelb-Schwarzer im Weg. Der lustlose Wurf am Schluss war der Verdienst der Stäfner Abwehr mitsamt Torhüter Luca Frei, der Mitte der ersten Halbzeit für Marco Wyss kam. Frei hielt 40 Prozent der Bälle – eine ausserordentliche Quote.

Doch Torhüter Frei oder auch den zwölffachen Torschützen Matthias Müller herauszustreichen, wäre zu einfach. Der Stäfner Sieg im Cup-Viertelfinal gegen den Titelverteidiger Kriens-Luzern war eine Leistung des Kollektivs. «Sensationell», nannte Trainer Lukas Maag diesen Coup. Es sei alles aufgegangen. Das ist nicht übertrieben. Stäfa war über die gesamte Spielzeit das bessere Team, die Stäfner zeigten mehr von den im Handball wichtigen Tugenden. Sie spielten solidarisch, waren konsequenter und geduldiger. Der schlussendlich deutliche 32:27-Sieg war in dieser Höhe verdient.

Überraschung bahnte sich lange an

Vom eigentlichen Klassenunterschied zwischen dem Spitzenteam der NLB, Handball Stäfa, und dem Spitzenteam der NLA, dem HC Kriens-Luzern, war bereits in der ersten Halbzeit gar nichts zu sehen. Die Stäfner machten ihre Sache mehr als gut. Müller traf schon in den ersten vier Minuten vier Mal. Stäfa war voll dabei. Nach zehn Minuten führte das Heimteam auf dem Frohberg zum ersten Mal mit drei Toren. Luc Honegger, der Rechtshänder auf Rückraumrechts, knallte den Ball unter Zeitdruck ins Lattenkreuz zum 7:4. «Der gute Start war sicher ein Schlüssel zum Erfolg», sagte Trainer Maag.

Stäfa spielte es bis dahin sehr diszipliniert und geduldig im Angriff. Davon kamen sie kurzzeitig ab – und Kriens nutzte das. Dreimal warfen die Stäfner aus nicht ganz so guten Positionen, dreimal war der Krienser Goalie zur Stelle, dreimal ging es schnell. Das Spiel war wieder ausgeglichen. Zweimal hiess der Torschütze Ramon Schlumpf. Der ehemalige Stäfner war der einzige Krienser, der auf sein Niveau kam. Schlumpf verwandelte fünf seiner sechs Würfe. Doch es reichte nicht, denn Stäfa zeigte eine beachtliche Reife. Die Gelb-Schwarzen liessen sich nicht überrollen, sondern fingen sich nach einem Time-out wieder. Und weil Luca Frei einen Penalty von On Langenick hielt und Müller auf der anderen Seite einen solchen verwandelte, ging Stäfa mit einer Führung in die Pause, die sie nicht mehr abgaben. Das NLA-Team von Kriens machte im ersten Spiel nach dem Rücktritt von Andy Schmid ungewohnt viele Fehler in der Offensive. Alleine bis zur Pause waren es fünf technische Fehler. Am Schluss waren es sogar zwölf – die Hälfte davon unterliefen Böhm und Nationalspieler Dimitrij Küttel.

Trainer Maag übrigens prophezeite den Erfolg seines Teams fast schon. «Ich habe vor dem Spiel behauptet, dass wir es in einem Spiel schaffen können. Dass es uns in einer Serie gegen sie nicht reicht, wissen wir auch», erzählt Maag. Doch im Cup reicht eben ein einziger Sieg. Gegen wen die Stäfner im Halbfinal spielen, wird am Freitagmittag ausgelost. Möglich wären die Kadetten Schaffhausen, Wacker Thun oder der Ligakonkurrent RTV Basel.