Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Ein richtiger Seefahrer ist das nicht

Für die meisten ist das Schifffahren etwas Schönes – doch es gibt einige Ausnahmen.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Auf den Mund – Pardon: auf die Schnauze – gefallen ist dieser Vierbeiner nicht. Manche Stäfnerinnen und Stäfner haben ihn vielleicht schon bemerkt, wenn er morgens mit seiner Meisterin unterwegs ist. Oder sie mit ihm. Denn man hat das Gefühl, dass er sich nicht besonders darüber freut. Häufig gibt er im Abstand von einigen Sekunden missmutige Laute von sich, eine Mischung aus Murren, Bellen und Knurren.

Man wundert sich, wie ein Hund so früh am Morgen eine solche Laune haben kann. Ist er mit dem falschen Bein aufgestanden? Nun gut, mit vier Beinen ist die Wahrscheinlichkeit hierfür grösser als mit zweien. Allerdings habe ich den Eindruck, dass es unter Zweibeinern mehr Morgenmuffel gibt als unter Vierbeinern. Was also ist los?

Als mir der Hund das erste Mal auffiel, dauerte es eine gewisse Zeit, bis ich seinen Missmut verstand. Nachdem ich ihm und seiner Meisterin während rund 500 Metern hinterhergegangen war, realisierte ich, dass wir dasselbe Ziel hatten: den Schiffsteg. Und dass die schlechte Laune des Hundes damit zu tun haben musste, denn seine Protestnoten wurden immer lauter.

Als sich die Frau in die Warteschlange einreihte und das Schiff nach Wädenswil anlegte, maulte er erst recht. Ganz offensichtlich fährt er nicht gern Schiff. Seine Meisterin ermahnte ihn erfolglos, still zu sein. Schliesslich fügte er sich seinem Schicksal und folgte ihr über die Brücke aufs Schiff.

So oder ähnlich hat sich dies mittlerweile mehrere Male abgespielt. Das An-Bord-Gehen behagt dem Vierbeiner trotz zahlreicher absolvierter Überfahrten immer noch nicht. Auch wenn er sich jeweils von seiner griesgrämigen Seite zeigt, muss man sich vor ihm aber nicht fürchten. Wichtig zu wissen ist jedoch: Miesepeter lässt man morgens lieber in Ruhe. Deshalb habe ich auch nicht gefragt, ob ich diese Kolumne mit einem Bild von ihm bebildern darf. Er hätte sicher kein freundliches Wort für ein solches Anliegen übriggehabt.