LiveHitzesommer im TickerNeuer Regenrekord in Luzern | Höchste je gemessene Regenmenge der Alpennordseite im Toggenburg
Weite Teile Europas leiden unter einer Hitzewelle und unter Trockenheit. Wir berichten laufend.
Das Wichtigste in Kürze
Nach Hitzewellen im Juli ist es im August etwas kühler, vor allem im Norden.
Der Juli 2022 war einer der heissesten seit Messbeginn.
Es wurden historische Wassertiefststände erreicht.
In der Ost- und Zentralschweiz hat es nun aber stark geregnet. Vereinzelt treten Flüsse über die Ufer.
Nach Wochen der Dürre und schwerer Waldbrände werden auch Teile Europas von gefährlichen Stürmen und Gewittern heimgesucht.
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Unwetterwarnung für Frankreichs Süden
Nach heissen Tagen müssen sich die Menschen an der französischen Mittelmeerküste auf teils heftige Sommergewitter einstellen. Der nationale Wetterdienst gab am Dienstagnachmittag eine Unwetterwarnung für acht südliche Gebiete heraus. Dort drohten Hagel, stürmische Winde und heftiger Niederschlag.
Für die Départements Gard und Hérault galt die hohe Warnstufe Orange auch wegen Überschwemmungsgefahr. Die örtlichen Behörden rieten dazu, das Haus möglichst wenig zu verlassen. Wie die Präfektur Gard mitteilte, wurden Menschen, die im Ferienmonat August etwa in Zelten draussen nächtigten, sicherheitshalber in Auffangzentren gebracht. Die Präfektur Hérault warnte die Anwohnerinnen und Anwohner besonders vor überirdisch ablaufendem Wasser. Denn die Böden seien sehr trocken und könnten daher weniger Regen aufnehmen.
Auch andere Landesteile waren von Regen betroffen. In Paris überschwemmte heftiger Niederschlag am frühen Abend die Métro-Station Balard teilweise, wie der Sender France Info berichtete. Laut der Betreibergesellschaft RATP wurde die Métro-Station Alma Marceau wegen Überschwemmung geschlossen.
Neue Waldbrände in Italien, Sizilien und Portugal
Einheiten der italienischen Feuerwehr sind seit Montagabend wegen eines Waldbrandes westlich der Adria-Urlauberhochburg Rimini im Einsatz. Das Feuer brach in einem Wandergebiet in der Gemeinde Civitella di Romagna aus, wie die Feuerwehr am Dienstag mitteilte. Die Einsatzkräfte brachten demnach zehn Menschen vor den Flammen in Sicherheit. Auf einem Video war dichter Rauch zu sehen, der über dem hügeligen Gebiet lag. Starker Wind fachte die Feuer immer wieder an, wie es weiter hiess.
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Auf Sizilien kämpften die Feuerwehrleute am Dienstag in der Küstengemeinde Trabia, östlich von Palermo, gegen einen Buschbrand. Laut Medienberichten gefährdeten die Flammen auch Wohnhäuser, aus denen Menschen in Sicherheit gebracht wurden, weil darin Gasflaschen waren, die bei einer Explosion gewaltigen Schaden hätten anrichten können. Die Feuerwehr bekämpfte die Brände demnach auch aus der Luft, weil das Gebiet teils schwer zugänglich war.
Wald- und Buschbrände werden durch Trockenheit begünstigt und oft auf fahrlässiges Verhalten von Menschen oder Brandstiftung zurückgeführt. Hinter der Dürre in Italien in diesem Jahr vermuten Expertenteams die Folgen des Klimawandels. Laut Daten des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (Effis) brannten in diesem Jahr bislang (Stand 13. August) schon rund 420 Quadratkilometer in Italien. Das ist damit mehr als durchschnittlich zu diesem Zeitpunkt in den vorangegangenen 15 Jahren. Effis berücksichtigt in dieser Berechnung nur von Feuern betroffene Flächen, die 30 Hektar oder mehr betragen.
