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Heute vor 50 Jahren
Freiwillige in brennendem Haus und Propaganda in Schulen

Aus dem Archiv der «Zürichsee-Zeitung».
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Gross war der Schrecken in Wädenswil, als an einem Freitagabend Rauch aus einem dreistöckigen Doppelhaus quoll. Als dann vom dritten Stock auch noch Hilfe- und Fürioschreie von drei Männern ertönten, schritten einige Bürger beherzt ein und versuchten, die Eingeschlossenen mit einer Leiter zu befreien, die leider zu kurz war. Zur grossen Erleichterung erschien kurz darauf die Wädenswiler Feuerwehr, welche die scheinbar Eingeschlossenen retten konnte. Sie waren Teil der spektakulären Übung, die heute wohl unwahrscheinlich wäre. Bei der unangekündigten Übung wurde auch erstmals ein neues Staublöschfahrzeug eingesetzt, mit dessen Seilwinde es sogar gelang, eine Mauer des brennenden Hauses einzureissen, wie im linksufrigen «Allgemeinen Anzeiger vom Zürichsee» stolz berichtet wurde. Der damalige Statthalter sprach sogar von der «attraktivsten Übung seiner Amtszeit».

Als der Schulbeginn in der Schweiz vereinheitlicht werden sollte, stimmte das Zürcher Stimmvolk zwar knapp für eine Verlegung des Schulbeginns vom Frühling in den Herbst. Mit einer Initiative für den Frühlings-Schulbeginn, die von einer Zweidrittelmehrheit angenommen wurde, ruderte man ein Jahr später aber bereits zurück. Auch das Lehrpersonal kämpfte teilweise hart gegen die Umstellung. Dies prangerte Kantonsrat Erich Schmid aus Meilen in der rechtsufrigen «Zürichsee-Zeitung» an. Er kritisierte in einem Gastbeitrag, dass Flugblätter mit falschen Behauptungen an Schülerinnen und Schüler verteilt würden. Die anonymen Verfasser behaupteten, dass mit einem Schulbeginn im Spätsommer die diversen Sommerlager, die sich unter den Schülerinnen und Schülern grosser Beliebtheit erfreuten, nicht mehr stattfinden könnten. Es sollte noch bis 1985 dauern, bis der Schulbeginn schweizweit im Spätsommer eingeführt wurde.