Swiss-Flug mit TodesfolgeLaut Zwischenbericht blieben nach Notlandung Türen teils zu
Swiss-Flug LX1885 von Bukarest nach Zürich musste im Dezember in Graz notlanden. Ein Flugbegleiter starb. Jetzt liegt ein Zwischenbericht vor.

- Ein Airbus A220 der Swiss musste 2024 in Graz notlanden.
- Ein Triebwerksschaden verursachte wahrscheinlich Rauch in der Kabine.
- Ein Flight Attendant starb eine Woche nach dem Unfall.
- Untersuchungen zum Unfall dauern weiterhin an.
Einen Tag vor Heiligabend 2024 musste ein Airbus A220 der Swiss in Graz notlanden. In einem Triebwerk des Herstellers Pratt&Whitney war es zu einem Schaden mit Rauchentwicklung gekommen – der Rauch gelangte mutmasslich via Klimaanlage ins Innere der Kabine, und die Maschine musste den Flug von Bukarest an den Flughafen Zürich abbrechen. Bewiesen ist das noch nicht, aber laut Fachleuten liegt es auf der Hand, dass dieses Szenario mit grosser Wahrscheinlichkeit dem Unfallhergang entspricht.
Ein Flight Attendant musste nach der Notlandung per Heli ins Spital in Graz geflogen werden, wo er seinen Verletzungen schliesslich eine Woche später erlag. Sein Gehirn hatte nicht genügend Sauerstoff erhalten während der kritischen Phase.
Probleme beim Öffnen der Türen
Jetzt schreiben «SonntagsBlick» und die Onlineversion blick.ch, die österreichische Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) habe einen Zwischenbericht zum Vorfall verfasst. Dieser liege der Redaktion vor. Indes: Neue Erkenntnisse liefert der Bericht kaum.
Laut einer Zeugenaussage, die ein Fluggast gegenüber dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) gemacht habe, gab es aber Probleme beim Öffnen der Türen. So seien die Notfalltüren vorne rechts ebenso wie hinten rechts bei der Evakuierung des Flugzeugs nicht benützt worden, da sie nicht offen waren. Ausserdem habe eine Flugbegleiterin Probleme beim Öffnen einer Tür bekundet, ein Passagier habe ihr helfen müssen.
Dass eine Notfalltür zu bleibt, ist so nicht vorgesehen. Im Training der Flight Attendants wird es anders geübt: Bei einer Evakuierung sollen demnach alle Notfalltüren geöffnet werden.
Auch das Szenario, dass von der Cabincrew jemand ausfällt, gibt es. Dann sollte ein anderes Mitglied zwei Türen öffnen. Laut Zwischenbericht ist die Untersuchung der Türen noch nicht abgeschlossen. Es ist also noch nicht geklärt, ob die Türen geklemmt haben oder ob es gar keinen Versuch gab, sie zu öffnen.
Mehrere Personen verletzt – Swiss-Angestellte teilweise wieder im Dienst
Beim Unfall wurde laut Bericht neben der verstorbenen Person eine weitere Flugbegleiterin schwer verletzt – es war nach dem Unfall jeweils von zwei Personen die Rede gewesen, die länger im Spital waren. Beide hatten eine Maske getragen – die Masken werden ebenfalls untersucht –, wobei es aber zu einer Panne gekommen sein soll. Die zwei Piloten und eine weitere Flugbegleiterin seien leicht verletzt worden, ebenso drei Passagiere. Mehrere Crewmitglieder haben ihre Arbeit laut Zwischenbericht wieder aufgenommen. Dabei wurden sie von der Swiss begleitet.
Zum Triebwerk steht im Bericht, eine Überprüfung der Wartungsaufzeichnungen bestätige, dass alle planmässigen Wartungsarbeiten in Übereinstimmung mit den geltenden Verfahren und Fristen durchgeführt worden seien.
Was die Ermittlungen und Untersuchungen verschiedener Behörden anbelangt: Diese dauern an. Die Swiss teilte laut «SonntagsBlick» mit, die Notlandung und der Tod eines Kollegen beschäftigten die Menschen im Unternehmen weiterhin sehr. «Wir wollen wissen, was passiert ist, deshalb begrüssen wir jede neue Erkenntnis und jede Massnahme, die dabei hilft, Antworten zu finden.»
Untersuchungen sind aufwendig und brauchen Zeit
Die «Kleine Zeitung» aus Österreich hatte kürzlich vermeldet, es liege noch kein Ergebnis vom Gutachten vor, und das Triebwerk, das am Anfang des Unglücks stand, werde weiterhin untersucht. Wie lange die Untersuchungen noch dauern, blieb dabei offen. Sie seien aber aufwendig und brauchten Zeit.
Fehler gefunden?Jetzt melden.