Waldbrand in Naturpark flammt wieder auf
Der verheerende Waldbrand im Naturpark Serra da Estrela in Zentralportugal ist wieder aufgeflammt. Nachdem das Feuer am Wochenende unter Kontrolle gebracht worden war, sei es am Montagnachmittag erneut ausgebrochen und durch «starken Wind» angefacht worden, erklärte der Leiter des Zivilschutzes, André Fernandes, am Montagabend. Mehrere Dörfer seien vorsorglich evakuiert worden.
Nach Angaben des Zivilschutzes waren am Dienstagmorgen mehr als 1000 Feuerwehrleute wegen des Waldbrandes im Einsatz. Das Feuer war am 6. August in der Nähe der Stadt Covilha nahe des Naturparks Serra da Estrela ausgebrochen. Nach Angaben der Behörden zerstörte es bislang rund 15.000 Hektar Land in dem einzigartigen Waldgebiet, das von der UNESCO als Geopark anerkannt ist und im Herzen der rund 2.000 Meter hohen Bergkette Serra da Estrela liegt.
Der Waldbrand ist bereits der grösste dieses Sommers in Portugal. Das südeuropäische Land verzeichnete den heissesten Juli seit fast einem Jahrhundert, Waldbrände haben dort in diesem Jahr bereits rund 80'000 Hektar Land verwüstet.

Zwischenhoch am Dienstag
Am Dienstag gibt es einen weiteren Sommertag mit rund 30 Grad, wie MeteoNews meldet. Ab Mittwoch soll es dann verbreitet Regen geben.
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Wie MeteoNews mitteilt, war die erste Augusthälfte deutlich wärmer als im langjährigen Schnitt. Über die ganze Schweiz gemittelt beträgt die Abweichung 2,5 Grad. Mit vielerorts über 3 Grad sei die Abweichung in der Westschweiz und im Wallis am grössten.
Der bisherige August war dabei nicht nur zu warm, sondern auch vielerorts massiv zu trocken und zu sonnig. Bemerkenswert sei vor allem die sehr grosse Anzahl Tage mit Temperaturen von 30 Grad und mehr in der Westschweiz, der Nordwestschweiz, im Wallis und im Tessin. In diesen Regionen konnten bisher bis zu 11 Hitzetage verzeichnet werden.

Die erste Augusthälfte brachte vielerorts zudem nur sehr wenig Niederschlag. Schweizweit fiel gegenüber dem langjährigen Mittel weniger als ein Drittel der gewöhnlichen Regensumme.
Nun ändert sich die Wetterlage. Eine umfangreiche Tiefdruckzone über dem nahen Atlantik und den Britischen Inseln stehe vor den Türen Mitteleuropas, wie MeteoSchweiz schreibt. Diese werde «uns in den kommenden Tagen mit langersehntem Regen verwöhnen».
Mehrere Gewitterzellen zogen über die Schweiz
Am Montag wüteten teils heftige Gewitter über der Schweiz. Erste Gewitterzellen zogen am frühen Nachmittag über den Jura in Richtung Basel. Unwettermässig traf es vor allem die Voralpen und Berggebiete.
Am frühen Abend verlagerten sich die Unwetter über die Voralpen. Wie Meteonews berichtete, lösten sich die Gewitter bis 20 Uhr weitgehend auf. Ab 22 Uhr war es dann schweizweit fast überall trocken, nur um St. Moritz wurden weitere Niederschläge erwartet.
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Flächendeckender Regen blieb gemäss MeteoNews aber aus, nennenswerte Mengen gab es entlang des Juras und den östlichen Voralpen.
Anhaltende Trockenheit
Die Regenfälle in den folgenden Tagen könnten auch die angespannte Lage wegen der Trockenheit in der Schweiz etwas entspannen. SRF Meteo rechnet damit, dass ab Mittwoch bis Samstag in der ganzen Schweiz etwas Regen fallen wird. Das reiche aber noch nicht um aufzuatmen, lindere aber die bislang anhaltende Situation, erklärt der Wetterdienst auf Twitter.
