Weihnachts-ReiseverkehrEngpässe bei der Passkontrolle sorgen für Ärger und Verspätungen
Der Andrang am Flughafen Zürich ist derzeit gross und wird vor Weihnachten weiter zunehmen. Was passiert, wenn dann noch nicht die ganze Technik zur Verfügung steht, zeigte sich am Freitagabend.
Eigentlich ist der Weg ins Terminal E am Flughafen Zürich nicht sehr weit. Kurz den Pass an die automatisierte Passkontrolle halten, und schon geht es in den Zug Richtung Terminal. Von dort starten die Flugzeuge zu Zielen ausserhalb des Schengen-Raums. Am vergangenen Freitagabend lief es aber nicht so wie geplant. Bereits bei der Sicherheitskontrolle war der Andrang gross: Die Schlange zur Passkontrolle begann schon am Ende der Rolltreppe, die ins Untergeschoss führt.
Manch einer, der ein schnelles Durchkommen gewohnt ist und deshalb eher wenig Zeit eingeplant hatte, begann nervös zu werden. Ist es okay, sich jetzt vorzudrängeln, damit man den Flieger nicht verpasst? Und wie reagieren dann die anderen Reisenden, werden sie wütend oder zeigen sie Verständnis?
Der Grund für den Ärger: Die automatisierte Passkontrolle war nicht in Betrieb. Von den klassischen Zollschaltern waren nur wenige besetzt.
Verspätete Flüge waren die Ursache
Der Flughafen Zürich bestätigt den Engpass. Aufgrund der Wartezeiten bei der Ausreise sei es bei drei Flügen zu leichten Verspätungen gekommen. Es sei daher nicht auszuschliessen, dass einzelne Personen ihren Flug verpasst hätten.
Der Engpass zeigt, wie fragil das System ist. Denn nicht immer ist die automatisierte Passkontrolle offen, gerade wenn nicht mit Reisenden mit entsprechenden Pässen gerechnet wird. «Die Grenzkontrolle wird aufgrund der uns bekannten Flugbewegungen und der zu erwarteten Personenströme besetzt und systematisch angepasst», schreibt die dafür zuständige Kantonspolizei Zürich.
Würden Fluggesellschaften kurzfristig vom Flugplan abweichen, habe das Folgen. Würden zum Beispiel Flüge verspätet oder verfrüht eintreffen, könne dies zeitweise zu einem unerwartet hohen Passagieraufkommen und damit zu Wartezeiten führen. Weiter äussert sich die Kantonspolizei nicht.
Auch Einschränkungen beim Check-in
Der Grund für die Probleme waren also die Tücken des Flugverkehrs, die mit dem Andrang zur Weihnachtszeit noch zunehmen könnten. Denn es herrscht derzeit wieder Hochbetrieb am grössten Flughafen des Landes. Im November nutzten mehr als 2 Millionen Reisende den Flughafen Zürich, das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Das Fluggastaufkommen ist damit wieder nahezu auf Vor-Corona-Niveau.
Und für die Weihnachtszeit ist mit noch mehr Reisenden zu rechnen. Der Spitzentag mit rund 90’000 Passagieren wird am 22. Dezember erwartet.
Erschwerend kommt hinzu, dass das Check-in 1 im Flughafen im Winterhalbjahr aufgrund von aufwendigen Bauarbeiten an den Gepäckbändern teilweise geschlossen ist, wie der Flughafen schreibt.
Tipps zur Reiseplanung
Um trotzdem keinen Flug zu verpassen, empfiehlt der Flughafen deshalb, das Online-Check-in oder – wo möglich – das Vorabend-Check-in zu nutzen. Auch lohne es sich, vorab abzuklären, welche Vorgaben betreffend Sperrgepäck, wie Ski oder Musikinstrumente, bei der jeweiligen Airline gälten.
Auch können sich Passagiere die empfohlene Einfindungszeit am Flughafen Zürich anzeigen lassen. Dazu können sie über die «Flug finden»-Funktion auf der Flughafen-Website den eigenen Flug aufrufen. Anschliessend kann erfasst werden, ob sie bereits eingecheckt sind und ob sie ausschliesslich mit Handgepäck reisen. Danach wird den Reisenden die empfohlene Einfindungszeit am Flughafen Zürich angezeigt.
So sollte sichergestellt sein, dass man den 24. nicht in der Wartehalle eines Flughafens feiern muss.
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