Der Blick Richtung PekingFür den Nationaltrainer ist bereits vieles klar
Patrick Fischer hat bereits zwei komplett unterschiedliche Olympia-Mannschaften im Kopf. Eine mit und eine ohne NHL-Spieler.
Die Eishockey-Nationalmannschaft hat ihr Heimturnier, die Naturenergie Challenge in Visp, gewonnen, dies dank Siegen gegen Lettland (2:1) und die Slowakei (3:2). Dafür gab es sogar einen kleinen Pokal, den die Mannschaft den Zuschauern in der Lonza-Arena präsentieren konnte. Doch das ist sekundär, für Nationaltrainer Patrick Fischer ging es im Wallis um etwas anderes.
Olympia steht vor der Tür, am 9. Februar wird die Schweiz gegen Russland das Turnier eröffnen, bis zum 19. Januar muss Fischer sein 25-Mann-Kader bekannt geben. Er hat mehr oder weniger bereits zwei ziemlich unterschiedliche Mannschaften im Kopf, die sich nur noch marginal verändern dürften. So viel verriet er am Freitag am Ende des Turniers, Namen nannte er natürlich keine.
Das halbe Aufgebot käme aus Nordamerika
Zweigleisig muss Fischer planen, da immer mehr droht, dass die NHL wegen Corona ihre Spieler nicht nach China entsenden wird und damit auch die AHL-Spieler mit NHL-Vertrag nicht dabei wären. Für die Schweiz hiesse das: kein Roman Josi, Jonas Siegenthaler, Dean Kukan, Janis Moser und Tobias Geisser in der Abwehr, kein Nino Niederreiter, Timo Meier, Pius Suter, Kevin Fiala, Grégory Hofmann, Nico Hischier und Philipp Kurashev im Sturm. Das ist ziemlich genau das halbe Aufgebot.
Fischer verriet indirekt auch, dass er Spieler aus der heimischen Liga nicht für besondere Rollen, sondern grundsätzlich einplant: «Gewisse wären bei beiden Varianten dabei, andere nur bei einer.»
Aus Visp reiste Fischer mit einem guten Gefühl ab, es überwog beim Nationaltrainer der letzte Eindruck. Das Spiel gegen Lettland am Donnerstag hatte auch ihn nicht wirklich erwärmen können, und auch gegen die Slowakei kam sein Team erst nach einem mässigen Startdrittel in Fahrt. Dann aber umso mehr. «21:3 Schüsse, 8:0 Topchancen, die Slowaken, ein starkes Team, hatten im Mitteldrittel keine Chance. Da spielten wir endlich so, wie ich mir das vorstelle», freute sich Fischer.
Was er sich vorstellt und beim ersten Testturnier, im November beim Deutschland-Cup, noch zu wenig sah: «Intensität, Hartnäckigkeit, hartes Forechecking inklusive Checks.» Es gab Linien, die das besser umsetzten, Fischer sprach von «Verlierern und Gewinnern», die es in solchen Fällen immer gebe.
Zu den Gewinnern dürfte das Sturmtrio um Center Gaëtan Haas gehören. Dass Biels Stürmer sowieso ein Peking-Kandidat war, ob mit oder ohne NHL-Spieler, erstaunt nicht. Aber neben ihm blühte Doppeltorschütze Denis Hollenstein auf, die Aktien des ZSC-Stürmers für China sind gestiegen. Und wenn Fischer betonte, trotz Testspiel-Status «sehr viel» aus Visp mitzunehmen, könnte auch der dritte Stürmer der Haas-Linie einen kleinen Schritt Richtung Peking gemacht haben: Das wäre Vincent Praplan, und weil der SCB-Stürmer in Bern alles andere als eine optimale Saison spielt, wäre das eine grosse Überraschung.
«Mein Hockeyherz hofft auf Olympia mit der NHL. Für die Qualität des Turniers, aber auch für uns, damit wir mit unseren Topspielern antreten könnten.»
Sollten die NHL-Spieler indes dabei sein, können solche Gedankenspielereien getrost wieder vergessen werden. Dann würden nämlich in der Stammformation mit 12 Stürmern bei 7 NHL-Angreifern nur noch fünf Plätze offenbleiben. Fünf? Haas, Corvi, Hollenstein, Moser, Ambühl, Andrighetto, Rod, Vermin, Scherwey, Malgin, Bertschy – und diese Liste ist nicht mal vollständig. Da hätte Fischer die Qual der Wahl.
Was hätte der Nationaltrainer eigentlich lieber? Olympia mit oder ohne NHL-Spieler? Sein Eishockey-Herz, so Fischer, sage klar: «Mit. Für die Qualität des Turniers, aber auch für uns, damit wir mit unseren Topspielern antreten könnten.»
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