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Vier Schweizer Seen mit historisch tiefen Wasserständen
Die Wasserstände im Boden-, Walen-, Vierwaldstätter- und Luganersee sind auf einem historischen Tiefpunkt. In den Flüssen herrscht Niedrigwasser, wie es nur alle zwei bis zwanzig Jahre vorkommt. Durch die Trockenheit ist auch der Grundwasserstand tief.
Von den Schweizer Seen haben nur der Thunersee und die Seen am Jurarand durchschnittliche Wasserstände, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Neben den historischen Tiefständen der vier Seen in der Ost-, Zentral- und Südschweiz weisen die restlichen Seen unterdurchschnittliche Pegelstände aus.
In den kleineren und mittelgrossen Flüssen der Schweiz herrscht besonders im Mittelland und im Südtessin eine Niedrigwassersituation, die statistisch gesehen nur alle zwei bis sogar zwanzig Jahre vorkommt. Rhein und Reuss führen so wenig Wasser, dass die Werte zu den tiefsten bisher in den Sommermonaten gemessenen gehören. Aare und Limmat weisen tiefe Pegelstände auf, wie sie nur alle zwei bis fünf Jahre zu beobachten sind.
In den Alpen fliesst wegen des heissen Wetters viel Schmelzwasser von den Gletschern ab. Diese intensive Gletscherschmelze dürfte gemäss den hydrologischen Daten des Bafu weiterhin anhalten.
Regen hilft wenig
Entspannung ist nicht in Sicht: Trotz der für die Wochenmitte prognostizierten Regenfälle bleibt die Niedrigwasserlage in den grösseren Flüssen und Seen bestehen. Die Regenmenge reicht nicht für einen Anstieg des Wasserstands.

Höhere Abflüsse wird es dank des Regens gemäss Bafu auf der Alpensüdseite und am Alpenhauptkamm geben. Das führt auf der Alpennordseite zu einer vorübergehenden Milderung der Niedrigwassersituation, aber lediglich in Bächen und kleineren Flüssen.
Die Trockenheit der letzten Monate hat zudem Folgen für das Grundwasser. Nach Bafu-Angaben liegen die Grundwasserstände verbreitet tief. Die Quellabflüsse sind uneinheitlich. Das erwartete Regenwetter könnte lokal und vereinzelt beim Quellwasser zu einem Anstieg führen.
Der langersehnte Regen kommt in die Schweiz
In dieser Woche wird es hierzulande (endlich) wieder einmal regnen. Am Montagvormittag scheint noch die Sonne. Doch dann folgen am Nachmittag und gegen Abend die langersehnten Regengüsse und sogar Gewitter, wie SRF Meteo in einem Tweet ankündigt. Bereits in der Nacht auf Montag hat es stellenweise schon geregnet.
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Auch Meteonews kündigt Regen an.
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Dass die Nässe bitter nötig, ist, wissen nicht nur die Bäuerinnen und Bauern, sondern zeigen auch Bilder zum Vergleichen aus dem Maggia-Delta im Tessin.
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Am Dienstag ist es noch einmal heiss und schön, wie die Wetterabteilung von SRF Meteo auf der SRF-Homepage prophezeit. Aber ab Mittwoch kommt es bis zum Samstag immer wieder zu Regengüssen, aber auch zu Gewittern, die recht heftig werden können.
1500 Menschen wegen Waldbrandes in Spanien evakuiert
Etwa 1500 Bewohner mehrerer Ortschaften im Nordosten Spaniens haben ihre Häuser wegen eines ausser Kontrolle geratenen Waldbrandes teils fluchtartig verlassen müssen.
Die Flammen in der Region um den Ort Añón de Moncayo etwa 70 Kilometer westlich der Grossstadt Saragossa würden von starken Windböen immer wieder angefacht, sagte ein Feuerwehrmann im staatlichen spanischen Fernsehsender RTVE am Sonntag. Zudem ändere sich die Windrichtung dauernd. Die Lage sei kritisch.
