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Geldberater zum Hauskauf
Was passiert mit dem Schuldbrief, wenn man die Hypothek amortisiert?

Einfamilienhaeuser und Terassenhaeuser am Dorfrand von Dietlikon.
23.02.2021 
(URS JAUDAS/TAMEDIA AG)
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Ich bin im Besitz zweier Hypotheken-Schuldbriefe. Beide Hypotheken sind voll abbezahlt. Was muss ich mit diesen Dokumenten machen? H.S.

Wenn man hierzulande eine Eigentumswohnung oder ein Haus kauft, müssen die meisten eine Hypothek aufnehmen. Dafür braucht es einen Schuldbrief. Denn dieser dient als Sicherheit für den Gläubiger.

Der Schuldbrief dokumentiert eine persönliche Forderung, welche grundpfändlich sichergestellt ist und für die man als Schuldner mit seinem Vermögen haftet. Errichtet werden können Schuldbriefe als Register-Schuldbrief oder als Papier-Schuldbrief. Beim Papier-Schuldbrief wird neben der Eintragung in das Grundbuch ein verkehrsfähiges Wertpapier ausgestellt.

Schuldbriefe setzen einen öffentlich beurkundeten Pfandvertrag zwischen Gläubiger und Schuldner voraus. Heute werden meist Register-Schuldbriefe erstellt. All diese Dinge interessieren Leute, die eine Immobilie erwerben, meist nur am Rande. Für sie handelt es sich einfach um eine Notwendigkeit im Rahmen der Fremdfinanzierung und auf dem Weg zur eigenen Liegenschaft.

Was geschieht nach der Amortisation?

Anders ist die Situation aber, wenn man als Hausbesitzer seine Hypotheken amortisiert und keine Fremdfinanzierung mehr braucht. Nachdem die Zinsen deutlich gestiegen sind, kann eine vollständige Amortisation für Leute mit viel finanziellen Mitteln sinnvoll sein, zumal sie sich so die Hypothekarzinsen sparen. Zum einen ist es ein gutes Gefühl, wenn man weiss, dass das Haus, das man bewohnt, einem tatsächlich gehört. Viele sprechen vom eigenen Haus – in der Realität gehört dieses oft aber mehrheitlich der finanzierenden Bank, da man hohe Hypotheken aufgenommen hat. Indem man die Hypothek amortisiert und schuldenfrei wird, ist der Hausbesitz nicht mehr eine Illusion, sondern wird Realität.

In diesem Moment stellt sich die Frage, was mit den Schuldbriefen passiert. Wichtig zu wissen ist, dass, wenn man als Schuldner dem Gläubiger die Schuld zurückzahlt, die Schuldbriefforderung nicht automatisch erlischt. Als Schuldner und Grundeigentümer kann man vom Gläubiger die Herausgabe des Papier-Schuldbriefes oder die Übertragung des Register-Schuldbriefes auf den Namen des Grundeigentümers fordern. Nun kann man als Grundeigentümer den Schuldbrief einfach behalten oder den Eintrag im Grundbuch und den Papier-Schuldbrief löschen lassen.

Wenn man den Schuldbrief behält, hat man den Vorteil, dass man ihn später wiederverwenden kann – wenn man vielleicht doch wieder eine Hypothek auf der Liegenschaft aufnehmen möchte. In diesem Fall kann man den Schuldbrief wieder nutzen und muss nicht einen neuen erstellen lassen. Damit spart man sich Gebühren für die Grundbucherrichtung.

Sichere Aufbewahrung im Tresor oder auf der Bank

Bei einem Papier-Schuldbrief muss man sich bewusst sein, dass dieser ein Wertpapier darstellt. Wenn man das Pfandrecht am Grundstück löschen oder ändern möchte, benötigt man den Schuldbrief. Wenn Sie Ihre bestehende Papier-Schuldbriefe in einen Register-Schuldbrief umwandeln, hätten Sie das Problem der Aufbewahrung gelöst.

Falls Sie dies nicht wünschen und ihren Papier-Schuldbrief behalten wollen, sollten Sie diesen sicher aufbewahren – entweder zu Hause in einem Tresor oder noch besser in einem Bankfach. Dieses kostet Sie aber Gebühren. Darum müssen Sie abwägen, ob Sie den Schuldbrief später wieder brauchen, womit die Gebühren gerechtfertigt wären, oder ob Sie sicher keinen Kredit mehr auf Ihr Haus aufnehmen wollen und damit keinen Schuldbrief mehr benötigen.