3:2 gegen die SlowakeiDenis Hollenstein führt die Schweiz zum Turniersieg
Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft steigert sich am Turnier in Visp und gewinnt auch das zweite Spiel.
Die Nationaltrainer der europäischen Olympia-Teilnehmer nächsten Februar dürften in diesen Tagen mindestens so sehr mit den Gedanken beim eigenen Team gewesen sein, wie auch bei den Ereignissen in Nordamerika. Die Frage, die darum am Freitag in Visp sowohl Patrick Fischer als auch Craig Ramsay, Slowakeis kanadischen Teamchef, beschäftigte: Kommen die NHL-Spieler nach Peking oder sagen sie ab?
Erst am 10. Januar läuft die offizielle Deadline der NHL für das Veto einer Teilnahme in China ab. An diesem Freitag kamen aber einmal mehr keine guten Zeichen aus Übersee. Zwölf NHL-Teams sind mittlerweile von Covid-Fällen betroffen, mit den Calgary Flames, Florida Panthers und der Colorado Avalanche wurden zudem gleich drei Teams bis und mit Weihnachtspause wegen zu vielen erkrankten Spielern gänzlich aus dem Spielbetrieb genommen.
Kommt also schon bald das Nein der NHL? Es würde immer weniger überraschen. Für die Schweiz würde dies bedeuten, dass Fischer ein komplettes Team aus der heimischen Liga für Olympia aufbieten würde. Was wiederum das Turnier in Visp aufwerten würde, da bei der Schweiz ohne «Nordamerikaner» weitere, bis zu fünf Verteidiger- und mindestens sieben Stürmer-Plätze für Olymia frei würden. Ähnliches gilt für Ramsay und der Slowakei.
Ein intensiveres Spiel als gegen Lettland
Ob das der Grund war, dass die Partie am Freitag eine ganz andere Geschichte schrieb als jene Tags zuvor? Da gewann die Schweiz gegen Lettland in einem eher harmlosen Spiel 2:1. Dass es hier wirklich darum gehen würde, sich für eine Olympia-Selektion aufzudrängen, war nicht immer ersichtlich.
Nicht aber am Freitag. Da war mehr Zunder drin, das Spiel intensiver, die Slowakei auch ein besserer, physisch intensiver agierender Gegner als Lettland. Spätestens im Mitteldrittel war auch Gift im Spiel. Es gab beidseits harte, vereinzelt gar fragwürdige Checks. Spieler gerieten aneinander, Cross Check hin, Cross Check zurück. Mit 2587 waren auch etwas mehr Zuschauer in der Lonza Arena, entsprechend stimmungsvoller die Ambiance.
Die Schweizer Fans mussten sich gedulden und zusehen, dass der Slowakei zwar ein glückliches Tor gelang (Damian Riat lenkte den Puck ins eigene Tor), aber dennoch verdient mit 1:0 nach dem Startdrittel führte. Die Schweizer Reaktion blieb aus, im teilweise gehässigen Mitteldrittel war Fischers Team deutlich spielbestimmend (21:3 Schüsse), in der Offensive ragte das Duo Haas/Hollenstein heraus, es war auch für den Ausgleich besorgt.
Hollenstein erzielte im Powerplay im Schlussdrittel auch das 2:1. Der ZSC-Stürmer, dem es zuletzt in Zürich nicht nach Wunsch lief, war ein genereller Aktivposten, gehörte auch im physischen Bereich zu den auffälligsten Schweizern. Wenn einer in Visp seine Karten für Peking verbessern konnte, dann Hollenstein.
Weil auch Simon LeCoultre einen Puck ins eigene Tor lenkte, reichte die 2:1-Führung diesmal nicht. Die Schweiz holte sich den Turniersieg in Visp dennoch: Ein spätes Kontertor, vollendet durch Killian Mottet zum 3:2, sorgte für die Entscheidung. Die Olympia-Hauptprobe, so denn man den 3-Länder-Wettkampf im Wallis so bezeichnen kann, ist Fischer also gelungen.
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