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Im Fernsehen war zu sehen, wie Bewohner der Region schon eingehüllt in beissenden Rauch mit Gartenschläuchen und Wassereimern versuchten, die Flammen an den Rändern der Dörfer aufzuhalten. Sie wurden von 300 professionellen Brandbekämpfern unterstützt. Auch weiter südlich in Jumilla bei Murcia bekämpfte die Feuerwehr bei starkem Wind einen Waldbrand, der durch einen Blitz ausgelöst worden sein soll.
Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre und grosser Hitze, die Experten auf den Klimawandel zurückführen, sowie sehr trockener Luft kommt es immer wieder zu Waldbränden. 2022 ist für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen.

Seit Jahresbeginn wurden nach Messungen des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus bei fast 388 Waldbränden schon mehr als 260'000 Hektar zerstört. Diese 2600 Quadratkilometer entsprechen der Fläche des Saarlandes.
Im Tessin fällt die Temperatur nach längerem erstmals unter 30 Grad
Aufatmen in Stabio im Südtessin: Das Thermometer fiel am Freitag unter 30 Grad, nämlich auf exakt 29,0 Grad. Und dies erstmals wieder nach 38 Tagen. Das entspricht einem Schweizer Rekord, wie SRF Meteo twitterte.
Die höchste Temperatur in der Schweiz wurde demnach am Freitag in der Walliser Kantonshauptstadt Sitten gemessen: 32,8 Grad.
Riesiger Waldbrand bei Bordeaux breitet sich nicht weiter aus
Im Kampf gegen den riesigen Waldbrand bei Bordeaux im Südwesten Frankreichs hat die Feuerwehr am Freitag einen ersten Erfolg vermeldet. Das Feuer habe sich zuletzt nicht mehr stark ausgebreitet, sagte der Verwaltungschef von Arcachon, Ronan Léaustic. Bei Temperaturen bis 37 Grad und anhaltender Trockenheit sei aber weiter «äusserste Wachsamkeit» geboten. Auch in Portugal kämpften immer noch mehr als 1500 Feuerwehrleute gegen Waldbrände im Naturpark Serra da Estrela.
Die 40 Kilometer lange Feuerfront in den Départements Gironde und Landes an der französischen Atlantikküste hat seit Dienstag schon 7400 Hektar Pinienwald zerstört. 10.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, einige von ihnen bereits zum zweiten Mal. Bei dem Feuer handelt es sich um einen wieder aufgeflammten Brand, der bereits Mitte Juli gewütet hatte. Von Donnerstag auf Freitag gab es aber keine weiteren Evakuierungen, wie Léaustic sagte.
Die 1100 Einsatzkräfte aus Frankreich wurden am Freitag nach Angaben der Behörden «seit dem Morgengrauen» von mehr als 360 Feuerwehrleuten aus anderen europäischen Ländern unterstützt. Am Donnerstagabend trafen nach Angaben der französischen Behörden 65 Feuerwehrleute aus Deutschland mit 24 Fahrzeugen in dem Waldbrandgebiet ein. Weitere Unterstützung kam aus Rumänien, Polen und Österreich. Griechenland und Italien helfen mit Löschflugzeugen aus.
Deutschland und weitere Länder unterstützen Frankreich im Kampf gegen Waldbrände
Mit Hilfe aus sechs europäischen Ländern will Frankreich mehrere Waldbrände unter Kontrolle bekommen, die vor allem im Südwesten des Landes wüten. Deutschland, Griechenland, Polen, Rumänien, Schweden und Österreich hätten ihre Unterstützung zugesagt, erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag und lobte die «europäische Solidarität». Am Abend kamen die ersten 65 Feuerwehrleute aus Deutschland im Grossraum Bordeaux an.
