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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Eine Sanierung als Zeichen des Wandels

Der Seegrund vor Uetikon wird gereinigt – mit grossem, aber auch notwendigem Aufwand.
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Mit riesigem Aufwand wird in den nächsten knapp drei Jahren der Grund des Zürichsees vor dem ehemaligen Chemieareal in Uetikon gereinigt.

Was im Sediment des Seeufers «lagert», ist erschreckend: Schadstoffe wie Blei, Kadmium, Arsen oder Zink und sogar radioaktives Material. Es sind Hinterlassenschaften von 200 Jahren Chemieproduktion am Zürichsee. 

Als Zürichsee-Anwohner nehme ich den See heute – genauso wie die meisten anderen Menschen – als Ort der Erholung und Freizeit wahr. Ich freue mich aufs Baden und «Böötlen» im Sommer und geniesse Spaziergänge am Seeufer bei Wind und Wetter im Winter.

Die notwendige Sanierung vor dem CU-Areal zeigt eindrücklich, wie sich die Zeiten geändert haben. Dass der See primär als «Freizeitobjekt» wahrgenommen wird, ist nämlich eine verhältnismässig neue Tendenz. Während Jahrhunderten waren die Gewässer im Kanton Zürich vor allem wirtschaftlich von Interesse. Sei es als Transportwege, zur Wassernutzung für Industrie und Landwirtschaft – oder teils einfach als Deponie für Abfall und Fäkalien. Besonders lange her ist das nicht. Heute wäre es undenkbar. Und das ist gut so.

So habe ich als Zürichsee-Anwohner kein mulmiges Gefühl, wenn ich daran denke, was derzeit in Uetikon aus dem Seegrund geholt wird. Ich sehe vielmehr mit Freude, dass der See dadurch als Lebens- und Freizeitraum für Tier und Mensch sogar noch verbessert wird. Und ich sehe auch, dass in unserer Gesellschaft ein Umdenken beim Umgang mit dem lebenswichtigen Element Wasser stattgefunden hat.