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Meinung

Stellenausschreibung auf X
Der ultimative Traumjob: Arbeiten für Elon Musk

Elon Musk speaks before Republican presidential nominee former President Donald Trump at a campaign rally at Madison Square Garden, Sunday, Oct. 27, 2024, in New York. (AP Photo/Evan Vucci)
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Gnadenlos effizient, ohne Rücksicht auf Privilegien, ohne Respekt vor Althergebrachtem und ohne Angst vor dem Tabubruch: So ungefähr soll das neu geschaffene US-Department of Government Efficiency jede Tätigkeit und jede Ausgabe des Staates auf ihre Berechtigung überprüfen. Und im Zweifelsfall unweigerlich den Entscheid fällen: Streichen. Sparen. Stutzen. 

Geleitet wird das neu geschaffene Ministerium für Regierungseffizienz von Elon Musk und Vivek Ramaswamy. Der indischstämmige Ramaswamy ist ehemaliger Pharmaunternehmer und Experte für Hedgefonds, also mit einem geschätzten Vermögen von einer Milliarde Dollar schwerreich. Er wollte US-Präsident werden, zog jedoch seine Kandidatur nach einem enttäuschenden Vorwahlergebnis Anfang 2024 zurück, um fortan Donald Trump zu unterstützen.

Elon Musk ist ebenfalls ein grosser Fan und Unterstützer des neu gewählten US-Präsidenten. Und bekanntlich der reichste Mann der Welt. Nachdem er Twitter (heute X) gekauft hatte, reduzierte er die Belegschaft des sozialen Netzwerkes um vier Fünftel. 

Ein Club für Masochisten

Klar, wer derart qualifiziert ist, die Effizienz zu steigern, braucht im neuen Amt auch effiziente Mitarbeitende, und solche suchen Musk und Ramaswamy gegenwärtig in einer Nachricht auf X. Die Anforderungen für den Job beschreiben sie so: «Wir brauchen keine weiteren Teilzeit-Ideengeneratoren. Wir brauchen hochintelligente Revolutionäre für einen schlanken Staat.» Diese hochintelligenten Revolutionäre, heisst es weiter, müssten bereit sein, mehr als 80 Stunden wöchentlich «für unglamouröse Kostensenkungen» zu arbeiten. 

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Bekommen die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wenigstens einen anständigen Lohn? Das wird im Online-Stelleninserat nicht erwähnt, aber in einer anderen Nachricht schreibt Musk, es handle sich um eine «öde Arbeit», die einem viele Feinde verschaffe und nicht bezahlt werde. Das Ministerium für Regierungseffizienz: offensichtlich ein Club für Masochisten. 

Wer sich trotzdem bewerben will, solle eine «DM» schreiben, eine «direct message». Inklusive Lebenslauf. Bloss war der ministeriale Account für direkte Nachrichten zunächst gesperrt. Und auch jetzt noch müssen sich die Userinnen und User dafür «verifizieren» lassen – was notabene kostenpflichtig ist. Lediglich das eine Prozent der besten Bewerbungen würden Musk und Ramaswamy persönlich studieren, heisst es.

Zehn Kekse essen – eine gute Qualifikation?

Gibt das Effizienzministerium mit diesem Vorgehen selber ein Beispiel für Effizienz ab? Einmal abgesehen von der Tatsache, dass es gleich von zwei Chefs geleitet wird, über deren Entlöhnung man bislang nichts weiss, würde man sagen: eher nicht. Gratis sind, anders als direkte Bewerbungsnachrichten, die Kommentare zur Stellenausschreibung. Neben anfeuernden Rückmeldungen gibt es Bewerber, die mehr oder weniger lustige Qualifikationen erwähnen, etwa: «Habe ein Wasserbett ohne Kredit gekauft.» – «Kann mehr als 10 Oreo-Kekse auf einmal essen.» – «Habe Fussball gespielt und kann schnell rennen.» 

Aber der intelligenteste Kommentar lautet: «Ich befürchte, dass diejenigen, die sich für superintelligent halten, es genau darum nicht sind.»