In mehreren Regionen Frankreichs wüten derzeit massive Brände. Am stärksten betroffen ist das Département Gironde im Südwesten des Landes. Dort zerstörten die Flammen bei Bordeaux seit Dienstag 7400 Hektar Wald, 10.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, einige von ihnen bereits zum zweiten Mal. Bei dem Feuer handelt es sich um einen wieder aufgeflammten Brand, der bereits Mitte Juli gewütet hatte.

Mehrere der evakuierten Bewohner hinterliessen auf weissen Bettlaken an ihren Häusern Botschaften für die Einsatzkräfte: «Danke an die Feuerwehr», war dort unter anderem zu lesen. «Man hat den Eindruck, man ist in Kalifornien, es ist gigantisch», sagte Feuerwehrmann Rémy Lahlay, der seit 22 Jahren Brände löscht. «Wir werden von den Ereignissen überrollt. Auf so etwas kann man sich nicht vorbereiten.»
Mehr als tausend Feuerwehrleute sind allein in der Gironde im Einsatz, landesweit sind es laut Macron mehr als 10.000. Premierministerin Elisabeth Borne und Innenminister Gérald Darmanin waren am Donnerstag in dem Département, um sich ein Bild der Lage zu machen. Darmanin hatte am Mittwoch erklärt, es bestehe der Verdacht, dass die Feuer auf Brandstiftung zurückgingen.
Auch in anderen Regionen Frankreichs lodern Waldbrände. Einer der beiden Brände, die seit Dienstag mehr als 460 Hektar Wald im Süden des ostfranzösischen Départements Jura zerstört haben, war auch am Donnerstag noch aktiv.
Waldbrände zerstören in Portugal 3000 Hektar Vegetation
In einem Naturpark in Portugal sind bei Waldbränden mindestens 3000 Hektar Vegetation in Flammen aufgegangen. Ersten Angaben örtlicher Behörden zufolge wurden vier Feuerwehrleute beim Einsatz in der im Zentrum des Landes gelegenen Serra da Estrela verletzt. Mehrere Ortschaften sind von den Flammen bedroht.
Der Brand war am Samstag in der Gemeinde Covilha ausgebrochen. Er schien Anfang der Woche zunächst unter Kontrolle – flammte dann aber am Dienstagnachmittag erneut auf. Etwa 1000 Feuerwehrleute sind gegen die Flammen im Einsatz.
Der Naturpark Serra da Estrela liegt im höchstgelegenen Gebiet des portugiesischen Festlands, die höchsten Gipfel erreichen fast 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Umweltschutzorganisation Quercus befürchtet durch die Brände einen erheblichen Verlust an Biodiversität.
Portugal leidet in diesem Jahr unter aussergewöhnlicher Trockenheit. Das nationale meteorologische Institut registrierte den heissesten Juli seit über 100 Jahren. 70.000 Hektar Vegetation gingen nach Zahlen des Naturschutzinstituts ICNF seit Jahresbeginn in Flammen auf.
Armeehelikopter bringen Wasser auf Freiburger Alpen
Armeehelikopter transportieren in diesen Tagen Wasser auf Freiburger Alpen, die noch nie eine solche Hilfe benötigten. Das sagte der Direktor der Freiburgischen Landwirtschaftskammer am Mittwoch an einem Medientermin zum Einsatz der Armee im Kanton.
Frédéric Ménétrey sprach am Anlass in Broc FR von einer extremen Situation. «Wenn es nicht bald regnet, werden wir bald erste Alpabzüge sehen», sagte Ménétrey weiter.

Seit dem 4. August steht die Schweizer Armee im Kanton Freiburg im Einsatz, um gewisse Alpwirtschaftsbetriebe mit Wasser zu versorgen. Er wisse, sagte der Kommandant der Territorialdivision 1, Mathias Tüscher, dass der Kanton Freiburg bereits ein Gesuch um Verlängerung der Hilfe vorbereite.
