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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Ein kleiner Trick erwärmt das Wasser im Hallenbad

Das um 2 Grad kühlere Wasser stört viele Hallenbadbesucher offenbar nicht.
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Die Hallenbäder in der Region erleben bewegte Zeiten. Vor einem Jahr noch wurden nur Besucherinnen und Besucher eingelassen, welche die 2-G-plus-Regel erfüllten. Man musste geimpft oder genesen sein und in letzterem Fall zusätzlich einen negativen Test vorweisen. Das Coronavirus sollte sich nicht in den Schwimmbädern weiterverbreiten. Manche Stammgäste begrüssten zwar diese Regel, etlichen war sie aber zuwider. Die Besucherzahlen brachen ein.

Und nun, nur ein Jahr später, müssen die Bäder bereits den nächsten Schock – die Energiekrise – wegstecken. Viele haben die Wassertemperatur gesenkt, um Energie zu sparen. Im Hallenbad Männedorf zum Beispiel ist das Wasser nur noch 27 statt 29 Grad warm. Vertreibt dies nun die Warmduscher unter den Badenden?

Nun, eine gewisse Skepsis einiger Gäste ist spürbar. So etwa bei einem Ehepaar, das neulich mit dem Töchterchen am Eingang stand. Die Frau an der Kasse begrüsste sie freundlich und sagte: «Ah, haben Sie wegen der Wassertemperatur angerufen?» Der Ehemann nickt schüchtern. «Wird schon gehen für die Kleine», sagt schliesslich seine Frau.  Andere sind weniger abgehärtet. So jammert eine Besucherin, als sie im Hallenbad ins Wasser steigt. «Ui, ist das kalt!», ruft sie aus.

Der Beliebtheit des Hallenbads scheint dies aber keinen Abbruch zu tun. Eine Woche später, an einem Sonntag, ist es erneut gut besucht. Fast schon herrscht im Becken Dichtestress. Eine Stammkundin lässt sich aber nicht davon beeindrucken und schwimmt eifrig Strecken. Am Schluss tritt sie stolz zum Badmeister und sagt zu ihm: «Jetzt muss ich mich selbst loben. 40 Runden habe ich heute geschafft!» Ob sich die beiden kennen, ist unklar. Zumindest gratuliert er ihr höflich und sagt dann: «Danke, dass Sie unser Wasser um ein Zehntel Grad erwärmt haben.»