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Nach Absturz bei Washington
Wenn sich Flugzeuge gefährlich nahe kommen: 6 Beispiele am Flughafen Zürich

Ein einzelnes Flugzeug fliegt am Himmel über einer bergigen Landschaft, im roten Kreis hervorgehoben.
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Im Anflug auf den Ronald-Reagan-Airport in Washington, D.C. kam es am frühen Donnerstagmorgen (Schweizer Zeit) zur Katastrophe. Ein Passagierflug der American Airlines aus Wichita (Kansas) kollidierte mit einem Militärhelikopter – alle Insassen kamen ums Leben.

Zusammenstösse von Flugzeugen sind sehr selten. Zu gefährlichen Annäherungen in der Luft oder am Boden kommt es aber immer wieder. Das zeigen Beispiele aus der Region um den Flughafen Zürich. Und es weckt Erinnerungen an das Unglück von Überlingen, bei dem 71 Menschen ums Leben kamen.

September 2018: Drohne trifft beinahe Swiss-Airbus am Stadlerberg

Ein Airbus A319 der Swiss mit mehr als 100 Fluggästen befindet sich im Anflug auf den Flughafen Zürich. Da kommt ihm beim Stadlerberg eine Drohne in die Quere. 10 Meter trennen Airbus und Drohne letztlich.

Ein ähnlicher Vorfall hatte sich schon am 6. Mai 2017 ereignet. Diesmal im Südanflug und mit einem Swiss-Airbus und 185 Fluggästen. Auch hier fehlen nur 10 Meter zum Crash. Wer die Drohne gesteuert hat, bleibt in beiden Fällen unklar.

Juni 2018: Jumbolino im Anflug und Heissluftballone kommen sich nahe

Der Mindestabstand ist mit 700 Metern vergleichsweise hoch. Die drei Heissluftballone, die ohne Erlaubnis der Flugsicherung Skyguide in den Luftraum vor der Landepiste 28 eindringen, verursachen dennoch eine Untersuchung durch die Sust.

Januar 2018: Airbus rammt beinahe Flughafenfeuerwehr

Ein Airbus donnert 2018 wenige Meter über die Feuerwehr: Diese Webcam-Aufnahme zeigt, wie knapp es war.

Die Flughafenfeuerwehr muss an diesem Mittwoch ausrücken. In einer Easyjet-Maschine ist beim Start ein Knall zu hören. Verdacht: geplatzter Reifen. Die Cockpitcrew entscheidet sich zur Rückkehr nach Zürich, die Feuerwehr wird aufgeboten. Nach der Landung wird am Flugzeug nichts Aussergewöhnliches festgestellt, die Feuerwehr beendet den Einsatz, das Fahrzeug macht sich auf den Weg zurück zur Basis.

Ein Missverständnis führt dazu, dass der Weg übers Pistenkreuz genommen wird. Gleichzeitig erhält ein Airbus die Startfreigabe. Eine Vollbremsung bringt das Feuerwehrfahrzeug zum Stillstand, gleich ausserhalb des Sicherheitsbereichs. Drei Sekunden später donnert der Airbus A320 in 10 Meter Höhe über die Feuerwehr. Die Geschehnisse werden aufgearbeitet, Massnahmen zur Verbesserung getroffen.

August 2016: Motorsegler und Edelweiss-Maschine verfehlen sich knapp

Ein Privatflieger nähert sich einer Edelweiss-Machine aus Las Vegas bis auf 300 Meter. Im Edelweiss-Flugzeug sitzen 194 Personen. Der 70-jährige Pilot des Motorseglers schaltet den Transponder aus, um Strom zu sparen. Er navigiert per App auf einem Tablet, doch dieses fällt aus und ihm bleibt nur noch die Luftfahrtkarte. Er kommt vom Kurs ab, weil er Boden- und Zürichsee verwechselt.

Beide Flugzeuge landen letztlich sicher, der Motorseglerpilot steht gemäss eigenen Aussagen unter Schock – und meldet deshalb den Vorfall nicht. Ebenfalls eine Edelweiss-Maschine und ein Segelflieger wären schon im August 2012 beinahe kollidiert. Die Cockpitcrew eines Airbusses A340 kann über Waldshut gerade noch ausweichen, 260 Meter beträgt die maximale Annäherung. Der Pilot des Segelflugzeugs verschweigt den Vorfall anschliessend.

März 2011: Einer von mehreren Beinahe-Crashes beim Kreuzen

Zwei Airbusse A320 der Swiss kollidieren um 11.43 Uhr beinahe beim Pistenkreuz. Ein Fluglotse hatte im Abstand von 46 Sekunden beiden Cockpitcrews die Startfreigabe erteilt. Ein Pilot bricht den Startvorgang – kurz vor dem Abheben – bei 250 km/h ab. Der Fluglotse fordert ihn gleichzeitig zum Abbruch auf.

Es ist nicht der einzige Fall: Zwischen 2000 und 2011 kam es zu zehn schweren Vorfällen mit Kreuzungen auf den Pisten. Die Sicherheitsstandards wurden überarbeitet. Die geplante Umrollung der Piste 28 am Flughafen wird zu weniger Kreuzungen führen.

1. Juli 2002: Tragödie in Überlingen

Ein Polizist fotografiert das Heck und das Triebwerk eines abgestürzten Tupolev-Flugzeugs in Überlingen, Süddeutschland, nach einer Kollision mit einem Boeing 757 am 2. Juli 2002. Trümmerteile sind auf einem Feld verstreut.

Im deutschen Überlingen am Bodensee kommt es im Juli 2002 zur Katastrophe. Ein DHL-Flug und eine Maschine der Bashkirian Airlines kollidieren, 71 Menschen kommen ums Leben, darunter 52 Kinder auf Ferienreise. Die Flugzeuge sind nicht in Zürich gestartet und hatten auch andere Zielorte. Doch der Luftraum wird von Skyguide gesichert. Der diensthabende Fluglotse wird später in Kloten vom Vater eines der getöteten Kinder erstochen. Zum Unfall kommt es, weil der Fluglotse allein ist und das Telefon wegen Wartungsarbeiten nur eingeschränkt funktioniert.