Ursprünglich wollte die Armee in diesem Kanton bis Mitte August fliegen. Nun könnte sie im Kanton bis Ende August im Einsatz stehen. Mit drei Superpumas hilft sie auf Alpen, die nicht per Strasse erreichbar sind. Schon 2003, 2015 und 2018 hatten Helikopter Freiburger Alpwirtschaftsbetriebe mit Wasser versorgt.

Die Armeehelis werden sehr geschätzt, denn sie transportieren auf einmal anderthalb Tonnen Wasser – drei- bis fünfmal mehr als ein ziviler Helikopter. Die Armee hilft allerdings nur, wenn das nicht auch zivile Dienstleister tun können.
Noch nicht allzu dramatisch schätzte am Mittwoch der Käser Jacques Ruffieux auf der Alp Tissiniva auf 1632 Metern über Meer die Lage ein. Diese liegt oberhalb von Charmey FR. Er gehe davon aus, dass er mit der Hilfe der Armee noch eine weitere Woche ohne Regen auskomme. Nach den schwachen Regenfällen von vergangener Woche habe er beschlossen, um Hilfe nachzusuchen.
Die Schweizer Armee hat in diesem Sommer auch schon im Kanton Obwalden Alpwirtschaftsbetriebe mit Wasser versorgt.

Waldbrand in Frankreich flammt wieder auf und breitet sich rasend schnell aus
Bei Bordeaux im Südwesten Frankreichs ist einer der grossen Waldbrände wieder aufgeflammt. Das Feuer bei Landiras breitet sich rasend schnell aus und hat seit Dienstagnachmittag schon 6000 Hektar Wald zerstört, wie die Behörden des Départements Gironde am Mittwoch mitteilten. Rund 6000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, im Ort Belin-Béliet wurden 16 Häuser beschädigt oder zerstört. Die Autobahn A63 von Bordeaux nach Bayonne wurde gesperrt.
In der Gironde hatten ab Mitte Juli zwei riesige Waldbrände gewütet, einer in Landiras südlich von Bordeaux und ein weiterer in Teste-de-Buch bei Arcachon an der Atlantikküste. Die beiden Brände zerstörten 20'800 Hektar Wald. Mehr als 36'000 Menschen mussten vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden, unter ihnen 6000 Touristen, die auf später durch das Feuer zerstörten Campingplätzen an der berühmten Düne von Pilat ihren Urlaub verbrachten.

Das Feuer bei Arcachon wurde Ende Juli gelöscht. Das Feuer bei Landiras konnte zwar unter Kontrolle gebracht, aber nie vollständig gelöscht werden. Brandherde im Boden flammten nun wieder auf.
Das Feuer sei «sehr heftig» und habe sich schon bis ins Département Landes weiter südlich ausgebreitet, teilte die Präfektur der Gironde mit. In den Gemeinden Saint-Magne, Belin-Béliet und Hostens, die alle drei mitten im Wald liegen, mussten schon in der Nacht 3600 Menschen ihre Häuser verlassen. Von einer weiteren Evakuierungsaktion am Mittwoch waren 2000 Menschen betroffen. Im benachbarten Département Landes mussten mehr als 200 Menschen ihre Häuser verlassen.
Rund 500 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen zu löschen. Guespereau sagte, wegen der Hitze, der Trockheit und der geringen Luftfeuchtigkeit seien die Wetterbedingungen «sehr ungünstig». Das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Feuers sei «sehr hoch».
Juli 2022 war Spaniens heissester Monat bislang
Der diesjährige Juli ist in Spanien der heisseste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961 gewesen. Mit einer Durchschnittstemperatur von 25,6 Grad habe er den Juli 2015 (als Rekordmonat zuvor) um 0,2 Grad Celsius übertroffen, teilte der Meteorologische Dienst Aemet am Montag mit. Zudem liege dieser Wert 2,7 Grad über dem langjährigen Mittel für den Sommermonat Juli. Auf Platz drei folge nun der August 2003 mit 24,9 Grad, hiess es.
