Neue Analyse zu Referenzzinssatz Gute Nachricht für Mieterinnen und Mieter
Das Ende der Mietzinserhöhungen ist in Sicht: Anders als bisher erwartet wird der für Mietverträge wichtige Referenzzinssatz nicht mehr weiter steigen.
Gute Nachrichten für Mieterinnen und Mieter: Der hypothekarische Referenzzinssatz, der im vergangenen Jahr zweimal nacheinander gestiegen ist, wird im laufenden Jahr nicht mehr weiter ansteigen. Damit sind weitere Mietzinserhöhungen vom Tisch, wie eine aktuelle Analyse der Grossbank UBS zeigt.
Der Referenzzinssatz wird jeweils Anfang März, Juni, September und Dezember durch das Bundesamt für Wohnungswesen mitgeteilt. Er entspricht einem auf 0,25 Prozentpunkte gerundeten Durchschnittszinssatz aller ausstehenden Hypothekarverträge in der Schweiz.
Die letzte Erhöhung erfolgte im Dezember, von 1,5 Prozent auf 1,75 Prozent. Sie ermöglichte es den Vermieterinnen und Vermietern, jene Mieten, die auf einem Referenzzinssatz von 1,5 Prozent beruhen, ab April 2024 um rund 3,2 Prozent zu erhöhen. Dies unter Berücksichtigung der Teuerung und der allgemeinen Kostensteigerungen. Für Mietverhältnisse, die derzeit noch zu einem Referenzzinssatz von 1,25 Prozent laufen, ist gar eine Erhöhung der Miete um bis zu 10 Prozent möglich.
Nach dem ersten Referenzzinsanstieg vom Juni 2023 seien bisher nur 16 Prozent der Mieten erhöht worden, berichten die Ökonomen der UBS. Das liegt daran, dass viele Vermieter in der Vergangenheit nicht alle Referenzzinssatzsenkungen weitergegeben haben. Sie konnten darum die Miete trotz Erhöhung des Referenzzinssatzes nicht erhöhen. Andere Vermieter haben vorerst freiwillig darauf verzichtet, den Zinsanstieg an ihre Mieterinnen und Mieter weiterzugeben.
Zwei weitere Senkungen in Sicht
Wie die UBS feststellt, rücken mit den weltweit sinkenden Inflationsraten nun Leitzinssenkungen durch die Zentralbanken näher. Die längerfristigen Zinsen sinken bereits seit Herbst. Die UBS rechnet für Juni mit einer ersten Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte durch die Nationalbank. Zwei weitere Senkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte dürften im September und Dezember folgen – vorausgesetzt, die Inflation steigt nicht unerwartet wieder an.
Der Durchschnittszinssatz, der dem Referenzzinssatz zugrunde liegt, reagiert träge auf Zinsänderungen. Das liegt daran, dass die Neuabschlüsse im Vergleich zum grossen Bestand an Hypothekarverträgen nur ein geringes Gewicht aufweisen. Es ist deshalb trotz Leitzinssenkungen nicht zu erwarten, dass der Referenzzins im laufenden Jahr sinken wird.
Bis September dürfte er gemäss UBS-Analyse sogar noch leicht ansteigen, ohne allerdings den für einen Anstieg des Referenzzinssatzes relevanten Schwellenwert von 1,875 Prozent zu überschreiten.
Damit dürfte der durch den Referenzzinssatz bedingte Mietzinsanstieg, der viele Haushalte ab April erwartet, vorläufig der Letzte bleiben.
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