Zum Hitzerekord sagte Aemet-Sprecher Rubén del Campo: «Wir haben im Juli praktisch den ganzen Monat lang eine sehr warme Luftmasse über unserem Land gehabt.» Die Hitzewelle zwischen dem 9. und 26. Juli sei von «einer noch wärmeren Luftmasse aus dem Norden Afrikas zusätzlich genährt» worden, erklärte er. Diese Hitzewelle, die das Festland und die Balearen heimgesucht habe, sei mit einer Dauer von 18 Tagen die zweitlängste seit Beginn der Erfassungen gewesen.
Im Zusammenspiel mit einer bereits seit Monaten andauernden Dürre und starken Winden hatte die Hitze laut Aemet im Juli die Ausbreitung zahlreicher Brände begünstigt.
2022 ist für Spanien bereits jetzt das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. In den ersten sieben Monaten zerstörten die Flammen mehr als 2000 Quadratkilometer – das entspricht in etwa der Grösse der Kanareninsel Teneriffa beziehungsweise ist eine Fläche doppelt so gross wie die Ostsee-Insel Rügen.
Vielerorts brennt es in Spanien dieser Tage weiter, die Situation ist aber entspannter als im Juli.
Schweizer Mittelland ähnelt immer mehr der Toskana
Die Klimaerwärmung hat in der Schweiz die Landschaft in den letzten 20 Jahren sichtbar verändert. Im Mittelland ähnelt das Landschaftsbild nach Ansicht der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz immer mehr der mittelitalienischen Toskana.
Grund seien die «Klimaerhitzung» respektive die zunehmend lang andauernden Hitze- und Trockenheitsperioden, teilte die Stiftung am Montag mit.
Die Dominanz des Grüns im Sommer schwinde mehr und mehr, hiess es in der Mitteilung. Dagegen würden helle Farbtöne in Gelb und Braun stärker hervortreten. Auffällig seien goldgelbe Stoppelfelder und gelbbraune abgemähte Wiesen und Brachstreifen. Wiesenblumen seien rasch verblüht und die Krautpflanzen welkten schnell. Gelb sei auch überaus früh an den verfärbten Blättern der Laubbäume der Wälder zu erkennen. Dies alles ähnle dem Bild der trockenen Tallandschaften der Toskana.

Im Alpenraum sei zudem mit dem Gletscherschwund bei gleichzeitiger Trockenheit eine zunehmende «Mineralisierung» festzustellen. Die freigelegten Moränen begrünten sich nur langsam, da Wasser fehle. Bergbäche und Wasserfälle aus nicht-glazialen Einzugsgebieten würden zu Rinnsalen. Diese Situation kenne man aus den piemontesischen und ligurischen Alpen.
Hunderte Menschen aus Death Valley evakuiert
Nach den Überschwemmungen im Death Valley in Kalifornien, dem trockensten Ort der USA, haben Rettungskräfte hunderte festsitzende Menschen evakuiert. «Durch die harte Arbeit der Strassenarbeiter konnten Besucher, die zuvor nicht in der Lage waren, die Hotels in der Umgebung zu verlassen, nun vorsichtig mit Polizeibegleitung hinausfahren», teilte der Nationalpark im Westen der USA am Samstag auf seiner Webseite mit.
Der Park werde auch aus der Luft abgesucht, um sicher zu gehen, dass es in abgelegenen Gebieten keine gestrandeten Fahrzeuge mehr gebe, hiess es dort weiter. «Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Berichte über gestrandete Besucher auf den Parkstrassen und keine Berichte über Verletzungen.»
Mehr dazu lesen Sie im Ticker-Eintrag von 16:03 Uhr.
Kühl im Norden, heiss im Tessin
Nach der dritten Hitzewelle des Sommers hat eine Kaltfront am Samstag in weiten Teilen der Schweiz für eine markante Abkühlung gesorgt. Im Tessin aber blieb es weiter heiss: In Biasca etwa wurden am Nachmittag 37 Grad gemessen.
Nördlich der Alpen dagegen war es geradezu kühl. Für Basel vermeldete Meteoschweiz Mitte Nachmittag 20,9 Grad. An vielen Orten lagen die Temperaturen um die 20 Grad. Dank der Kaltfront würden die aktuellen Temperaturen in der Nordschweiz eher an einen durchschnittlichen Septembertag erinnern, schrieb SRF Meteo.
Zuvor hatten teilweise schon Gewitter am Freitag und in der Nacht auf Samstag für Abkühlung gesorgt. In Biasca im Tessin kam es zu einem regelrechten Temperatursturz: In weniger als zwei Stunden sank die Temperatur von knapp 36 auf unter 22 Grad.
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Die Gewitter brachten in kurzer Zeit grosse Regenmengen, teilweise Hagel und Sturmböen über weite Teile des Mittellandes. Betroffen waren aber auch die Ostschweiz, der Jurasüdfuss und das Tessin. Über grössere Schäden war nichts bekannt.
Sturzfluten im Death Valley: Hunderte sitzen fest
Im US-Nationalpark Death Valley haben heftige Regenfälle Sturzfluten ausgelöst. Etwa 60 Autos seien unter Schlamm und Geröll begraben worden, berichtet die Nachrichtenagentur DPA. Etwa 500 Besucher und 500 Angestellte seien am Freitag im Park festgesessen. Angaben über Verletzte gab es zunächst keine.

Im Nationalpark fielen dem Bericht zufolge etwa 75 Prozent des Regens, der üblicherweise in einem ganzen Jahr fällt – und mehr als für den gesamten August jemals verzeichnet wurde. Der Park befindet sich in Kalifornien an der Grenze zum Staat Nevada.

«Ganze Bäume und Felsbrocken wurden fortgespült», zitiert die DPA einen Fotografen eines Unternehmens für Abenteuerreisen. Der Regen habe am Freitag gegen 2 Uhr in der Nacht begonnen, so der Augenzeuge. Auf dem Weg aus dem Park habe er mindestens zwei Dutzend Autos gesehen, die im Geröll feststeckten. Zudem seien metergrosse Felsbrocken auf Strassen gelegen.
Heftige Unwetter und Murenabgänge in Südtirol und Trentino
Heftige Unwetter und Murenabgänge haben Südtirol und das Trentino heimgesucht. Die Feuerwehren in den norditalienischen Ferienregionen waren zu Beginn des Wochenendes im Dauereinsatz. 211 Personen, darunter Touristen und Einheimische, mussten allein im Fassatal in den Dolomiten die Nacht auf Samstag in einer Turnhalle verbringen.
Häuser und Hotels waren teilweise von Schlammlawinen betroffen. Bei dem Wolkenbruch wurden innerhalb einer Stunde Niederschläge von mehr als 100 Liter pro Quadratmeter gemessen. Verletzte gab es ersten Erkenntnissen zufolge keine.
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In Südtirol zählte die Feuerwehr am Freitagabend mehr als 200 Einsätze mit rund 1000 Feuerwehrleuten. Vor allem der Osten des Landes in der Gegend der Dolomiten war betroffen. In St. Martin in Thurn mussten 50 Menschen in einer Turnhalle übernachten.
In der Gemeinde Olang wurde das Auto italienischer Touristen von einer Schlammlawine getroffen, das Dach einer ebenfalls erfassten Mühle krachte auf den Wagen. Ein Paar aus Mailand konnte sich gerade noch aus dem Auto retten, wie das Nachrichtenportal «stol.it» berichtete. Auf Videoaufnahmen im Internet war zu sehen, wie Bäche über die Ufer traten und Bäume sowie Teile der Strasse mit sich rissen.
Starkregen, Hagel und Sturmböen
Die starken Gewitter vom Freitagabend haben Hagel, Starkregen und Sturmböen gebracht. Am heftigsten geblasen hats laut SRF Meteo in Biasca TI mit 81 km/h und in Altenrhein SG mit 80 km/h. Am heftigsten geregnet hats in Château-d'Oex VD.
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SDA/AFP/red
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